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  • Day 46

    Bahia Solano 1.0

    October 1, 2019, North Pacific Ocean ⋅ ⛅ 26 °C

    Pelican House Hostel...was so schön klingt ist in Wirklichkeit noch viel schöner!

    Bahia Solano grenzt an den Utria Nationalpark und beschreibt wohl das was man als abgelegen bezeichnen würde. Will man dort hin gibt es 2 Möglichkeiten...entweder mit der kleinmotorigen Maschine von Medellin fliegen oder 20h mit dem Boot (MitSeekrankheitgarantie).

    Ich lande also in Bahia Solano, der Flughafen ist nicht mehr als ein größeres Wellblechgebäude. Nach der Landung heißt es noch ca. 40 Min. mit dem Kleinbus bis zum Hostel.

    Bahia Solano ist eine der ärmeren Gegenden Kolumbiens, zumindest was das Monetäre angeht. Die Menschen machen das Beste daraus und der Ort ist so abgelegen von allen Großstädten, dass ich zu glauben neige das viele die dort wohnen es sich selbst ausgesucht haben. Frischen Früchte bzw. Obst werden 2 Mal die Woche per Schiff eingefahren...dazwischen, gibt es eben nichts Frisches.

    Das Hostel ist direkt am Waldrand gebaut, ca. 200m vom Strand weg....so nah, dass die Flut, welche im Oktober besonders stark ist, das Treibgut bis fast zum Hostal spühlt.
    Der Haupteingang wurde in der Nacht zuvor von der Flut weg gespült und ein Mitarbeiter des Hostels lotst uns über kleine provisorische Brücken aus einfachen Brettern zum Eingang des Hostels.

    Das Hostel ist an Gemütlichkeit nicht mehr zu überbieten, so bin mich mir sicher. Es hat für max. 20 Gäste Platz und mehr als ein Stockbett mit Moskitonetz gibt es nicht. PERFEKT!!!! Alles ist aufs nötigste reduziert....und trotzdem mit viel Liebe zum Detail.
    Richtige Wände gibt es nicht, egal wo man steht oder sitzt man kann entweder in den Wald schauen oder aufs offene Meer.

    Gemütliche Hängematten und Sitzkissen laden zum entspannen ein während einem permanent das Rauschen des Ozeans im Ohr klingt.

    Daniela, die Besitzerin empfiehlt mir, direkt am darauf folgenden Tag eine Waltour zu machen....und eigentlich bin ich nur wegen den Walen hier. Erst 2 Tage später wird mir klar, dass dieses Stückchen Küste den Höhepunkt meiner bisherigen Reise markieren wird.
    Es ist die Zeit in der die Wale sich vor dieser Küste für einige Wochen versammeln um ihre Kälber zu bekommen. Also buche ich die Tour und beziehe mein Bett....lerne in der Gemeinschaftsküche noch so ziemlich jeden kennen der gerade da ist, bevor ich ins Bett klettere und mit dem Rauschen des Pazifiks einschlafe.

    Nachts werde ich von einem heftigen Gewitter geweckt. Es windet und regnet so heftig das die Regentropfen sogar durch das Moskitonetz durchgepresst werden und als kleinste Tropfen auf meinem Gesicht landen.

    Früh morgens werden wir von Tuk Tuk's am Hostel abgeholt und zum Treffpunkt der Waltour gebracht. Wir fahren mit Biologen raus, welche für ein paar Monate jedes Jahr die Wale vor der Küste beobachten.

    Zum ersten Mal sehe ich Wale nur 20 Meter vor dem Boot auftauchen...imposant wie sich die riesigen Körper aus dem Wasser erheben um ihre riesigen Lungen mit Luft zu füllen, gleichzeitig frage ich mich was eigentlich so einen 60 Meter Wal davon abhält genau unter dem Boot aufzutauchen ??? Ich zurre meine Schwimmweste enger zu und verdränge den Fakt das wir ca. 1 Km von der Küste auf offener See sind. #wirdschongutgehen

    Die See ist ziemlich rau an diesem Tag und als die Biologen eine Dose mit Gebäck rum reichen wird mir bewusst, dass ich mein Frühstück nicht wieder mit an Land nehmen werde :-/.
    Nach dem ich zum 3. Mal die Fische mit meinem Frühstück gefüttert habe, fühlt sich meine Magengegend schon viel besser an....gleichzeitig überkommt mich leichte Schadenfreude als ich in weitere grüne Gesichter auf dem Boot zu schauen.

    Etwas gerädert komme ich wieder am Hostel an, bin aber immer noch erstaunt über das Schauspiel auf offener See. Darauf gönne ich mir erstmal ein Magen freundliches kühles Blondes.... #wirdschongutgehen

    Auf einen neuen Tag im Paradies..........
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