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- Dia 41
- 8 de jun. de 2016 19:00
- ☀️ 18 °C
- Altitude: 12 m
SuéciaKärra Udde57°11’28” N 12°12’59” E
Reisealltag

Wieder campiere ich am Strand, der Platz ist noch schöner als zuvor. Das Finden eines geeigneten und landschaftlich reizvollen Zeltplatzes ist sehr einfach. Es gibt so viele freie, ebene Flächen, die von Bäumen ein wenig windgeschützt sind. Sobald ich Ausschau nach einem Schlafplatz für die Nacht halte habe ich schon einen. Es dauert keine 10 min und ich lasse mich nieder und baue mein Zelt auf.
Mit dem freien Campieren ändert sich aber mein Reisealltag. Da ich am Abend keine Infrastruktur wie Wasser, Strom und Internet habe verteilen sich die Erledigungen auf den ganzen Tag. Am Morgen baue ich nur das Zelt ab und fahre ohne Frühstück los. Nach 1 -2 Stunden am Rad meldet sich mein Bauch, beginnt zu knurren und spätestens dann brauche ich etwas zu Essen. Gibt es einen Supermarkt, kaufe ich frische Lebensmittel für das Frühstück: Aufstrich, Käse oder eine Mehlspeise. Ansonsten esse ich Brot welches ich immer für den Notfall bei mir habe. Heute gibt es zum trockenen Brot Radieschen, schmeckt nicht so lecker, aber es sättigt. Dazu trinke ich kalten Löskaffee an den ich mich auch schon gewöhnt habe.
Auf der Fahrt halte ich Ausschau nach einer öffentlichen Toilette. Morgentoilette ist angesagt, kaltes Wasser müßte heute reichen. Zähneputzen, Waschen, Geschirr waschen, das Wäsche waschen mit kaltem Waser spare ich mir.
In der nächsten Stadt versuche ich Wlan zu finden. Das ist ein mühsames Unterfangen und in Norwegen werde ich mir eine inländische Wertkarte besorgen. Für die wenigen Tage hier in Schweden lohnt sich der Aufwand nicht. Ich werde nicht fündig, aber ich fühle mich zu einer Konditorei hingezogen und lande auf deren Terrasse mit Kaffee und Kuchen.
Frisch gestärkt fahre ich den Küstenradweg 1 Kattegattleden weiter die schwedische Westküste entlang. Der Weg ist durchgehend toll beschildert und nicht zu verfehlen. Links von mir habe ich das Meer, rechts fahre ich an Feldern mit Kartoffeln, Erbsen, Spargel oder an Schaf- und Kuhherden vorbei. Auch Pferdegestüte sehe ich etliche. Die Landschaft ist teilweise hügelig, mitunter auch bewaldet, auf jeden Fall sehr reizvoll. Trotz dunkler Wolken bleibt es heute trocken und ich genieße die Fahrt an der Nordsee.
Zurück zum Reisealltag. Auch meine Essgewohnheiten muss ich verändern. Ob ich abends an meinem Schlafplatz kochen kann, weiß ich im Vorhinein beim freien Zelteln nie. Ich brauche dazu reichlich Wasser und einen windstillen Platz um nicht einen Brand zu verursachen. Ich beginne zwar rechtzeitig, alle meine Waserflaschen zu füllen, aber das Wasser muss auch für den nächsten Morgen reichen. So kann es leicht vorkommen, dass ich Wasser sparen muss. Geschirr abwaschen mit rund 1/8 l Wasser habe ich schon gelernt. Außerdem verwende ich das saubere Wasser zunächst zum Zähne putzen und dann zur groben Reinigung des Geschirrs. Das Geschirr wird anschließend kurz sauber nachgespühlt und fertig. Und das tägliche warme Essen bereite ich mir schon im Laufe des Nachmittags zu. Ich esse die Hauptmahlzeit des Tages und fahre anschließend noch weiter. Beim freien Campieren brauche ich abends viel weniger Zeit, kein Kochen, kein Duschen, kein Wäsche waschen und so reicht es, zwischen 20.00 - 21.00 das Zelt aufzubauen. Das tägliche Duschen wird ohnedies überbewertet. Nach 2 Tagen ohne Duschen habe ich mich an das etwas andere Körpergefühl gewöhnt und fühle mich nicht mehr schmutzig, verschwitzt oder klebrig.
Nichts desto trotz: Heute bin ich wieder auf einem Campingplatz, das 1. Mal in Schweden. Ich zahle €11,- für die Nacht und wundere mich wieder einmal, warum alle Reisenden über die hohen Kosten hier jammern.
Die letzten Tage traf ich etliche Radfahrer, in meine und auch in die Gegenrichtung. Kurze Gespräche und gemeinsames Fahren versüßen mir den Alltag. Und warum auch immer ich in Dänemark diesen Durchhänger hatte: Seit ich in Schweden bin ist alles toll. Ich fühle mich wohl und genieße die Fahrt, die Landschaft und die Menschen.Leia mais
Sand ist ein unheimlich gutes Scheuermittel, falls dir mal was anbrennt und Geschirr lässt sich auch mit Salzwasser gut waschen, wenn du damit Nudeln kochen möchtest, solltest du es allerdings ordentlich verdünnen, ich sprech aus Erfahrung, viel Spaß noch und liebe Grüße, Gudrun
Schöne Bilder, sowohl als Fotos als auch in deinen Geschichten! Gut, dass es noch keine Stories von Bär und Vielfraß zu lesen gibt. Andererseits war noch nie etwas von einem Bären am Sandstrand zu hören. Wenn Schweden so billig, könntest du auch überlegen, eine schwedische SIM-Karte zu kaufen. Wir möchten SEHR UNGERN über deine Abenteuer im Unklaren gelassen werden! :-) LG und alles Gute weiterhin, Andi