Satellite
Show on map
  • Day 2

    Zwischenstopp bei Mohammed

    November 8, 2017 in Morocco ⋅ ⛅ 14 °C

    Eine Stunde Fahrt später erreichten wir das kleine Dorf Telouét. Hier sollte ein alter Bekannter von Katharina & Gisela wohnen (sie fuhren jedes Jahr einmal nach Marokko und besuchten ihn hier). Mohammed, ein ca. 35-jähriger Berber begrüßte uns freundlich und zeigte uns eine alte Kasbah, die eine jahrhundertealte tragische Geschichte mit sich trug. Eine Kasbah ist eine Art Adels- oder auch Königshaus. In der Kasbah in Telouét lebte im 20. Jahrhundert ein König mit dem Namen "Paschi Glaua"(phonetisch). Nach Mohammeds Erzählungen war er unheimlich unbeliebt bei seinem Volk, weil er es finanziell ausraubte und unterdrückte. Er wurde damals vom König Marokkos höchstselbst gebeten, die Beduinenkarawanen, die durch sein Dorf in die Wüste zogen zu beobachten und ihm Bericht zu erstatten. Paschi Glaua nutze diesen Auftrag um sich selbst zu bereichern und forderte von jeder vorbeiziehenden Karawane von da an einen Wegezoll zu zahlen. Da der Weg durch Telouét eine wichtige Handelsroute umfasste und ein notwendiger Halt vor der Wüste für die Wasseraufnahme der Kamele und Menschen war, konnte dieses Dorf nicht umgangen werden. Und so ließ sich der König von Telouet, die Passieren seines Dorfes teuer bezahlen. Von dem Geld vergrößerte und verschönerte er dann seinen Palast. Zur jetzigen Zeit, war nicht mehr viel von dem Palast erhalten, jedoch konnte man durch die umliegenden Ruinen und den noch bestehenden Residenzsaal das Ausmaß des ehemaligen Prunks erahnen. Seither setzt sich das kleine Dorf Telouét ein UNESCO-Kulturerbe zu werden & von der marokkanischen Regierung finanzielle Unterstützung für die Restauration zu erhalten, leider ohne Erfolg.

    Nach einem traditionellen Couscous-Tahin Essen in einem Restaurant ganz in der Nähe der Kasbah entschied sich Mohammed kurzerhand mit uns nach Mhamid zu kommen und dort einen Kurzurlaub zu verleben. Wir freuten uns über seine Gesellschaft und das Auto war voll ;)
    Read more