• Steigerung

    9 giugno 2016, Svezia ⋅ ⛅ 13 °C

    Der Radweg Kattegattleden verläuft mit unzähligen Schleifen durch herrliche Landstriche. Teilweise führt er mich die Küste entlang und immer wieder kommt eine Schleife ins Landesinnere durch Naturschutzgebiete, Wälder und Hügeln. Landschaftlich wird es jeden Tag schöner, die Landschaft wird weiter und vielfältiger. Mehr Hügeln , größere Wälder, riesige Felder, dunkelblaue Seen, felsige Küsten und Felswände am Waldrand beeindrucken mich. Städte und Dörfen werden es weniger, aber die vereinzelten Bauernhöfe, Pferdegestüte und Herrenhäuser werden prunkvoller.

    Und das in einem früheren Beitrag beschriebene Trödeln bin nicht ich sondern der Weg. Ich fahre täglich um die 90 km und nähere mich trotzdem nur langsam meinem Ziel. Der Radweg führt mich zu allen Naturschönheiten der Gegend und so wird der Weg nach Göteborg fast doppelt so lange wie erwartet, statt 220 km werden es bei mir 380 km. Landschaftlich wie gesagt, wunderschön, aber heute wird mir eine Schleife doch zu viel. Die Wegweiser schickt mich kilometerlang in die entgegengesetzte Richtung. Ein ortskundiger Radfahrer klärt mich über den Verlauf des Weges auf, eine 20 km lange Rückwärtsschleife würde mich erwarten. Und das mache ich nicht mit, ich nehme eine Abkürzung. Und wie so oft war diese Abkürzungen nicht unbedingt schneller. Zuerst fahre ich in die Benjaminssons Straße - hallo Benjamin, mein Sohn, wohl nach dir benannt diese Straße - doch bald geht der Weg über Stock und Stein durch den Wald. Abenteuerlich, aber ich komme wieder gut heraus!

    Und da ich mir keine Zeit für eine Essenspause nehmen wollte, überfältl mich der Hunger schlagartig. Ich muss sofort stehen bleiben und essen. Einige Meter neben einer stark befahrenen Autostraße sitze ich im Gras, packe meinen Kocher aus und koche mir Kartoffeln mit Karotten. Kein schöner Pausenplatz ist das, aber der Hunger ist zu groß und das Essen schmeckt trotzdem,. Es ist bereits 16.00 und ich will noch etliche Kilometer zurücklegen bevor ich mich um einen Schlafplatz kümmern will.

    Frisch gestärkt rollen die nachfolgenden Kilometer wie von alleine. Als ich beginne, mich nach einem Platz für mein Zelt umzuschauen, treffe ich einen Norweger mit Rad. Er fährt in meine Richtung und wir finden gemeinsam einen netten Nachtplatz in einem Wald nahe dem Meer. Die Zelte sind schnell aufgebaut und das Abendessen nehmen wir auf den Felsen sitzend mit Blick aufs Meer zu uns. Ein unterhaltsamer Abend zu zweit folgt, ein Glas Rotwein rundet den schönen Tag gebührend ab.
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