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- Day 8
- Saturday, August 16, 2025 at 2:15 PM
- ☀️ 25 °C
- Altitude: 29 m
GermanyTangerhütte52°25’18” N 11°58’15” E
8. Etappe 16.8. bis Camping Kellerwiehl

Kurz nach 8:00 Uhr war ich bereits startklar, und mein Ziel war der Dom in Magdeburg. Da gibt’s bestimmt ein Café am Dom. Grins. Das ist in jeder Domstadt so.
Das in Magdeburg heißt Café Domschatz. Ich hatte Mühe, um 9:30 Uhr noch einen Platz zu bekommen, es war alles ausgebucht. Dort gab es ein piekfeines Buffet. Die Magdeburger Möchtegern Schickeria trifft sich hier zum feinen Frühstück.
„Schatz, gehen wir heute fein brunchen ins Domschatz Café?“
Dementsprechend hat mich der Kellner angeschaut, von oben bis unten wurde ich gemustert. Fahrradklamotten, kurze Hose, Sandalen, schwarz lackierte Zehennägel.
Ich habe mir meine Mango-Joghurt-Torte auf Schokoboden und den Kaffee für insgesamt 8,80 € jedoch schmecken lassen. Ein sehr schlicht und modern eingerichtetes Café. Genau das Gegenteil von Wiener Kaffeehaus-Kultur, die ich ja so gern mag.
Ich durfte eine halbe Stunde hierbleiben, danach war mein Tisch reserviert. Wahrscheinlich geht hier um 10:00 Uhr der Ansturm los, denn jetzt ist noch fast alles unbesetzt.
Ich war sogar schon in 10 Minuten mit Kaffee und Kuchen fertig. Weiter geht der Ritt noch ein bisschen durch Magdeburg und dann knapp 60 km weiter Richtung Nordost.
Schon im Café bemerkte ich draußen eigenartige Menschen. Angezogen, wie auf nem Junggesellenabschied oder irgend ner Bad Taste Party, mit riesengroßen gelben Pfeil der auf den Kopf zeigt.
Ich fahre weiter durch Magdeburg, und es wurden immer mehr von diesem komischen Menschen. Hunderte nein Tausende. Ich halte spontan an und frage ein älteres Ehepaar, was da los sei. Sie wussten es auch nicht genau. Sie hörten bloß etwas von einem Mallorca Festival mit großen Bühnen und Schlagerstars.
Ach du Scheiße, dachte ich das Irrenhaus hat eine Zentrale und die ist heute hier in Magdeburg. Horden von angetrunkenen, lustig und dumm angezogen Menschen. Jubelnd und grölen zogen sie zum Veranstaltungsgelände, Ballermann sechs × 10.000. Ich fahre extra schnell weiter, musste aber ganz schnell aufpassen, dass ich niemanden von diesen bunten Lemmingen umfahre.
Nach 30 km mache ich eine kleine Riegelpause, sonst bin ich viel zu früh da, denn ich komme gut voran.
Ich habe gerade die erste Möwe gesehen. Küste, ich komme näher. Grins.
Als ich gerade meinen Riegel knabbere, hält eine ältere Dame mit ihrem Mountainbike an und begrüßte mich ganz freundlich mit einem: Moin. Sie fährt von Hamburg nach Prag. Letztes Jahr ist sie den Ostseeradweg rund um die Ostsee gefahren, ganz alleine. Wir haben noch ein bisschen geschnackt und dann ist sie weitergefahren.
Als wenn ich den Teufel gerufen hätte. Ab jetzt zog sich die Strecke zäh dahin. Ich habe auch die Route umgebaut, auf die andere Elbseite. Ich habe den Mittellandkanal als Brücke über die Elbe genutzt.
- Diese blöde, kleine, verzogene ZwergSpitztöle nervt! Während ich diese Zeilen schreibe - im Restaurant des Campingplatzes - knurrt und bellt dieser kleine Frecker vom Tisch schräg gegenüber den chilligen süßen Hund am Tisch neben mir an. Davon bekomme ich Kopfschmerzen. Geh weg!
Wo war ich? Ach ja.
Die umgebaute Route ging über Land Richtung „Kalimandscharo“, dem beeindruckenden großen weißen Abraumberg von der Salzgewinnung in der Nähe des Ortes Zielitz. Das Kaliwerk am Ort ist eines der modernsten und größten weltweit.
Es wehte heute, um meine Fitness herauszufordern, ein stetiger Gegenwind.
Aber letztendlich bin ich nach 75 km angekommen. Die Sonne war auch wieder da und erwärmte mich beim Zeltaufbau. Davor gab’s noch zwei Weizen AKF.
Noch schnell duschen, ein Shirt waschen - dann gab’s endlich Essen. Die Gaststätte öffnete um 18:00.
Ich war 14:45 am Platz und musste lange warten.
Kleiner Salat, strammer Max und Pommes. Ich habe zugeschlagen.
Jetzt gehe ich etwas in der Abendsonne spazieren und die Elbe suchenRead more