• Wir fahren nach Ghana

    4 januari, Ghana ⋅ ☀️ 36 °C

    Heute brechen wir in Abidjan auf, unser Ziel: der Mole-Nationalpark im Norden Ghanas. Wir haben lange überlegt, ob wir erst an der Küste entlangfahren und dann in Ghana nach Norden abbiegen sollten, uns aber letztlich für die direktere Route durch den Norden der Elfenbeinküste entschieden. Unsere Vermutung: Die Straßen hier sind besser als auf der ghanaischen Seite.

    Der Grenzübergang verläuft völlig entspannt. Die Zollbeamten auf der Seite der Elfenbeinküste sind ausgesprochen freundlich. Uns wird ein Kaffee oder ein Kaltgetränk angeboten – eine Premiere. Wir bedanken uns höflich, lehnen aber ab. Danach geht es weiter zur Immigration, wo unsere Pässe kontrolliert und ausgestempelt werden. Auf der ghanaischen Seite setzt sich die Freundlichkeit fort. Auch hier werden unsere Pässe geprüft und alle Formalitäten notiert. Besonders die Grenzbeamten zeigen sich begeistert von Marie. Einer von ihnen möchte unbedingt ein Foto mit ihr machen. Zunächst ist sie ein wenig zurückhaltend, aber dann lässt sie sich doch darauf ein – auf dem Arm von Regina. Der Beamte freut sich sehr über das Foto. Danach bestätigen wir noch unser Visum bei der Immigration. Die 60 Tage, die uns gewährt werden, reichen für unsere Pläne vollkommen aus. Insgesamt verbringen wir etwa 1,5 Stunden am Grenzübergang. Die Zeit vergeht schnell, weil alles so reibungslos und freundlich abläuft.

    Ghana ist eine der stabilsten Demokratien Afrikas, bekannt für friedliche Machtwechsel zwischen den Parteien New Patriotic Party (NPP) und National Democratic Congress (NDC). Der Präsident Nana Akufo-Addo regiert seit 2017. Trotz der Stabilität bleibt Korruption eine Herausforderung. Wirtschaftlich profitiert Ghana von Gold, Öl und Kakao. Es ist einer der größten Goldproduzenten und der zweitgrößte Kakaoexporteur weltweit. Die Wirtschaft wächst, jedoch belasten hohe Staatsverschuldung, Inflation (2023 über 40 %) und Jugendarbeitslosigkeit das Land.

    Wir bemerken direkt, wie schlecht die Straßen in Ghana tatsächlich sind. Große Schlaglöcher prägen das Bild, oft fehlt der Asphalt komplett. Riesige Krater zwingen uns, die Geschwindigkeit drastisch zu reduzieren. Für die 300 Kilometer zum Mole-Nationalpark planen wir deshalb zwei Tage ein. Unterwegs legen wir Pausen ein und genießen die Landschaft. Besonders die alten Lehm-Moscheen, für die Ghana bekannt ist, faszinieren uns. Sie wirken wie kleine architektonische Kunstwerke, die uns an die reiche Geschichte der Region erinnern. Jedoch sind nur etwa 17 % der Bevölkerung Muslime und rund 70 % sind Christen.

    Trotz der holprigen Straßen genießen wir die Fahrt. Es fühlt sich an wie ein echtes Abenteuer – und wir können es kaum erwarten, endlich im Mole-Nationalpark anzukommen. Bis dahin genießen wir die Eindrücke und die Begegnungen entlang des Weges.
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