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  • Dag 396

    Eine Runde Corona zur Begrüßung!

    15. september 2020, Tyskland ⋅ ☀️ 26 °C

    Eine infizierte Familie berichtet

    Wir landen nach einem ruhigen Flug von Mumbai, das wir von Goa aus mit einem Nachtzug erreichen, am Morgen in Frankfurt.
    Wir fühlen uns beim Check-In und im Flugzeug ein bisschen wie auf einem Chirurgen Kongreß.
    Die Lufthansa stellt jedem Gast einen Ganzkörper Anzug samt Shield und Haube zur Verfügung und etliche Gäste zwängen sich willig in die weiße Plastikmontur. Verpflichtet ist man allerdings beim Flug nur eine Maske zu tragen und vor dem Einchecken wird zum xten Mal seit der Abreise unsere Temperatur gemessen.
    Um eine längere Quarantäne zu umgehen lassen wir uns im Flughafen Frankfurt ein langes Wattestäbchen von einer unkenntlich vermummten leicht sadistisch wirkenden Dame in den Rachen stoßen.
    Dann geht es dank Deutschlands moderner Infrastruktur in wenigen Stunden durch sonnige und sehr aufgeräumte Landschaften mit dem ICE nach München.
    Dankenswerterweise dürfen wir bei unserer Verwandtschaft am Rande von München unter hervorragenden Umständen wohnen.
    Unsere glückliche Ankunft wird dann aber durch die nur wenige Stunden später eintreffenden Testergebnisse vom Fraport Corona Test Zentrum getrübt.
    Bei einem PDF leuchtet der Befund in alarmierendem Rot statt in beruhigendem Grün.
    Es ist Leander, der sich schon während der Reise leicht kränklich gefühlt hat und wie schon häufiger leicht entzündete Mandeln hat. Allerdings hätten wir ohne den Test die Ursache dieser kleinen Unpässlichkeit der Kälte im Flugzeug und dem Schlafmangel zugeordnet.
    Ein weiterer Test nach ein paar Tagen bescheinigt dann auch Miriam Träger des gefährlichen Virus zu sein. Im Vergleich zu Frankfurt wird uns dieses Testergebnis aber erst nach langer Zeit und nur auf Nachfrage mitgeteilt.
    Bei den Kindern warteten wir vergebens darauf, dass der angekündigte weitere Test durchgeführt wird aber da alle leichte Symptome wie Kopfweh aufweisen können hat das Gesundheitsamt großzügig auch ohne positiven Test die jungen Patienten als Covid 19 erkrankt anerkannt.
    Nun hat es uns also erwischt oder wissenschaftlich korrekter, in zwei unserer Hälse wurden Bruchteile einer RNA gefunden die typisch für den neuen Virus sind.
    Allerdings hatten neben Lee alle nach und nach leichte Symptome, wie vorübergehender Verlust des Geruchssinns bei Miri und Kopfweh bei Aliza, Samuel und Madlin, so dass unser Immunsystem wohl tatsächlich aber zum Glück ohne wirkliche Schwierigkeiten diesen Virus bekämpfen muss.
    Wie viele der Symptome dem Nacebo (Gegenteil von Placebo) Effekt geschuldet sind, nachdem ein halbes Jahr ununterbrochen schreckliche Angst vor dem Kilkervirus verbreitet wurde, ist natürlich schwer zu bestimmen.
    Bis das Gesundheitsamt den Letzten von uns wieder auf die Menschheit und unsere Lieben los lässt und die Isolierung aufhebt vergehen mehr als 2 Wochen.

    Bis dahin werden wir unregelmäßig vom Gesundheitsamt angerufen und nach unseren Symptome gefragt. Als Lee nach 8 Tagen sagt, er sei symptomfrei meint die Mitarbeiterin des Gesundheitsamtes, dass er sich aber etwas verschnupft anhöre und sie das doch lieber notiere.
    Ganz wissenschaftlich objektiv fühlt sich diese Art der Datenerhebung nicht an 😊.

    Ohne einzelne Mitarbeiter kritisieren zu wollen haben wir insgesamt eine sehr durchwachsenen Erfahrung mit dem Münchener Gesundheitsamt. Es scheint, dass für die hektisch getroffenen Maßnahmen der zu stolzen Krisenmanagern erblühten Politiker der Behördenapparat weder geeignet noch gerüstet ist.

    Nachdem wir endlich unser komfortabeles Gefängnis verlassen und in den gepflegten Parks und Straßen Bayerns wandeln dürfen, müssen wir ehrlich zu geben, dass in Deutschland das Alltagsleben durch den Kampf gegen das Virus weniger seltsam ist als in Indien.
    So sieht man hier im Freien und in Autos kaum Maskenträger während das in Indien die Regel ist. Dafür werden im Gegensatz zu Indien die etwas weniger strikten Regeln in Deutschland genauestens befolgt und sogar von einigen eifrigen Zivilisten kontrolliert.

    So genießen wir bumperlgsund und meist unmaskiert den bisher sonnig warmen Herbst an der frischen Luft und freuen uns an der gepflegten, fast müllfreien Natur in Mitteleuropa.

    Für uns hat SARS Cov 2 seit wir selbst eine Zeit mit diesem weltberühmten Virus verbracht haben, an Schrecken verloren. Wir sitzen nicht mehr wie das Kaninchen vor der Schlange sondern haben nun aus eigener Erfahrung erkannt, dass die Schlange für einen Großteil von uns eher eine Blindschleiche ist. Zahlen und Fakten bestätigen diese Erkenntnis immer mehr aber endgültige Klarheit wird wohl erst die Zukunft bescheren.
    Angst und Panik, wie sie durch alarmierende Bilder und einseitige manipulative Berichte geschürt werden, sind aber in jedem Fall ungesund.

    Bitte teilt gerne eure Ansichten und Erfahrungen zu dem uns allen in 2020 beherrschenden und polarisierenden Virus Thema in den Kommentaren. Die Diskussion ist eröffnet.
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