• Werksattbesuch in Windhoek

    May 20 in Namibia ⋅ ☀️ 18 °C

    Nachdem wir Gestern Regina's Eltern am Flughafen verabschiedet haben übernachteten wir in einem Guesthous in Windhoek. Die namibische Hauptstadt empfängt uns heute mit angenehmem Trubel und europäisch-afrikanischem Flair. Wir haben einiges zu erledigen: Großeinkauf, Kleidung besorgen – und vor allem steht eine wichtige Reparatur an unserem Sprinter an.

    Schon seit einiger Zeit begleitet uns ein nerviges Quietschen vom Antriebsstrang. Genauer gesagt: von der Kardanwelle, die das Getriebe mit der Hinterachse verbindet. Besonders das hinterste Kreuzgelenk, direkt vor der Hinterachse, macht Probleme. Dort setzt Sand, Wasser und Dreck dem Bauteil besonders zu – Verschleiß ist da fast vorprogrammiert. Jens hatte das Gelenk schon einmal ausgebaut und wieder gängig gemacht. Damals hörte das Quietschen zwar auf, aber das Gelenk hatte schon deutliches Spiel. Der Effekt hielt nicht lange. Nun ist es endgültig Zeit für eine professionelle Lösung.

    Nach einigem Hin und Her finden wir schließlich eine Spezialwerkstatt, die sich genau auf solche Fälle spezialisiert hat: Instandsetzung von Kardanwellen – nichts anderes. Der Betrieb ist deutschsprachig, familiär geführt und sehr gut ausgestattet. Die Mitarbeiter sind ausgesprochen freundlich und kompetent. Nach kurzer Rücksprache mit dem Chef baut Jens die Welle auf dem Werkstatthof aus und begleitet anschließend den gesamten Instandsetzungsprozess in der Halle – ein spannender und lehrreicher Einblick in die Technik.

    Die Reparatur dauert insgesamt sechs Stunden. Das liegt nicht nur am Austausch des Gelenks – auch Teile der Welle, in die das Gelenk verpresst ist, müssen ersetzt werden. Dazu kommt ein neues Mittellager, das sich im ausgebauten Zustand gleich mitwechseln lässt. Die Qualität der verbauten Ersatzteile ist beeindruckend, und besonders das präzise Auswuchten der Welle wird mehrfach wiederholt. Der Chef ist Perfektionist und will auch die kleinsten Vibrationen ausschließen – das bringt zusätzliche Arbeit, zahlt sich aber aus.

    Am Ende ist die Welle sogar neu lackiert – ein schöner Bonus. Beim Einbau hilft ein Mitarbeiter tatkräftig mit, sodass alles schnell und reibungslos vonstattengeht. Der Preis? Für die geleistete Arbeit und die hohe Qualität der Teile absolut fair.

    Nach getaner Arbeit gönnen wir uns einen Großeinkauf in einem Supermarkt, der sogar deutsche Produkte im Regal führt – was für ein Fest! Am nächsten Tag geht’s noch in eine Shopping Mall: Wir decken uns mit warmen Jacken und Schuhen ein. Der Herbst kommt, und auf der Westseite Südafrikas kann es nun öfter regnen. Morgens liegen die Temperaturen teilweise nur noch bei 10 Grad oder darunter – da ist warme Kleidung ein Muss.

    Windhoek – eine Stadt voller Kontraste, hilfreicher Hände und einer perfekt instandgesetzten Kardanwelle. Wir sind bereit für die Weiterreise Richtung Süden!
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