• Fisch River Canyon

    6月12日, ナミビア ⋅ ☀️ 23 °C

    Am Abend finden wir einen traumhaften Wildcampingplatz, ganz allein irgendwo südlich des Fish River Canyons. Die Landschaft liegt still, die Sonne taucht alles in Gold. Wir machen ein Lagerfeuer und backen sogar Kuchen im Dutch Oven – erstaunlich gut gelungen. Der Duft mischt sich mit der trockenen Wüstenluft. Es fühlt sich richtig an.

    Doch später wird es unheimlich. Plötzlich hören wir Rascheln. Wir sehen nichts, es ist stockfinster. Also schnell rein in den Camper. Der Mond geht langsam auf, Vollmond. Wir leuchten mit der Taschenlampe, entdecken aber nichts. James geht nochmal raus, es riecht tierisch – doch wir bleiben ohne Sichtung. Die Nacht wird danach ruhig und wunderschön still.

    Früh am Morgen, kurz nach sieben, brechen wir auf. Die Luft ist noch kühl. Auf dem Weg zum Canyon sieht Regina eine große Katze in der Ferne – schlank, elegant, vermutlich ein Gepard. Kein Foto, aber große Freude.

    Nach einer rumpeligen Piste von etwa 13 Kilometern erreichen wir den Eingang zum Fish River Canyon. Eintritt zahlen, weiter geht’s. Wir tragen Mützen, der Wind weht frisch. Der erste Ausblick raubt uns fast den Atem: ein gigantischer Erdspalt. Über 160 Kilometer lang, bis 27 Kilometer breit und stellenweise 500 Meter tief – gewaltig. Vielleicht der zweitgrößte Canyon der Welt.

    Wir besuchen mehrere Aussichtspunkte, jedes Mal wirkt der Canyon anders. Die Sonne steigt, das Licht verändert sich. Wir machen Frühstück mit Blick in die Tiefe, kochen Kaffee. Die Mützen wandern zurück in den Rucksack, wir genießen die Wärme.

    Später versuchen wir einen 4x4-Track, doch der wird bald zu holprig. Also umkehren. Gegen Mittag erreichen wir einen Wanderstartpunkt, essen kurz und machen uns dann bereit. Marie zieht ihre Wanderschuhe an, wir folgen einem Wanderweg mit bunten Fußabdrücken. Marie zählt, sucht, springt – und läuft tatsächlich die ganze Tour allein.

    Bei Abdruck 300 kommt ein Tief. Wir erfinden „Energie-Steine“, und weiter geht’s. Der Weg führt durch Bachbetten, über Hügel, mit schönen Ausblicken. Kurz vor dem „Loch“ machen wir Pause, essen, trinken, sammeln Kraft. Auf dem Rückweg läuft ein Schakal an uns vorbei.

    Nach knapp drei Stunden sind wir zurück. Marie hat über sechs Kilometer geschafft – ganz allein. Es gibt ein Eis, viel Lob und ein breites Grinsen. Ein Tag voller Wildnis, Weite und Stolz am Fish River Canyon.
    もっと詳しく