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  • Day 124

    Auf der Flucht vor Fiona

    September 24, 2022 in Canada ⋅ ☁️ 13 °C

    Wir machen uns Sorgen um unser Segelboot in der Karibik, denn der Hurrican Fiona zieht nur 50 Seemeilen an der Domrep vorbei. Wir telefonieren mit unseren Bootskümmerern und sind etwas entspannter, als Sie uns sagen, dass Sie alles im Griff haben. Der Hafen Luperon, in dem unser Boot liegt, erweist sich erneut als hurricanesichere Zone. Nur zwei Tage später nimmt Fiona Kurs auf Nova Scotia, wo wir uns gerade befinden. Wir behalten die Wetterentwicklung ersteinmal im Auge. Die nächsten beiden Tage soll es noch ruhig bleiben, was wir dazu nutzen uns den Carbot Trail auf Cape Breton anzuschauen. Dort machen wir einige schöne Wanderungen. Auf einer sehen wir sogar eine kleine Schlange und einen jungen Schwarzbär. Er sitzt 10 meter neben uns im Gras und schaut uns überrascht an, before er schließlich die Flucht ergreift.

    Leider erhärtet sich die Prognose, dass der Sturm mit bis zu über 160 kmh auf die Küstenregionen von Nova Scotia treffen wird und auch der durch das Wettermodell vorherberechnete Kurs ändert sich nicht signifikant. Da wir uns in St Peters genau dort befinden wo das Zentrum des Hurricanes herüber ziehen wird entscheiden wir, als eher sicherheitsorientierte Bürger, uns dazu die Flucht anzutreten, um uns in Sicherheit zu bringen. Wir wollen am nächsten Tag ins Landesinnere nach New Brunswik fahren. Als wir dann morgens los fahren wollen regnet es bereits. Dann funktioniert plötzlich der Scheibenwischer nicht mehr und wir bekommen leichte Panik und haben Bilder von umherfliegenden Autos und Häusern im Kopf. Wir wundern uns etwas darüber, dass die Leute hier recht relaxt wirken. Sie räumen zwar allerhand Zeug aus dem Weg aber so richtig barrikadieren tun sie sich nicht. Der Alarm, der auf allen Handys ausgelöst wird, fordert dazu auf, die gefährdeten Regionen zu verlassen und sich mit Wasser und Nahrungsmittel für die nächsten 72 Stunden einzudecken. Jens findet schließlich den Fehler des defekten Scheibenwischers in einer lockeren Kabelverbindung und kann das Problem fix beheben. Wir gehen dann nochmal einkaufen und füllen unsere Propan- und Dieseltanks. Auf dem Highway ist es zwar regnerisch aber noch recht ruhig. Uns kommen zahlreiche Überlandkabelreparaturtrupps entgegen. Nach gut 6 Stunden Fluchtfahrt kommen wir schließlich in der Kleinstadt Fredericton an, die außerhalb der Gefahrenzone liegt. Hier haben wir uns mit dem deutschen Reisepärchen Sarah und Phillip verabredet. Um uns herum stehen noch ein paar weitere Camper, die vor dem Hurricane Fiona geflohen sind.
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