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- Tag 10
- Montag, 18. August 2025 um 15:00
- ☀️ 25 °C
- Höhe über NN: 15 m
DeutschlandLaasche53°2’24” N 11°24’56” E
10. Etappe 18.8. bis Laasche

Um 8:42 Uhr war ich startklar und radelte auf den Deich. Kurze Zeit später wurde ich von Hase, Fuchs und Reh begrüßt.
Hier sagen sich also Haase, Fuchs und Reh guten Morgen, statt gute Nacht.
Eigentlich sollte es heute eine Tour komplett durch die Natur sein, aber in Hoffnung auf eine Pizza machte ich nach 30 km einen Schlenker nach Wittenberge. Ich bin über eine riesengroße Eisenbahnbrücke gefahren. Es ist eine sehr bedeutungsvolle Eisenbahnbrücke, mit langer Geschichte.
Nach einem kurzen Ritt durch die Fußgängerpassage habe ich endlich eine (scheinbar) echte Pizzeria gefunden.
Den Laden, an dem „Pizza, Döner und Burger“ mit riesigen großen Gelb-Roten Lettern über dem Eingang geschrieben stand, mied ich.
Aber hier, in der Pizzeria Ramazzotti, lasse ich es mir richtig gut gehen. Bruschetta, Pizza Margarita, kleiner Salat, alkoholfreies Weizen. Darauf freue ich mich.
Muss ja nur noch 38 km fahren. Ich lasse mir Zeit, sonst bin ich wieder viel zu zeitig da.
Das Wetter ist schön, windstill, 22° C, keine Wolken.
Tja, der äußerliche Eindruck hat getäuscht. Diese nett eingerichtete Pizzeria war nur eine Pseudo-Pizzeria. Das einzige Italienische in dem Laden war die Musik.
Die erste Pizza war nicht lecker. Die Margarita bestand aus einem festen, fast matschigen, nicht knusprigen Teig und circa 200 g Käse. Ich habe dem Kellner gesagt, dass dort viel zu viel Kiste drauf ist. Er: „Aber das ist Margarita.“ Ich sagte: „Ja, eben, Margarita ist keine Käsepizza, ich hab schon hunderte gegessen.“ Er versprach mir eine bessere zu bringen. Eine Margarita besticht durch die minimalistische Komposition ihrer Zutaten.
Auch die zweite Pizza die er brachte, war eine Käsepizza, nur mit etwas weniger Käse als bei der ersten. Ich machte gute Miene zum bösen Spiel, aß die Pizza und meinem Salat.
Nachdem ich die Rechnung verlangt hatte, fragte mich der Kellner, ob ich einen Espresso aufs Haus mag. Bei Espresso lehne ich nicht ab, nach dem Essen tut er immer sehr gut. Was da kam, war kalt und sauer. Naja, warum habe ich auch gehofft, dass der Espresso das Mittagsmahl noch positiv abrunden kann?
Wenigstens die Bruschetta am Anfang war lecker. Es waren sechs Baguettescheiben, eigentlich war ich davon schon satt.
Mit einem ziemlich großen Gewicht im Magen fuhr ich nun weiter und erreichte die Grenze zu Niedersachsen. Dort war auch ein Stück der alten DDR Grenzanlage zu sehen, und es gab auch ein paar Informationstafeln.
Ich befand mich nun im Naturschutzgebiet niedersächsische Elbaue. Durch meinen Abstecher nach Wittenberge ist meine Tour ungefähr 8 km länger geworden. Aber das macht nichts, wundervolles Radfahrwetter, wundervolle Natur. Ich kann mich gar nicht sattsehen an diesen schönen Flusslandschaften. Es ist wie der Spreewald, nur im Großen.
Nach fast 70 km bin ich um kurz vor 15:00 Uhr am Campingplatz angekommen.
Tourdaten:
Strecke: 69 km
Zeit in Fahrt: 4:27 h
Gesamtzeit unterwegs: 7:10 h
Schnitt: 15,4 km/h
Verbrauch kcal: 1118
Bergauf: 100 hm
V Max: 25,5 km/h
Ich finde es toll, dort Urlaub zu machen, wo keine Ferien mehr sind. Ich bin wieder mal fast allein auf dem Campingplatz, außer ein paar Rentner und Dauercamper.
Der letzte Campingplatz warb mit dem Slogan: „In the Middle of Nüscht“. Aber dort gab es wenigstens in diese kleine niedliche Stadt Werben. Sie war zwar auch irgendwie ausgestorben, aber schön anzusehen. Aber hier gibt’s wirklich nüscht. Außer geile Natur, und das ist eigentlich genug.
Ich gehe gleich ‘ ne Runde um den „Block“ und gucke, was es hier Interessantes zu sehen gibt.
In Niedersachsen gibt es keinen Internetempfang, aber dafür kostet im Campingladen der halbe Liter AKF Weizen 4,50 €
Es gab hier auch ein kleines Pizza-Angebot, aber da ich mein Glück nicht ein zweites Mal herausfordern wollte, habe ich für 13 € etwas später im Laden ein Eis, ‘ ne Tüte Chips, eine Dose Nudel-Terrine und ein Weizen AKF geholt.
Nährwert hat insgesamt 1700 kcal. Na, das ist doch mal was-Mahlzeit.
Morgen muss ich nur 50 km radeln. Ich fürchte, ich habe heute zu viel Energie zu mir genommen.
Das Örtchen Laasche ist im übrigen eine eingedeichte kleine Insel. Bei Hochwasser wird rundherum alles überflutet. Man kommt nur über eine Straße, die sich auf einem Darm befindet, hinein und wieder heraus.
Hier ist man schon ein bisschen unter sich. Bei meinem Rundgang, den Deich entlang, erspähe ich einige doch schon recht exklusive Wochenendhäuser. Einige davon ganz schick mit Schiff gedeckt.Weiterlesen