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- Day 7
- Friday, May 3, 2024 at 1:45 PM
- ☁️ 13 °C
- Altitude: 35 m
IrelandCobh Road51°51’8” N 8°17’46” W
Tag 7 - Cobh

Die farbenprächtige Hafenstadt Cobh liegt inmitten des Cork Harbour auf der Great Island. Das Stadtbild wird dominiert von der Kathedrale St. Colman’s Church und deren über 90 Meter hohen Turm. Der Hafen von Cobh hat eine bewegte Vergangenheit. Während der großen Hungersnot (1845–51) war er der wichtigste Dreh- und Angelpunkt für all diejenigen, die Irland in großer Not verließen. Rund zwei Millionen Menschen bestiegen seinerzeit in Cobh eines der Schiffe, die sie nach Amerika oder Australien bringen sollten. Das erste transatlantische Dampfschiff ging hier auf Fahrt über den Atlantik (1838) und auch die Titanic legte hier zu ihrem letzten Landgang an, ehe sie ihre tragische Fahrt in die Geschichtsbücher antrat.
Von weiten sieht man beteits die bunte Häuserstraße – dem berühmten „deck of cards“; zu Deutsch Kartendeck. Diesen Spitznamen haben der liebevoll gestalteten Häuserzeile, die 1850 erbaut wurde, die Einheimischen verpasst. Sie scherzen, wenn die Häuser am unteren Ende der an einem Hügel gelegenen Straße einstürzen würden, so fielen alle weiteren ebenfalls in sich zusammen. Wie ein Kartenhaus. Bis heute ist das zum Glück nicht geschehen und so kann man die bunte Straße auch weiterhin bewundern. Wenn man am oberen Ende der Straße steht, hat man einen Ausblick in den Hafen von Cobh und zwar just an die Stelle, an der die Titanic vor ihrer tragischen Kollision mit dem Eisberg zum letzten Mal anlegte, um Passagiere aufzunehmen. Den hölzernen Steg kann man noch heute aus der Ferne sehen.
Neben dem idyllischen Cobh gibt es noch ein zweites Cobh. Ein trauriges, ja gar düsteres Cobh. Man kann es spüren, wenn man neben Annie Moores Statue am Pier steht und auf die Bucht blickt. Man kann es fühlen, wenn man über sich die Möwen kreischen hört. Es klingt nach Freiheit, aber auch nach Abschied. Und beides vereint Cobh in sich wie wohl keine zweite Stadt in Irland. Während der Zeit der Großen Hungersnot, die in Irland von 1845 bis 1849 rund eine Millionen Todesopfer forderte, war Cobh einer der Häfen, von denen aus eine weitere Millionen Iren ihrer Heimat den Rücken kehrten. Verzweifelt, voller Trauer, Hoffnung und Angst. Von hier liefen zahlreiche Schiffe Richtung Amerika aus. Viele erreichten ihr Ziel nie, andere setzten ihren Fuß auf amerikanischen Boden und bauten ihre Zukunft aus den Träumen ihrer Heimat.Read more