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  • Day 159

    Wir segeln 2 Tage und 2 Nächte lang

    April 13, 2022 in Puerto Rico ⋅ ☀️ 28 °C

    Wir sind etwas unter Zeitdruck, da wir in Saint Martin etwas lange auf unsere neuen Batterien warten mussten. Nun segeln wir von Jost van Dyke in den BVIs zunächst nach Culebra, einer kleinen Insel von Puerto Rico und machen einen illegalen Übernachtungsstop. Eigentlich darf man sich ohne Visum (das übliche ESTA reicht nicht aus) nicht näher als 12,5 Seemeilen dem US Amerikanischen Hoheitsgebiet nähern. Einige Segler haben dort ebenfalls ohne Visum einen Zwischenstopp eingeklagt. Wir riskieren es ebenfalls. So teilen wir die lange Strecke zur Dominikanischen Republik etwas auf. Was auch für Marie entspannter ist.
    Auf dem Weg nach Culebra kreuzt ein gelbes unbemanntes Schwimmobjekt unseren Kurs. Wie sich herausstellt, handelt es sich dabei um ein Kanu, welches wir vor dem „ertrinken“ retten wollen. Das gestaltet sich schwierig, da das Kajak voll Wasser gelaufen ist. Beim zweiten Anlauf gelingt es uns und nun haben wir auch noch ein Kanu mit 2 Paddeln an Bord.
    Die Fahrt nach Culebra führt vorbei an einigen kleinen Inseln der US Amerikanischen Jungferninseln, was die Überfahrt interessanter macht. Hier können wir ein wenig das Land und die Häuser, bzw. Villen anschauen. Der Wind weht ordentlich, achterlich in unser Gennacker-Segel. Wir ankern und lassen den Segeltag zwischen Schildkröten ausklingen. Am nächsten Morgen starten wir um 9 Uhr einen 2 Tages-Törn, nördlich vorbei an Puerto Rico zur Dominikanischen Republik. Tagsüber segeln wir mit Gennaker und nachts mit dem Genua-Segel. Wir wechseln uns nachts alle 2,5 Stunden ab. Trotz einem Pflaster gegen Seekrankheit geht es Regina in dieser Nacht nicht so gut. In Ihrer Nachschicht muss sie sogar mal zur nebenstehenden Schüssel greifen. Das hatte sie bisher auch noch nicht. Aber die Kreuzwellen haben es echt in sich. Danach geht es ihr aber wieder besser. Marie schläft derweil zufrieden in ihrer Kabine. Wir müssen ihr nur ein Fläschchen nachts geben, dann ist sie wieder in ihrem Träumeland.
    Am 2. Tag ist das Wetter wechselhaft. Wir müssen einige Male zwischen Gennacker und gerefftem Genua-Segel wechseln, da ein paar Regenwolken mit ordentlich Wind (sogenannte Squalls) über uns drüber ziehen. Das war schon ganz schön schweißtreibend. In der zweiten Nacht werden wir auch von einigen Squalls überrascht. Sogar Jens bekommt etwas Muffensausen, als bei der Einfahrt in die Bucht von Samana 3 Meter hohe Wellen von hinten unter dem Boot hindurch rauschen und ein Squall an die 30 kts Wind und heftigen Regen mitbringt. Es erwischt uns so heftig, dass teilweise der Autopilot nicht mehr richtig arbeiten kann und wir das Boot, ganz angespannt, mit bis zu 10 kts durch und die dunkle Nacht manövrieren. Die letzten Meilen sind dann ganz entspannt, oder besser gesagt Flaute. Wir sehen nur mit 2-3 kts zum Ankerplatz. Das war entspannend nach den vorherigen Stunden. Um 4 Uhr morgens kommen wir nach 44 Stunden an unserem Ziel an und legen uns nochmal aufs Ohr.
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