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  • Day 103

    Salar de Uyuni 3.0

    November 27, 2019 in Bolivia ⋅ 🌙 1 °C

    Am dritten Tag ist es dann endlich soweit, wir fahren wie gewohnt sehr früh los, haben heute aber als Ziel den Salar den Uyuni. Ich schaue immer wieder mal auf die Karten von Google Maps um zu sehen wann wir ca. am See ankommen. Die Fläche des Sees ist so riesig, mit über 10.000km² Fläche (140 km lang/110 km breit) ,würde er ganz Niederbayern bedecken. Die Informationsschilder verraten das die Salzkruste eine unglaubliche Dicke von ungefähr 120 Metern hat.

    Die Salzpfanne ist Fluch uns Segen zu gleich, der See ist weltweit das größte Vorkommen von Lithium. Leider profitiert die bolivianischen Bürger am wenigsten vom immensen Export für die Produktion von Akkumulatoren für z.B. E-Autos.

    Wir erreichen die Salzpfanne gegen Nachmittag und schauen uns am Rand des Salzsees den Sonnenuntergang an. Das Laufen auf dem See ähnelt dem Laufen auf Eis, das Salz ist hart und unnachgiebig nur die schweren Jeeps schaffen es Spuren im Salz zu hinterlassen. Mit bloßem Auge lässt sich kein Ende des Sees erkennen, nur in der Mitte ragt als Orientierungspunkt ein Vulkan in den Himmel. Die Abendsonne taucht die feinen Schleierwolken in warme Regenbogenfarben.

    Wir schlafen in dieser Nacht in einem Salzhotel. Es heißt nicht nur so, sondern es ist wirklich fast ganz aus Salz gebaut worden. Wände, Decken, Stufen alles aus Salzstein und die Luft riecht angenehm Salzig, vergleichbar dem Duft einer Meeresbriese. Man läuft auf kleinen Salzsteinchen die sogar essbar sind.

    Wir essen zu Abend und Super-Mario bietet uns an nach dem Abendessen nochmal auf den See raus zu fahren um die Sterne anzuschauen. Heute ist Dank des Neumondes ein perfekter Tag dazu, erzählt er uns. Wir lassen und natürlich nicht lange bitten und nehmen das Angebot an. Mario fährt also einige Kilometer auf den See raus. Als wir aussteigen und er das Licht das Jeeps löscht brauchen unsere Augen ein paar Sekunden um sich an die komplette Dunkelheit zu gewöhnen. Es ist mittlerweile ohne Sonne richtig kalt geworden und der Wind bläst uns nur so um die Ohren. Die Sterne funkeln um die Wetter und der Sternenhimmel ist überwältigend und trotzdem etwas verwirrend für Europäer, wir befinden uns auf der südlichen Hemisphäre und ich kann keines der uns bekannten Sternbilder am Himmel erkennen. Als ob dieses Spektakel nicht schon genug ist zieht am Horizont an Gewitter vorbei, dessen stummen Blitze entladen sich unregelmäßig und erhellen den gesamten Horizont für ein paar Sekunden.
    Wir würden am liebsten die Ganze Nacht hier bleiben, sind aber nach 20 Minuten total durchgefroren, es wird Zeit für unsere warmen Betten.

    Am nächsten Morgen verlassen wir vor Sonnenaufgang das Salzhotel, wir werden heute den ganzen Tag in der Salzpfanne fahren, eine kleine Kaktusinsel besuchen die etwas verloren Mitten im See existiert und einen schönen Blick über den See ermöglicht. Schaut man während der Fahrt auf den See raus, hat man das Gefühl man bewege sich kaum, so weitläufig ist der See. Die Luft erwärmt sich langsam, bildet eine dünne reflektierende Schicht am Horizont und sorgt gleichzeitig dafür, dass die Bergketten am Horizont aussehen als würden sie schweben und mach Mal aussehen wie Kamelkarawanen oder Perlenketten.

    Während wir den kleinen Kaktusberg bewandern, bereitet Mario schon Mal das Frühstück für uns vor und dann wird es auch Zeit für die letzte Stück der Tour, aber nicht ohne ein weitere kleines Abendteuer. Auf dem Weg zurück werden wir Opfer unserer eigenen Witze, Mario hält plötzlich an und als er die Motorhaube öffnet lassen die Unmengen an Wasserdampf nichts Gutes erahnen. Der Deckel des Kühlers hat sich beim dem vielen Gerumpel in Luft aufgelöst und das Wasser des Kühlers verdampft unkontrolliert. Jetzt wissen wir wie es ist im Nirgendwo eine Panne zu haben.

    Wir haben Glück im Unglück, Mario flickt sich ein provisorischen Deckel zusammen und ich habe noch einen 6 Liter Wasserkanister auf dem Dach den ich quasi Spende! Mit vollem Kühler und Stoßgebeten, dass wir nicht wieder liegen bleiben, schaffen wir es mit 3 stündiger Verspätung zu unserem letzten Hostel. Spätestens jetzt hat sich Mario das "Super" verdient. Die Köpfe voll mit Eindrücken und Speicherkarten randvoll mit tollen Fotos verlasen wir Bolivien wieder und fahren nach Chile zurück.
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