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- Dag 277
- torsdag 30 maj 2024 15:00
- ☁️ 26 °C
- Höjd över havet: 83 m
JapanHida-eki33°19’1” N 130°56’20” E
Von Geta, Katakana und Onsen
30 maj 2024, Japan ⋅ ☁️ 26 °C
Noch nicht gehört? Dann mal schnell googeln. So geht es uns hier tagtäglich...😜.
Es ist unfassbar - wir sind da, wo ich von Beginn an unserer Reise hin wollte: Japan!!!
Das Land der aufgehenden Sonne, des Sushis, der Kanincheninsel, der Vulkane und der Schiebetüren.
Dennoch, es gibt für uns einen großen Wermutstropfen...wir sind eben nicht ganz ohne zu fliegen hier angekommen. Wir hatten einen 4 stündigen Flug von Tiflis nach Urumqi, im Westen Chinas. Wegen der aktuellen politischen Weltsituation sind für uns viele Wege nicht in Frage gekommen: durch Russland wollten wir nicht wegen des Angriffskrieges auf die Ukraine, durch den Iran hätten wir gekonnt, aber danach kämen Länder wie Afghanistan und Pakistan, durch die wir als lesbisches Paar ganz sicher nicht reisen möchten und zu guter letzt hat Aserbaidschan seit Corona seine Überlandgrenzen geschlossen, so dass wir auch dorthin nur hätten fliegen können.
Es war bis hierher nach Japan ein unendliches hin und her überlegen, welcher Weg für uns tragbar ist. Ein Abwiegen zwischen Pest und Cholera. Und dabei ist uns vorallem eins aufgefallen - zu viele Konflikte und zu viele durchgeknallte, aggressive Staatsoberhäupter machen die Welt enger. Natürlich gibt es (Rad-)reisende, die in den besagten Ländern unterwegs sind. Jedoch sind es wenige alleinreisende Frauen und vielleicht noch weniger Frauenpaare.
Wer weiß, vielleicht beruhigt sich die Welt irgendwann und wird sogar toleranter...dann müssen wir einfach nochmal los😜.
Aber zurück zu Japan. Mit der Fähre schippern wir von Busan in Südkorea nach Fukuoka, in Kyushu, Japan.
Hier angekommen habe ich erstmal ein Ziel vor Augen: original Sushi essen gehen. Noch am selben Abend sitzen wir in einem Sushi Restaurant und stellen fest: die bunten Rollen gibt es nur bei uns zu Hause, gutes Sushi ist auch in Japan echt teuer und der Fisch ist hier definitiv von besserer Qualität als daheim. Luzi probiert Kugelfisch und überlebt.
Am nächsten Tag gibt es ein traditionelles Fest auf dem Kanal der Stadt. Berühmte
Kabuki Schauspieler:innen (traditionelles japanisches Theater) werden auf Booten durch den Kanal geschippert und die umher stehenden (auch älteren) Japaner:innen flippen zum Teil echt aus. Kurz sind wir Zuschauerinnnen des Spektakels bevor wir uns auf die Räder schwingen und Fukuoka hinter uns lassen.
Mao, die wir in Georgien kennengelernt haben und die selbst in Kyushu gelebt und gearbeitet hat, ist unsere virtuelle Reiseleiterin in den ersten Tagen. Sie hat für uns im Vorfeld eine Liste der Highlights auf der Halbinsel zusammengestellt.
Ohne sie hätten wir vieles ganz sicher nicht gemacht und wir hätten wirklich tolle Begegnungen und Orte verpasst. Wir sind ihr noch immer sehr dankbar. Nach wie vor ist sie unser Japan-Joker. Wenn wir was so gar nicht verstehen, können wir sie jederzeit kontaktieren. Danke, arigato Mao!!!!
Bevor wir unser erstes Ziel die kleine Stadt Hita erreichen, landen wir in einem kleinen, von Reisfeldern umgebenen Dorf, wo es einen sehr einfachen Campingplatz geben soll. Leider ist an dem Tag unserer Ankunft das sogenannte "Glühwürmchen-Fest" und der Campingplatz Austragungsort.
Sehr hilflos fragen wir uns und einen vorbei gehenden Japaner, wohin wir stattdessen sollen. Dieser, zunächst auch überfragt, hat keine wirkliche Idee. Als wir grad aufbrechen, um uns einen Zeltplatz irgendwo im Wald zu suchen, kommt er mit einer jungen Frau namens Yuko zurück, um uns mitzuteilen, dass wir am alten Kindergarten zelten können. Japan hat ein ähnliches Problem, wie viele andere Länder auch, die kleinen Orte sterben aus. Es gibt nicht genügend Kinder, um einen Kindergarten oder eine Schule am laufen zu halten.
Am Abend besuchen wir natürlich das Glühwürmchen-Fest und sind dort ebenso eine Attraktion, wie die paar Glühwürmchen, die sich im Dunkeln zeigen.
Yoku besuchen wir am nächsten Tag bei ihr zu Hause auf einen Tee. Sie erklärt uns die unterschiedlichen Schriftarten Japans - Kanji, Katakana und Hiragana.
In der kleinen Stadt Hita gibt es noch insgesamt vier Schuhmacher, die die traditionellen Geta herstellen. Holzsandalen, die die Japaner:innen seit jeher tragen. Mao hat uns einen Workshop organisiert und so lernen wir bei Mr. Ito, wie die Sandalen traditionell gefertigt werden und dürfen an unseren eigenen Geta Hand anlegen.
Unsere Radtaschen werden so langsam schwerer. Nicht nur Holzsandalen, sondern eine tolle Keramiktasse ist seit Japan dazu gekommen. In dem kleinen Töpferdorf Onta, stellt man nach wie vor Tassen, Teller, Vasen, Schüsseln auf die alte Weise her. Ganz ohne Strom wird hier noch die Töpferdrehscheibe durch Anschupsen mit dem Fuß betrieben.
Nachdem es bereits Sushi und Kultur gab, ist unser nächstes Ziel ein aktiver Vulkan. Der Aso ist der aktivste Vulkan Japans überhaupt. Aktuell gilt hier die Warnstufe 2. Dies bedeutet, dass ein Gebiet 1 km um den Vulkan gesperrt ist. Es treten vermehrt Rauch und Gase aus, die man nach Möglichkeit nicht einatmen sollte. Vor einigen Wochen konnte man noch in den Krater hinein schauen. Heute können wir ihn nur auf einer Wanderung von weiter oberhalb bestaunen. Vulkane faszinieren uns beide sehr. Davon hat Japan auch Richtung Norden noch mehr zu bieten. Von daher geht's ab jetzt weiter gen Norden.
Unser erklärtes Ziel auf dem Weg - nach Möglichkeit jeden Tag in eine Onse (heiße Quelle) "hüpfen".Läs mer
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- Dag 289
- tisdag 11 juni 2024 08:15
- ☁️ 22 °C
- Höjd över havet: 11 m
JapanGenbaku Dōmu-mae-eki34°23’39” N 132°27’10” E
Nie wieder...
11 juni 2024, Japan ⋅ ☁️ 22 °C
Sadako Sasaki ist ein sportliches 12-jähriges Mädchen. Gut in der Schule und beliebt. Dann wird sie krank, muss ins Krankenhaus. Diagnose Leukämie. Wenig später stirbt sie mit weiteren Krebsarten im ganzen Körper verteilt. Sie war zwei Jahre alt, als die Atombombe 600 Meter über Hiroshima detonierte und in einer Sekunde Zehntausende Menschenleben auslöschte.
Sadako steht symbolisch für alle Kinder, die damals direkt oder indirekt an den Folgen der atomaren Strahlung ihr Leben verloren.
Ihre Schulfreund:innen setzten sich nach ihrem Tod mit selbstgestalteten Flyern dafür ein, dass auch die Kinder einen Ort zum Gedenken erhalten. Hier stehen wir jetzt. Im Peace Park von Hiroshima, nur einige hundert Meter vom Epizentrum entfernt. Eine Gruppe Schüler:innen hockt vor dem Denkmal. Auch viele Touristen aus aller Welt tummeln sich um die transparenten Schränke, die voll mit den bunten Kranichen hängen. In Japan heißt es, dass man 1000 Origami Kraniche falten muss, damit ein Wunsch in Erfüllung geht.
Der 6. August 1945 ist als einer der traurigsten Tage in die Geschichte der Menschheit eingegangen. Jedes Jahr wird hier im Peace Park in einer Gedenkfeier daran erinnert. Um 8.15h wurde die Bombe abgeworfen und 45 Sekunden später hat sie tausende Menschen das Leben gekostet. Viele Leichen konnten gar nicht geborgen werden. Wer in der Nähe des Ground Zero war, ist durch die Hitze verdampft, bevor die Druckwelle großflächig Schaden angerichtet hat. Die Stadt wurde in Sekunden dem Erdboden gleichgemacht, da die meisten Häuser aus Holz waren. Der steinerne Atomic Dome mit seinem markanten Kuppelgerippe steht heute noch da wie damals und wurde als Mahnmal zum UNESCO Weltkulturerbe erklärt.
Das amerikanische Militär hatte damals auch andere Ziele ins Auge gefasst. Es gab mehrere Kriterien: Die Stadt sollte flach, ein wichtiger Militärstandort und vom Krieg noch unbeschadet sein – damit fielen die Großstädte Tokio und Osaka weg, die schon zerbombt wurden. Kyoto, das Herz der Japaner, weil es die Stadt der Tempel und Schreine ist, konnte unmöglich zerstört werden. So traf es erst Hiroshima und drei Tage später mit der zweiten Bombe Nagasaki. Die US Amerikaner haben alles sorgfältig dokumentiert. Schließlich wollte man genau wissen, wie und welchen Schaden diese neueste aller Waffen anrichten konnte. Seitdem untersteht das Land der USA, die als Schutzmacht strategisch wichtige Militärstutzpunkte hier hat, die größtenteils von Japan finanziert werden.
Allein in Hiroshima sind bis Ende 1945 über 140 000 Menschen gestorben. Darunter auch chinesische und koreanische Zwangsarbeiter, die in Japan in der Rüstungsmaschinerie schufteten.
Japan, das an der Seite von Hitler-Deutschland viel Leid in die Welt gebracht hat, wurde ins Mark getroffen und hat schließlich, nachdem in Europa der Krieg längst beendet war, kapituliert. Getroffen hat es die normale Bevölkerung. Menschen wie Sadako Sasaki. No more Hiroshimas...lesen wir an einigen Stellen...Nie wieder...
Für Frieden können wir alle im Kleinen was tun. Lasst euch was Schönes einfallen...Läs mer

ResenärVielen Dank fürs teilen. Auch wenn es nicht so scheint, als ob die Menschheit nachhaltig kollektiv oder gemerationsübergreifend lernen könnte, hoffe ich doch, dass zumindest Hiroshima und Nagasaki in der Tat nie wieder vorkommen...

Da fällt mir kein Kommentar ein, so bedrückend ist das. Danke für die wertvollen Eindrücke Birgit [Birgit]

ResenärGleichzeitig war es schön zu sehen, dass die Stadt wieder voller Leben ist...die Wunden bleiben natürlich. Noch leben einige Zeitzeug:innen ...
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- Dag 291
- torsdag 13 juni 2024 11:56
- ☀️ 23 °C
- Höjd över havet: Havsnivå
JapanWakayama34°13’45” N 133°11’7” E
Inselleben
13 juni 2024, Japan ⋅ ☀️ 23 °C
Japan besteht im Prinzip nur aus Inseln. Genauer gesagt sind es 6825. Die vier großen Hauptinseln Kyushu, Shikoku, Honshu und Hokkaido werden wir nach unseren zwei Monaten jeweils zu (kleinen) Teilen beradelt haben. Nach Griechenland sind wir wieder auf Fähren angewiesen, um übers Meer zu kommen. Von Kyushu schippern wir über Shikoku zu den vielen kleinen Inseln der Seto-Inlandsee. Die Schiffe sind hier ganz anders als wir es kennen. Große Bereiche sind ohne Sitze und Tische. Vor dem kleinen Treppenabsatz stellen wir unsere Schuhe ab und fläzen uns gemütlich hin. Viele Japaner:innen nutzen die Überfahrten zum Nickerchen und diese Chill-Out Flächen mit sauberen Teppichen sind perfekt dafür. Es gibt Platz genug und niemand muss sich auf irgendeinem Sitz den Hals verrenken oder beim Einschlafen aufschrecken, weil mal wieder der Kopf nach unten kippt – wer kennt das nicht?!
Nach den Vulkanen, Reisfeldern und Zedernwäldern auf Kyushu, kommt bereits bei der ersten Übernachtung auf Shikoku im Zelt unter einer Palme Strandfeeling auf. Die bepackten Räder sind immer auch unsere Eisbrecher und ein Grund für die Einheimischen mit uns zu sprechen. Der Hausmeister bringt uns beim Frühstück gleich mal vier kleine hartgekochte Eier von seinen Hühnern vorbei. Wir laden ihn auf Kaffee und Toast mit Erdnussaufstrich ein. So „plaudern“ wir über die Übersetzungsapp – wie gern würde ich diese Sprache sprechen, um noch mehr von den Leuten zu erfahren.
Unser Inselhopping ist ein leichtes Radeln. Höhenmeter machen wir nur, um über die teilweise monströsen Brücken zu fahren. Es ist schwül-heiß. Wir sind mitten in der Regenzeit, die erstmal noch recht trocken ist. Die Sonne steht im Zenit, doch die Strände sind menschenleer. Nur im Juli und August gehen die Japaner:innen im Meer baden – warum, können Sie uns gar nicht so genau sagen. Wie so viele andere Dinge, die hier so anders sind, als wir es im europäischen Kulturkreis kennen. Dafür haben wir die Strände für uns und genießen immer wieder eine Abkühlung im glasklaren Wasser. Die Inseln sind noch nicht vom Übertourismus heimgesucht und versprühen ihren eigenen Charme. Orangen und Zitronen werden kultiviert, wir finden sogar einen richtig guten Limoncello.
Dann ist Denise an ihrem persönlichen Ziel der Reise und dem ersten Teil des Blognamens: Okunoshima – die Kanincheninsel. Dank ihrer Freundin Carola hat sie davon erfahren und da sie Hasen (insbesondere Lola und Lumpi) über alles liebt, war klar, dass dieses Fleckchen auf der Must-Do-Liste steht. Schon bei der Ankunft hoppeln die ersten Kaninchen auf uns zu. Wir müssen echt aufpassen, nicht über eins der Tiere drüber zu fahren, denn sie sind an Menschen gewöhnt und fordern geradezu aufdringlich etwas zu fressen ein. Auch um unser Zelt auf dem Campingplatz wimmelt es von braunen, beigen, schwarzen Karnickeln. Unser Zeltnachbar hat zwei Säcke Futter dabei und schenkt Denise eine große Ladung. Somit ist sichergestellt, dass sie ständig von Hasen umgeben sein kann. Ein Traum wird wahr😊- Hasenfans aus aller Welt kommen hierher.
Die Insel an sich hat eine traurige Geschichte. Während des Zweiten Weltkriegs wurde hier Giftgas produziert. Die einen sagen, dass damals Kaninchen als Versuchstiere genutzt wurden und so auf die Insel kamen und blieben. Die romantischere Variante macht Kinder dafür verantwortlich, die ein Hasenpaar hier zurückgelassen haben sollen. Wie immer hat alles zwei Seiten. Ich könnte jetzt schreiben wie süß und putzig die Tiere sind und alles sei in bester Ordnung. Wir sehen auch einige wenige Tiere, denen es augenscheinlich nicht so gut geht und die eine tierärztliche Behandlung gebrauchen könnten. Stattdessen kümmern sich zahlreiche Freiwillige um die Tiere. Wir treffen neben japanischen Frauen mit Ziehwagen, einen US-Amerikaner. Er kommt jedes Jahr her und verteilt gerade Vitamindosen an die Hasen. Die Kosten für Flug, Unterkunft im einzigen Inselhotel und Hasenversorgung trägt er selbst. Warum nicht jede:r Tourist:in hier eine kleine Hasenabgabe leisten muss, um die Versorgung zu gewährleisten, ist traurig. In der Hauptsaison kommen an Wochenenden bis zu 3000 Menschen – da käme richtig was zusammen.
Schon von Südkorea haben wir uns entschieden wieder einen Ort zu suchen, wo wir mithelfen und dafür Unterkunft und Essen im Austausch erhalten. Eine der Inseln im Seto-Archipel ist es geworden. Wir bleiben zehn Tage und lernen ein bisschen was über autarke Solaranlagen, da der Gastgeber ein absoluter Freak ist. Wir betonieren, streichen, bauen eine Holzständerwand und helfen Stromkabel zu verlegen. Dafür haben wir einen Strand ganz für uns, unser Zelt steht auf der Baumterrasse und wir schlafen mit Meeresrauschen, ohne künstliches Licht, Fische klatschen aufs Wasser, Denise sieht einen Rochen springen, handtellergroße Schmetterlinge flattern zwischen beindickem Bambus und üppigem Grün, rote Krebse krabbeln lustig seitwärts, die riesigen Spinnen lassen uns in Frieden, selbst die Moskitos können uns das Paradies nicht verderben. Wir bestaunen den Vollmond zur Sommersonnenwende wie er majestätisch aufgeht und starten mit Kaffee am Meer und Yoga in den Tag – hier verbringen wir unsere 100ste Nacht im Zelt.
Manchmal merke ich das erst rückblickend wie einzigartig etwas war. Es ist aber einer der Orte, bei denen ich direkt weiß: das ist besonders - auch wenn wir im Prinzip mitten auf einer Baustelle wohnen und sehr spartanische Tage verbringen. Ich werde mir wieder bewusst, wie wenig ich brauche, um ganz bei mir zu sein. Wir sind dankbar die Freiheit zu haben so zu reisen, jeden Tag zu entscheiden, was wir machen wollen, auch wenn es zeitweise fordernd und sehr zeitintensiv ist. Es ist niemand da, der dir sagt: „Du musst!“ Selbst das Mithelfen in diesem Projekt, bei dem wir bereits um 7 Uhr starten, weil es nachmittags einfach zu heiß ist, fühlt sich nach Freiheit an und es macht uns Spaß.
Zum Abschluss haben wir uns noch für einen Seegras-Tofu-Kochkurs angemeldet. Wir sind die einzigen Ausländerinnen. Nur Inselbewohner:innen sind hier, um von älteren Frauen die traditionelle Herstellung zu erlernen. Wir werden so freundlich aufgenommen und einige Frauen sprechen Englisch bzw. sind ganz wild darauf mit der Übersetzungsapp mehr über uns zu erfahren. Es ist ein tolles Erlebnis – auch wenn wir den Tofu so nie nachkochen können, weil wir zuhause nicht an dieses Seegras kommen. Am zweiten Tag ist die Verkostung und wir verbringen mehrere Stunden mit den Erklärungen und Erzählungen einer älteren Frau, die einmal Grundschullehrerin war. Satt sind wir danach nicht – in Japan isst man wirklich zu kleine Portionen für Radfahrerinnen!
Dann ziehen wir weiter. Im strömenden aber warmen Regen erreichen wir die Fähre, reinigen uns in den Schiffs-Onsen und kommen am nächsten Morgen sehr früh in der Millionenstadt Osaka an. Von hier geht es weiter in Richtung Alpen und dann nach Tokio.Läs mer
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- Dag 302
- måndag 24 juni 2024 18:59
- ☁️ 26 °C
- Höjd över havet: 90 m
JapanPräfektur Shiga35°13’31” N 136°8’58” E
Rückenwind...
24 juni 2024, Japan ⋅ ☁️ 26 °C
Der Biwa See ist der größte See in Japan und etwas größer als der Bodensee. Hier haben wir Dank Rückenwind und flacher Strecke unsere bisher längste Etappe zurück legen können. Nach 130km und rund 7 Stunden im Sattel haben wir das Bad im See und das Bierchen sehr genossen. Wir müssen über einen Pass in den nächsten Tagen und es zieht viel Regen auf...also heißt es weiter Gas geben!Läs mer
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- Dag 306
- fredag 28 juni 2024 12:00
- ☁️ 9 °C
- Höjd över havet: 2 633 m
JapanChōga Dake36°17’18” N 137°43’32” E
Stadt, Berg, Fluss und Begegnungen
28 juni 2024, Japan ⋅ ☁️ 9 °C
Eine Bildergeschichte von Osaka bis in den Chubu-Sangaku National Park.

ResenärJa😍 mein eigentliches Highlight und Ziel vorher war es, den höchsten Pass zu fahren...dass es nicht geklappt hat, ist jetzt sowas von unwichtig.
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- Dag 315
- söndag 7 juli 2024 15:00
- ☁️ 34 °C
- Höjd över havet: 21 m
JapanShibuya Eki35°39’34” N 139°42’2” E
In der Hitze Tokios
7 juli 2024, Japan ⋅ ☁️ 34 °C
Wir haben mein erstes Ziel in Japan, die Kanincheninsel schon vor vielen Tagen oder sogar Wochen (🤔) erreicht. Tage und Wochen verschwimmen irgendwie, wenn man länger unterwegs ist.
Luzi hat sich ein anderes Ziel in Japan gesetzt "Shibuya Crossing" oder besser gesagt die "Alle-Gehen-Gleichzeitig-Kreuzung" in Tokio.
Nach unserem Abstecher in die japanischen Alpen ist unser nächstes Ziel von daher klar - Tokio.
Der Kontrast könnte nicht größer sein. Wir tauschen die Stille der Natur gegen Menschenmassen, hysterische Leuchtreklamen und ein unendliches Shopping-Angebot ein.
Und dennoch ist Tokio nicht so hektisch wie Istanbul. Ja - es gibt Viertel, in denen es wirklich sehr, sehr voll ist. Vorallem die Touriviertel wie z.B. Shibuya, Akihabara und Shinjuku ächzen unter den Massen. Sobald wir diese Viertel jedoch verlassen ist es überraschend entspannt - selbst für uns Fahrradfahrerinnen auf der Straße.
Wir verbringen die Nächte in einem Kapselhotel mit Saunabereich. Man stelle sich an dieser Stelle viele (Menschen😜)-Boxen in einem Raum vor, dann weiß man, was ein Kapselhotel ist.
Platzangst sollte man hier allerdings nicht haben. Die Box ist nur zum Schlafen und zum Aussruhen gedacht. Wirklich aufhalten kann und möchte man sich darin auch nicht. Auch in Takashis Mini-Wohnung kommen wir noch eine Nacht unter. Platz ist Luxus in dieser Megacity.
Abgesehen von Kapselhotels gibt es auch Arbeitskapseln an U-Bahnhöfen, in die man sich zum Arbeiten einmieten kann.
Apropos arbeiten - um 23h sind die U- Bahnen voll mit Menschen, die nicht vom feiern, sondern aus den Büros kommen. Alle Japaner:innen, die wir bisher kennengelernt haben berichten uns das gleiche. Man arbeitet bis spät, spät abends, nimmt maximal 5 Tage Urlaub, eher aber gar keinen Urlaub und hat so gut wie keine Freizeit. Nach der Arbeit geht man vielleicht noch mit Arbeitskolleg:innen was trinken und das war's dann mit dem Tag. Alles in allem definitiv KEIN Lebensmodell für uns😜.
Wir möchten diese verrückte Stadt entdecken und stürzen uns ins bunte Treiben.
Manches verstehen wir erstmal nicht direkt und müssen Takashi, der in Tokio lebt, oder meine Schwester fragen, die definitiv mehr Ahnung von Mangas etc. hat. So fallen uns z.B. junge Frauen im Akihabara Viertel auf, die irgendwie als Dienstbotinnen verkleidet am Straßenrand stehen. Da sie eigentlich nur Männern ihre Werbung in die Hand drücken, fragen wir uns schon, was da genau angeboten wird. Kurzum: es sind sogenannte Maids, die in ihre Cafés einladen, um sich mit den Gästen zu unterhalten. Dabei werden bunte Getränke und sehr farbenfrohes Essen serviert. Erstmal also nicht verwerflich, wobei ein kleiner Nachgeschmack von "kleinem -naiven-Mädchenschema" für mich bleibt.
Neben diesen Maid Cafés, finden wir Katzen-, Hunde-, Eulen-, Fischotter und andere Tiercafés, in die es uns ebenfalls NICHT zieht, bzw. Luzis Allergie es erschwert.
Und dann ist es auch endlich soweit. Wir sind am nächsten Ziel der Reise-Blog Überschrift angekommen: Shibuya - Crossing. Ich erkämpfe mir mühselig einen Fensterplatz in einem Café, um das Spektakel mit gefühlt 100 anderen Menschen zu fotografieren.
In Tokio holt uns dann auch die Regenzeit ein. Es ist wirklich unerträglich heiß und schwül. Sobald wir einen Fuß aus klimatisierten Räumen setzen, schwitzen wir ohne Ende. An Radfahren ist für mich hier nicht länger zu denken.
Also auf zum nächsten und letzten Ziel in Japan, Hokkaido! Dort soll es klimamäßig gemäßigter sein. Wir sind gespannt.Läs mer
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- Dag 321
- lördag 13 juli 2024 14:16
- ☀️ 17 °C
- Höjd över havet: 8 m
JapanKutsugata Misaki45°11’9” N 141°7’49” E
Hokkaido - das andere Japan
13 juli 2024, Japan ⋅ ☀️ 17 °C
Nach dem Großstadtgetümmel Tokios, wollen wir zügig nach Norden in Japans wildeste Gegend: Hokkaido.
Der Name ist bei uns als leckere Kürbissorte bekannt. Auf Hokkaido selbst weiß davon niemand etwas. Sie nennen ihre Kürbisse auf jeden Fall nicht so.
Per Zug und Rad geht's zur Fähre in Oarai und wir schippern 17 Stunden über den Pazifik, nachts vorbei an Fukushima, bis wir zwei Schiffs-Onsengänge später in Tomakomai ankommen. Heftiger Wind und ein echt fieser, durchdringender Nieselregen begrüßen uns. Wir denken beide sofort an Island. Da veranstaltet das Wetter ähnliche Kapriolen - auch im Sommer. Hier ist es allerdings etwa 15 Grad wärmer, so dass der Regen erträglich, wenn nicht sogar erlösend ist. Landschaftlich gleichen sich Hokkaido und das karge Island abgesehen von den Vulkanen so gar nicht. Hier ist es üppig, fast dschungelartig grün, die Zikaden zirpen um die Wette und ganz im Süden gibt es Makaken.
Wir werden in den knapp 4 Wochen auf Hokkaido ziemlich variantenreiches Wetter erlebt haben. Nass bis auf die Unnerbux vom Regen, aber auch von der schwülen Hitze, Wind von vorn, der nur 8 km auf flacher Strecke zulässt und Rückenwind, der Laune macht. Von nachts im Zelt schwitzen und doch noch mal in den Daunenschlafsack kuscheln ist alles dabei. Die Erhebungen lassen unsere Haare noch einmal schön im Wind wehen, obwohl ich mich hier noch einen Haarschnitt bei der Frisörin getraut habe. Ganz interessantes Erlebnis ohne verbindende Sprache.
Erstmal geht es entlang der Westküste nach Norden. Ziel ist das Kap Soya, der nördlichste Punkt Japans. Im Linksverkehr haben wir so die Küste und das Meer immer neben uns, wenn nicht gerade endlose Tunnel uns diesen Anblick rauben. Tunnel mit dem Fahrrad zu fahren macht mir so gar keinen Spaß. Wenn Autos durchfahren ist es ohrenbetäubend laut. Es ist dunkel, dreckig und oft ist die Luft schlecht. Mit viel Glück haben wir einen Seitenstreifen und etwas Platz. Vier Kilometer bergauf fühlen sich unter der Erde unendlich lang an.
Wir campen jeden Abend direkt am Meer auf kostenlosen Campingplätzen (das ist echt genial auf Hokkaido) und erleben hier schöne Sonnenuntergänge mit kühlen Sapporo Bierchen. Unser Ziel: jeden Tag ein Bad in Onsen wird meist erfüllt. Da Hokkaido von Vulkanen übersät ist, gibt es viele stinkende Schwefelquellen, die herrlich heißes Wasser bereitstellen. Hier finden wir auch endlich einige tolle Spots draußen unter freiem Himmel, statt immer ins Thermalbad zu gehen. Wir machen noch einen Abstecher auf Rishiri, einer atemberaubend schönen und chilligen Vulkaninsel im Norden.
Einigen Japaner:innen wurde es hier wohl zu wild und die schneereichen Winter mit Treibeis vor der Küste zu lang. Wir sehen viele zerfallene Häuser und Orte, in denen mehr verwitterte Schiffsbojen als Menschen zu finden sind. Wir sind hier weit weg von den Touristenmassen in Osaka, Kyoto und Tokio.
Sowieso ist es ganz anders hier. Die Bauweise der Häuser unterscheidet sich komplett von der auf allen anderen Inseln. Keine der schönen verschnörkelten Dächer, die so typisch sind. Hier baut man wegen des harten Winters eher Barrikaden in Form von Bretterwänden vor dem Haus auf. Es gibt kaum mehr Reisfelder. Hier werden Kartoffeln, Mais, Buchweizen, Rüben, Zwiebeln, Karotten und eben Kürbis angebaut. Außerdem gibt es allerhand Meeresgetier. Ganz Japan schwärmt vom besten Sushi des Landes und der für mich ungenießbaren Spezialität: Seeigel.
"Hier oben" ist die Kombu-Algen Ernte in vollem Gange. Fischer - oder nennt man sie besser Algenbauern? - fahren mit kleinen Booten an der Küste entlang, schauen durch ein Guckloch unter Wasser und drehen dann mit einer Riesengabel wie bei Neptun, die Algen vom Meeresboden. Dann werden sie gewaschen und zum Trocknen in die Sonne gelegt . Die Algen von hier haben die beste Qualität und werden in ganz Japan hochgeschätzt. Der Jodgehalt ist so hoch, dass sie in Deutschland gar nicht verkauft werden dürfen (Stichwort Schilddrüse). Hier nutzt man sie, um Suppenbrühe anzusetzen und in ganz feinen Mengen zu verzehren.
In Wakkanai angekommen, der nördlichsten Stadt mit dem nördlichsten Bahnhof, mit dem nördlichsten Onsen und den nördlichsten freilaufenden Stadtrehen, bläst der Wind dann so abartig stark, dass wir die 30 Kilometer zum nördlichsten Punkt Japans am Kap Soya dann doch knicken und uns sagen: genug vom Norden, ab in den Süden zu den wilden Nationalparks. Denn unser Leben ist nicht besser oder schlechter, wenn wir nicht an diesem Kap waren (stattdessen aber zwei Mal in den nördlichsten Onsen gebadet haben).Läs mer
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- Dag 325
- onsdag 17 juli 2024 17:00
- ⛅ 24 °C
- Höjd över havet: 5 m
JapanMonbetsu Kō44°20’51” N 143°21’29” E
...und noch nicht müde...
17 juli 2024, Japan ⋅ ⛅ 24 °C
Auf Hokkaido, der nördlichsten Insel von Japan, haben wir schon gut Kilometer geschrubbt...
Genullt haben wir in der Jakobsmuschel-Gegend, wo dieser typische Geruch oft in der Luft liegt. Es werden hier so viele Muscheln gezüchtet, dass wir ganze Halden mit diesen formvollendeten Muscheln gesehen haben. Gegessen haben wir sie auch. Frittiert, in Butter mit allem drum und dran sowie roh, wie man in Japan einfach fast alles roh genießt.
Es gibt hier noch die Kürbis-, Königskrabben- Seeigel- und die Kombu-Algen-Region mit vielen Leckereien. Auf Hokkaido werden wir auch die letzten Kilometer radeln, bevor es in zwei Wochen nach Hause gehen wird.Läs mer

ResenärIn zwei Wochen zurück - krass - und 8000 km unglaublich!!!!! Ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie man da wieder in den Alltag kommt (aber da habt ihr ja Übung drin 😉). Freue mich schon auf August, wenn wir uns endlich wieder sehen 😘

ResenärWir freuen uns auch auf unser Wiedersehen…fiebern diesem richtig entgegen. Schade ist allerdings, dass wir dann eure bemerkenswerten Berichte nicht mehr lesen können. Vielen Dank für die schönen Fotos und Texte, die uns an eurem Abenteuer haben teilhaben lassen ♥️♥️♥️
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- Dag 329
- söndag 21 juli 2024 16:00
- ☁️ 24 °C
- Höjd över havet: 1 622 m
JapanRausu Dake44°4’33” N 145°7’20” E
An japanischen Tagen wie diesen...
21 juli 2024, Japan ⋅ ☁️ 24 °C
....werden wir doch noch müde. Wir haben uns zum krönenden Abschluss in Japan noch drei Nationalparks auf die Route gelegt, die alle vulkanischen Ursprungs sind.
Der wildeste von ihnen ist der Shiretoko Nationalpark. Er sieht aus, wie ein langer Finger, der in den Pazifik ragt. Nur an den Küsten gibt es kleinere Straßen und im Süden wird er durch den Rausu-Pass begrenzt. Dazwischen haben Tiere und Pflanzen viel Platz zu tun und lassen, was sie wollen. Die UNESCO hat diesen Ort zum Weltnaturerbe erklärt, weil er so besonders und daher schützenswert ist. In Deutschland schaffen es übrigens drei Orte in diese Liste, darunter das Wattenmeer.
Bei den hochsommerlichen Temperaturen ist es für uns kaum vorstellbar, dass Treibeis die Gegend auch im Winter zum beliebten Touristenziel macht. Wir wollen die Räder parken und auf den höchsten Gipfel. Im Visitor Center erhalten wir alle wichtigen Infos: sind die Wege offen, wo finden wir Wasser, wo können wir campen? Außerdem leihen wir uns ein Bärenspray. Das ist ein großformatiges Pfefferspray, um Bären zu vertreiben, die näher als angenehm kommen. Wir kennen die Bären-Etiquette schon gut aus Kanada, wo wir viele Begegnungen hatten und sind nicht besorgt oder ängstlich. Respekt haben wir allerdings. Wir stehen ja grundsätzlich nicht auf dem Speiseplan der Tiere. Sie freilebend zu sehen, wäre natürlich ein Highlight und setzt Adrenalin frei.
Die Räder abzustellen erfordert immer viel Logistik. Wir packen, was wir brauchen in die Rucksäcke (die sind in der vermaledeiten großen Tasche auf dem Gepäckträger, die wir eigentlich zu selten gebraucht haben). Dabei veranstalten wir immer ein riesiges Durcheinander, bis wir der Entropie ein Ende setzen und alles an Ort und Stelle ist. Das übrige Gepäck können wir dankbarerweise in den Schließfächern des Besucherzentrums lagern.
Mit den Fahrrädern geht es dann einige Kilometer und Höhenmeter weiter zum Ausgangspunkt der Wanderung. Die Bikes sperren wir an einen Baum am Straßenrand. In Japan haben wir ziemlich viel Vertrauen, dass unsere Gefährte bei der Rückkehr noch da sein werden. Dann geht es zu Fuß weiter und wir steigen über Stunden stetig bergauf. Wir schwitzen wie wir gefühlt noch nie geschwitzt haben. Alles, wirklich alles ist triefend nass. Dann sind wir am Zeltplatz. Mit den letzten Sonnenstrahlen stellen wir das Zelt auf, essen und legen uns früh schlafen.
Bei herrlichstem Sonnenschein und wolkenfreiem Himmel erklimmen wir den Mount Rausu in aller Früh. Ich liebe es auf Gipfel zu stehen. Es ist ein erhabenes Gefühl die Welt aus dieser Perspektive zu erleben, mehr noch, wenn ich es aus eigener Kraft geschafft habe. Dann steigen wir ab, nehmen ein Bad in der schönsten aller natürlichen Quellen, schwingen uns auf die Räder und freuen uns über eine rasante Abfahrt. Als nächstes stehen die heißen Wasserfälle an. Da die Schotterpiste fast nicht fahrbar ist mit unseren Reifen, kommen wir per Anhalter mit einer super netten japanischen Familie weiter. Die Wasserfälle sind im sauren PH-Bereich. Bei Denise brennt das Wasser so auf der Haut, dass sie gleich umkehrt. Ich spaziere die Kaskaden etwas weiter und lege mich in die heißen Gumpen. Schon irr, dass es so etwas gibt. Auf dem Rückweg rutsche ich auf einer glitschigen Stelle aus und schürfe mir das Schienbein auf. Na bravo, jetzt brennt es auch bei mir!
Eigentlich hatten wir danach noch geplant den Pass zu fahren, aber wir schauen uns beide nur an und schütteln den Kopf. Irgendwann ist auch mal gut. Das Wetter hat uns heute regelrecht hyperaktiv gemacht und wir merken so langsam, dass wir von der Wanderung ziemlich k.o. sind und noch dazu einen Bärenhunger haben. Kurzerhand beschließen wir zurück in den Ort zu radeln, obwohl wir dann morgen wieder einen Anstieg mehr fahren müssen. Wir gönnen uns ein richtig schönes Onsen-Hotel mit Abendessen und Frühstück. Es gibt auch Waschmaschinen dort, die dringend nötig sind. Endlich kommen wir in den Genuss nur mit Bademantel bekleidet zum Essen zu gehen, wie wir es schon so oft in Japan gesehen haben.
Fazit des Tages: Aufwachen im Zelt, einen herrlichen Gipfel bestiegen, ein Bad in einer natürlichen heißen Quelle, ein Wasserfall mit heißem Wasser, mega leckeres Essen und toller Onsen im Hotel – dass dieser Tag mein Geburtstag ist, ist Zufall. Das kann man eigentlich nicht so planen mit Wetter und dem perfekten Ort, wenn man so mit dem Fahrrad unterwegs ist.
Nach dem Rausu-Pass radeln wir noch ein bisschen entlang des Pazifiks. Mit einem letzten Bad darin sage ich dem Stillen Ozean auf Wiedersehen. Jetzt geht es nur noch durchs Inland. Im Akan Nationalpark gibt’s ursprüngliche Seen, noch mehr heiße Quellen outdoor sowie Schwefelgeruch vom Feinsten. Der letzte Pass bringt uns nochmal auf über 1000 Meter. Der Daizetzusan Nationalpark ist der größte Japans. Hier wollen wir nochmal zum Wandern in die Berge. Das Wetter macht uns aber einen Strich durch die Rechnung. Es regnet mehrere Tage und das ist gar nicht mal schlecht. Denn jetzt kommen wir im Hostel zur Ruhe. Lesen, schlafen, onsen und mal keine körperliche Aktivität tuen gut. Hokkaido hat uns jetzt doch noch platt gekriegt. Immerhin reicht es für eine letzte Nacht im Zelt in den Bergen (es ist hier auch einfacher, weil wir mal eine Gondel für ein Stück nehmen können).
Dann radeln wir die letzte Etappe. 70 Kilometer größtenteils bergab nach Asahikawa – ein würdiger Abschluss. Die letzten beiden Tage verbringen wir mit Souvenirjagd (und mal wieder im Onsen). Dann schrauben wir die Fahrräder auseinander, packen und nehmen den Bus zum Flughafen Chitose. Allein über die Abreise mit dem ganzen Kram, könnte ich zwei Seiten schreiben. Die Kurzfassung: Fahrradkartons zu klein – wir basteln was dran, Sicherheitsbeamter macht Stress weil wir im Flughafen basteln (mit großem Messer😊), Umpacken beim Check in, weil Gewicht nicht passt, am Gate ausgerufen werden und zusehen, wie die verpackten Taschen wieder geöffnet werden, weil was gesucht wird, was dann doch mit darf, keine Sitzplätze nebeneinander im vollen Flug, kein vegetarisches Essen an Bord trotz Vorbestellung auf Flug bis Shanghai – wer bitte sagt, dass Fliegen schön ist?! Wir sind einfach nur mega gestresst und können nicht einmal mehr die letzten Yen im Duty Free loswerden. Dabei waren wir sechs Stunden vor Abflug am Flughafen.
Wenigstens sitzen wir Gang an Gang beim kurzen Flug bis Shanghai. Wir halten uns beim Abheben an den Händen, verdrücken ein Tränchen und können es nicht fassen, dass unsere Zeit in Japan vorbei ist....
Dann transportiert uns die Zeitmaschine in 14 Stunden über die Distanz, für die wir uns bei der Hinreise neun Monate Zeit gelassen haben. Es fühlt sich unwirklich an, dann plötzlich in Frankfurt anzukommen.Läs mer

ResenärSchade, dass ihr so eine stressige Rückreise hattet. Und den Begriff Zeitmaschine kann ich gut verstehen - schon krass...

ResenärWas für irre erlebnisreiche letzte Tag und was für ein turbulenter Abschluss eurer Reise? Schön, dass ihr wohbehalten wieder da seid 🙏✨

ResenärSchade, dass ein Jahr so schnell vorbei geht. Ihr habt in diesem Jahr aber so viele tolle Momente erlebt wie sonst keiner und das kann euch keiner nehmen. Das mit der Zeitmaschine kann ich auch gut verstehen. Das macht wehmütig. Die nächste Auszeit kommt aber sicher auch irgendwann wieder. Trotzdem schön, dass ihr wieder wohlbehalten zurück seid. Sicher gibt es über eure Reise bald einen wunderschönen Diavortrag und darauf freue ich mich schon. GlG






































































































































































ResenärIch bin sehr froh dass ich in Ihrem Tagebuch erschienen bin☺️ Die Fotos haben mich hungrig gemacht.😆🍣
ResenärWir lieben das Essen hier. Ich kann sehr gut verstehen, dass du es vermisst!
ResenärWas soll ich sagen ❤️❤️❤️ Ihr seid einfach der 💥 Es ist immer wider so faszinierend, mit wievielen Menschen ihr in Kontakt kommt!!! Und mich fernab der touristischen Pfade mitnehmt - Danke dafür 😘
Resenär😘
Resenär👍