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  • Day 8

    Tag 5 - Col du Galibier

    July 20, 2016 in France ⋅ 5 °C

    Die Nacht war kurz. Bis 23 Uhr wendete ein Bauer auf den Feldern vor meinem Zelt das Heu und sammelte es später auch noch ein. Teilweise hatte ich das Gefühl dass er durch mein Zelt hindurch fahren würde, wenn seine Strahler die am Traktor auf der Rückseite befestigt waren in meine Richtung leuchteten.

    Gegen 5:20 Uhr stehe ich auf. Bis alles erledigt und gepackt war zeigte die Uhr 6:20 Uhr. Abmarsch auf 1450m Höhe. Durch ein herrliches Tal wandere ich Richtung Col du Galibier.

    Im „Refuge de Lautaret“ (2000m) hab ich mir zuerst ein Cola und ein kleines Bier bestellt, dazu ein Sandwich und dann nochmal ein Cola. Bis hier her war die Strecke stetig ansteigend 550 Höhenmeter – jetzt kamen die steileren Serpentinen hoch auf den Pass.

    Unterwegs hatte ich bis dahin da ich ja ohne Frühstück gestartet war mir eine Suppe gekocht und eine kleine Hartwurst dazu gegessen die ich immer noch in meiner Hüftgurttasche verstaut hatte. Mit dem Hüttenwirt kam ich ins Gespräch und es stellte sich heraus – wir sprachen in englisch – dass er vor drei Jahren auf einem Wanderweg in den USA unterwegs war – dem PCT. Wir unterhielten uns über Wegfindung, Leichtausrüstung u.v.m. Dann verabschiedete ich mich und begann die vor mir liegenden 640 Höhenmeter auf der alten Pass-Straße zu laufen. Unterwegs konnte ich mich immer wieder an Quellen und kleinen Bächen erfrischen und mein Schlauchtuch (Buff) befeuchten, um es unter der Schildkappe zu tragen. Am Pass angekommen blickte ich auf das Tunnel und stellte fest, dass Fußgänger nicht durch diese Verkehrsöffnung durchlaufen dürfen.

    Das konnte ich bei meiner Planung nicht feststellen. Also nochmal 200 Höhenmeter vor mir, dachte ich. Ich setzte mich, nachdem ich etwas zu trinken gekauft hatte, an einen der Tische. 2 Motorradfahrer gesellten sich zu mir und ich merkte schnell, dass wir Landsleute waren. Sie kamen aus Memmingen im Allgäu und fuhren in den Bergen ihre Touren. Johann und Herwig bestellten etwas zu Essen und wir unterhielten uns nebenher. Wir sprachen übers Wandern und mein Problem, dass die Planung nicht immer mit der Wirklichkeit einher gehe. Siehe Problem Tunnel. Johann meinte ganz cool, das sei kein Problem – er habe einen zweiten Helm dabei und würde mich geschwind durch den Tunnel auf die andere Seite des Berges fahren. Gesagt getan – wir rauschten kurz durch den Tunnel und auf der anderen Seite dankte ich den beiden und sie fuhren weiter ihre Tour. Für mich begann hier meine 6. Etappe.
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