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  • Day 32

    Granada und Alhambra

    June 11, 1985 in Spain ⋅ 🌬 28 °C

    Heute sind wir in der berühmten spanischen Stadt Granada. Schon bei der Ankunft können wir ein bisschen die Ausmaße dieser gewaltigen Stadt mitten in einer wüstenähnlichen Gegend erleben. Im Stop-and-go- Verkehr der nachmittäglichen Rushhour wird es auch dem Motor das erste Mal auf unserer Fahrt so richtig heiß. Die Öltemperatur klettert auf über 120 Grad und die Ventile fangen mit einigem Lärm zu klingeln an. Auch der Anlasser muss nach mehrmaligem Motorabsterben des öfteren gequält werden.

    Aber jetzt haben wir es hinter uns, und befinden uns auf einem kleinen (aber feinen) Zeltplatz, ca. 4 km außerhalb des Stadtzentrums. Ein kleines Schwimmbad ist auch dabei, und so beschließen wir, uns noch einen Tag Pause vor der Hetze zurück in die Heimat zu gönnen.

    Der nächste Morgen weckt uns wieder einmal mit strahlend blauen Himmel, und nachdem direkt vor dem Platz eine Bushaltestelle ist, fahren wir mit dem Bus in die Innenstadt. Von dort aus laufen wir zu Fuß den Hügel hinauf zur berühmten Alhambra. Schon der erste Eindruck ist gewaltig. Riesige Mauern umsäumen das Ganze, und wir müssen eine ganze Weile laufen, bis wir den Eingang bereits ziemlich oben auf dem Gelände erreichen.

    Die Alhambra selbst übertrifft völlig unsere Erwartungen. Auch die Jahreszeit passt optimal, alles blüht und grünt, dass es eine wahre Pracht ist. Man kann sich so richtig vorstellen, wie der Sultan hier mit seinen Haremsdamen gelebt hat. Für den Sultan ein Leben in Saus und Braus, und umgeben von lauter Schönheiten. In den herrlich angelegten Gärten und im Palast, der fast nur aus wunderbaren Reliefarbeiten in Stein und Holz besteht. Für die Haremsdamen aber nur ein goldener Käfig. So vergeht fast der ganze Tag mit der Besichtigung der Alhambra.

    Unseren Plan, den "Picco di Veleta", (den höchsten Pass Europas) mit dem Motorrad zu befahren müssen wir jedoch leider schon am Morgen aufgeben, nachdem wir von anderen Motorradfahrern gehört hatten, dass auf dem Pass ab 2500 Metern durch Schneeverwehungen nichts mehr geht. Und das mitten im Juni!

    Also kehren wir an den Zeltplatz zurück, wo wir wieder mal zwei Motorradfahrer (Gerwin und Susanne) treffen. Mit ihnen verbringen wir noch einen recht gemütlichen Abend am Pool, und wir haben zum letzten Mal Gelegenheit, ausgiebig Sonne und Kraft zu tanken, bevor wir wieder weiter müssen.
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