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  • Day 70

    Sanddünen im Schneesturm

    October 25, 2019 in Mongolia ⋅ ☀️ -4 °C

    Unser nächstes Ziel ist eine riesige bis zu 300 m hohe und 280 km lange Sanddüne.
    Die Landschaft ist extrem kontrastreich, da direkt vor der Sanddüne ein Fluss in einem sumpfartigen Gelände verläuft. Der feine Sand begeistert uns und wir genießen es ihn durch die Hand rieseln zu lassen. Als wir im Sonnenuntergang zurück zum nahegelegenen Ger Camp gehen bietet sich uns ein einmaliges Farbspiel: Hinter uns die gelbe Düne gegenüber die roten und wo die Sonne nicht mehr hinscheint blauen Berge und unter uns die grüne Steppe.
    Zum Glück haben wir den Abend genutzt, denn der nächste Tag ist kalt, bewölkt und windig.
    Zuerst machen wir einen kleinen Ausritt auf Kamelen und schließen die gutmütigen, genügsamen Tiere sofort in unsere Herzen.
    Wir kämpfen uns mit viel Mühe teilweise auf allen Vieren auf einen hohen Gipfel der Düne und hören das berühmte Singen der Düne: ein tiefer Laut ähnlich einem Didgeridoo, das durch herunterrieselnden Sand entsteht.
    Als wir aber erschöpft wieder unten ankommen sind unsere Kleidung und Körper voller Sand, der uns noch Tage begleitet.
    Als wir am nächsten Morgen aus dem Fenster schauen ist alles weiß und ein eiskalter Wind weht.
    Da wir uns die ganze Zeit auf ca. 2000 m Meereshöhe befinden ist Schnee im Oktober aber nicht unüblich.
    Leider ist durch den Schneeeinbruch unser nächstes Ziel, eine Schlucht in den Bergen nicht erreichbar und wir fahren in die Kleinstadt Dalanzadgad, wo wir in einem Hotel unterkommen. Wir genießen den Luxus einer heißen Dusche und eines warmen Zimmers und schauen dem weihnachtlichen Schneetreiben vom Fenster aus zu. Zu unserer Überraschung sprechen die Hotelbesitzer gut deutsch. Sie haben beide mehrere Jahre in Deutschland bzw. Österreich gelebt und sich auch dort kennengelernt bevor sie vor zehn Jahren zurück gekommen und das Familienhotel weitergeführt haben. Wir müssen uns erst daran gewöhnen wieder deutsch zu sprechen und verfallen aus Versehen immer wieder ins Englische.
    Sie erzählen uns einige interessante Dinge: Die Stadt floriert wegen des nahegelegenen Kohleabbau und Kinder gehen nachmittags oder vormittags in die Schule. Es gibt also zwei Schichten, so dass sich ihre Tochter und ihr Sohn unter der Woche kaum sehen, da sie unterschiedliche Schichten haben.
    Am nächsten Tag ist, wie fast immer in der Mongolei, wieder strahlend blauer Himmel und wir fahren durch die glitzernde Winterlandschaft weiter.
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