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  • ET2 - Bad Wildbad - Besenfeld 29,5 km

    May 23, 2015 in Germany ⋅ 7 °C

    Am Pfingstsamstagmorgen fuhr mich meine Frau nach Bad Wildbad. Die Tochter hatte auch schon angerufen und wollte unbedingt mit der Enkelin dabei sein, wenn der Papa/Opa zu seiner diesjährigen Tour startet. Also treffen wir alle zusammen bei der Vitaltherme in Bad Wildbad. Der schwere Rucksack wird aus dem Kofferraum gewuchtet und der "Wandernde Opa" packt die 14,5 kg auf den Rücken. Dieses mal hatte ich auch die Wanderstöcke nicht vergessen.

    Meine drei Lieblingsfrauen, Ehefrau, Tochter und Enkelin verabschieden sich von mir und winken mir das letzte mal zu als ich beginne, den Rucksack den Berg in Bad Wildbad hinauf zu "hiefen".
    Nach wenigen Minuten habe ich die letzten Häuser hinter mir gelassen und steige schnaufend aufwärts in Richtung "Fünf Bäume". Vorbei an einer der Abfahrtsstrecken des Bad Wildbader Bikeparks, vorbei am ersten Brunnen - dem Auchhalder Brunnen- komme ich gegen Mittag zur Grünhütte, "dem" Bad Wildbader Ausflugslokal, an dem man nicht vorbeikommt um evtl. Heidelbeerpfannkuchen oder andere Köstlichkeiten zu genießen.

    Ich setze mich nieder und freue mich, den schweren, noch ungewohnten Rucksack abstellen zu können. Ich stelle mich in die Schlange vor der Essenausgabe und bestelle mir zur Stärkung einen Teller Linseneintopf mit Bockwurst und Brot und dazu natürlich ein kühles Weizenbier.

    Nach einer halben Stunde mach ich mich gestärkt wieder auf den Weg um dem Zeichen des Mittelweges - der roten Raute mit weißem Balken - zu folgen. Da ich mich in einer Gegend bewege, die ich noch von meinen Radtouren kenne, hab ich die Mittelweg - Route beim Wildsee abgeändert um am Wildsee über den Bohlendamm zu laufen um anschließend wieder auf den normalen Mittelweg zu gelangen. Ich kann auch kaum verstehen warum der Schwarzwaldverein die Wegeführung um dieses herausragende Landschaftsmerkmal herumführt, statt die Menschen auf dem neugestalteten Bretter- oder Bohlenweg dieses Naturhighlight zu ermöglichen.

    Es sei an dieser Stelle gesagt, dass ich in der Folge auch weitere Entscheidungen über die Wegführung für den Mittelweg nicht verstehen konnte oder manchmal sogar das Gefühl hatte, dass die Wegplaner den Weg selbst nicht gegangen sind, sondern nach Kartenlage geplant haben. Aber dazu vielleicht mehr später an entsprechender Stelle.

    Auf dem Weg zum Kaltenbronn treffe ich sogar noch ein bekanntes Gesicht aus der Ballonfahrerzeit.

    Den Hohlohsee und Hohlohturm kenne ich schon von der Westwegtour, da die Wege an der Stelle gemeinsam verlaufen. Sie trennen sich wieder bei der Prinzenhütte. Dort treffe ich einen Fernwanderer mit seinem Hund und einem Dreiradwagen. Ich frage ihn wo es hingeht und er meint er kommt von Villingen-Schwenningen und ist auf dem Weg nach Berlin. Kurz unterhalten wir uns über seinen weiteren Weg und ich empfehle im eine Strecke die mit dem fahrbaren Untersatz unproblematischer zu absolvieren ist und ziehe dann meinen Weg weiter.

    Bisher ging es auf breiten Wald- und Forstwegen vorwärts jetzt aber zweigt der Weg ab und führt als schmaler Pfad durch ein hochmoorartiges mit viel Heidelbeersträuchen
    und niederen Bäumen bewachsenes Gebiet aus dem ich nach einiger Zeit bei der Toten Mann Hütte wieder herauskomme. Von da an geht es wieder auf einem ermüdenden Schotterweg Richtung Besenfeld.

    Ein eigenartiges Geräusch schreckt mich auf . . was ist das . . . ein tieffliegendes Flugzeug . . nein . . . das hört sich anders an . . ich dreh mich um . . eine riesige Staubwolke steigt zwischen den Bäumen auf und plötzlich kommt ein vollbeladener Langholztransporter den Weg entlang geschossen. Ich stehe mitten auf dem Weg und überlege . . . dann wird der Langholztransporter langsamer und wird fast von seiner eigenen Staubwolke überholt. In langsamer Geschwindigkeit fährt er an mir vorbei und dann beschleunigt er wieder und nach Sekunden sieht man ihn nicht mehr weil er wieder in eine riesige Staubwolke eingehüllt ist.

    Das passiert ein paar Minuten später nochmal mit einem weitern Holztransport.

    So langsam war es Zeit nach einem Übernachtungsplatz zu suchen und etwa 1 km vor Besenfeld schlug ich dann mein Zelt auf und begann meine Abendessen mit dem Kocher zuzubereiten.
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