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  • Day 197

    Honduras auf der Durchreise

    April 24, 2019 in Honduras ⋅ ☀️ 35 °C

    Honduras erleben wir volle 140 km, denn so lang ist die Fahrt zwischen Nicaragua und El Salvador. Wir kommen am südlichen Grenzübergang mitten in der Nacht um 0:30 Uhr an. Das ist erstmal kein Problem, denn diese Grenze hat 24 Stunden geöffnet. Wir sind zur späten Stunde die einzigen Gäste hier und werden direkt von einigen dubiosen Dienstleistern bzw. Schiebern belagert. Da wir uns ja bereits mit Grenzprozedere auskennen, gehen wir sofort zum Migrationsbüro. Für die Einreise in Honduras müssen wir 6 US $ zahlen. Wir haben einen 20 US $ Schein, der junge Beamte jedoch kein Interesse daran uns diesen zu wechseln. Er scheint darauf zu hoffen, dass wir ihm das Rückgeld in Höhe von 14 US $ als Trinkgeld erlassen. Leider hängt an dieser Bezahlung unser Einreisestempel. Wir warten hartnäckig ab, was sich auch lohnt, denn nach einiger Zeit bittet einer der Schieber den Beamten das Geld doch endlich zu wechseln. Geschafft, Stempel und Rückgeld erhalten, Check! Jetzt noch flott zum Zollbüro. Hier ist aber kein Beamter zu sehen. Wir fahren um das Haus herum, finden heraus, das es der selbe Raum ist, indem wir gerade den Einreisestempel bekommen haben. Von den aufdringlichen, schmuddeligen Schiebern erfahren wir, dass die Beamtin im Nebenraum schläft. Da die Schieber von uns Großzügigkeit erwarten und sie nichts besseres zu tun haben, klopfen und rufen sie die Beamtin hartnäckig aus dem Schlaf. Sie erscheint völlig zerknüllt. Nach der Aushändigung aller Unterlagen und Bezahlung von 35 US $ für eine Erlaubnis, muss noch eine Kopie vom frischen Reisepass-Stempel besorgt werden. Jens ist sichtlich erbost, doch die Diskussion führt zu nichts. Hier im Zollbüro gibt es scheinbar keine Kopiermöglichkeit. Kein leichtes Unterfangen um mittlerweile 2 Uhr nachts. Jens macht sich wohl oder übel mit zwei sich streitenden Schiebern auf den Weg in die dunkle Nacht. Diese versuchen Leute in den umliegenden Buden wach zu klopfen. Nach einiger Zeit erbarmt sich jemand und macht die Kopie. Die Schieber flüstern dem Kopierenden von hinten überhöhte Geldforderungen zu. Jens wird immer erboster und verleiht dem auch Ausdruck. Auf dem Rückweg zum Zollbüro wird Jens von den skurrilen Schiebern verfolgt. Als er am Sprinter vorbei kommt ist zu erkennen, dass die Befestigungsgurte vom Surfbrett gelöst wurden. Das ist doch alles nicht zu fassen! Der dicke Schieber der für die Fahrzeugsicherheit zuständig ist, wird von Jens verantwortlich gemacht. Die drei Schieber bekommen sich nun kräftig in die Haare. Die Erwartungshaltung auf eine großzügige Entlohnung schwindet indessen. Die Zollbeamtin händigt uns schließlich die erforderlichen Dokumente aus. Auf nachfragen bekommen wir schließlich auch eine Rechnung, die aber nicht zu unseren bezahlten 35 US $ passt. Aber auch diese Diskussion führt ins Nirvana. Erbost und erschöpft verlassen wir gegen 3 Uhr morgens, unter Protest der leer ausgehenden Schieber, den skandalösen Grenzübergang. Die Luft riecht nach Korruption und wir suchen Schlaf vor einer nahegelegenen Feuerwache. Leider treibt uns der tüchtige Verkehr früh aus dem Bett. Wir wollen einen ruhigen Platz suchen und kommen unterdessen an einer Ölwechselwerkstatt vorbei. Wie es der Zufall will, steht für Sprinty der Ölwechsel bereits seit einigen Tagen an. Wohlgemerkt vor dem ersten Kaffee bzw. Frühstück! Nach einer guten Stunde Wartezeit steuern wir endlich einen ruhigen Platz an einem Meeresarm an. Nach dem Frühstück wird dann ausgiebig geschlafen. Das war auch nötig! Am Nachmittag fahren wir weiter nach El Salvador, dem Däumling Zentralamerikas.Read more