• Was Radfahrer täglich brauchen?

    15 июня 2016 г., Норвегия ⋅ ⛅ 13 °C

    Ein Regentag ohne besondere Vorkommnisse geht zu Ende, es gibt nichts Nennenswertes zu erzählen. So nützte ich die Zeit um mir Gedanken zu machen, was Radfahrer auf Reisen täglich brauchen.

    Je größer die Bevölkerungsdichte und je mehr Geld man bereit ist auszugeben, umso leichter ist es, alles Notwendige zu bekommen. Nun, da ich mich gerne in wenig besiedelten Gebieten bewege und das Abenteuer mit wenig Geld auszukommen suche, ergeben sich laufend Fragen, wie ich zu der Erfüllung meiner Grundbedürfnisse komme.

    Wasser und Essen sind die wichtigsten Dinge, die jeder Radreisende immer und zur Genüge braucht. Trinkwasser ist hier einfach zu bekommen. In öffentliche Toiletten- die gibt es auf Friedhöfen, Sportplätzen und in Kleinstädten -, auf Friedhöfen und in jedem Haus mit Menschen kann ich meine Trinkflaschen nachfüllen. Flüsse und Seen werden vermutlich im Norden bei geringerer Besiedlungsdichte zum Füllen der Flaschen interessant werden.

    Auch Essen ist einfach zu bekommen. Es gibt genügend Siedlungen, Dörfer und Kleinstädte in denen ich einkaufen oder essen kann. Täglich komme ich an mehreren Supermärkten vorbei, das wird sich vermutlich erst nördlich von Trondheim ändern. 4 Einwohner pro Quadratkilometer wohnen laut Reiseführer im Norden Norwegens. Da muss ich dann gut vorplanen und Essen für mehrere Tage bei mir haben.

    Trockene, überdachte Pausen- bzw. Jausenplätze sind bei Regen notwendig und ein Hit. Sie sind oft schwierig zu finden, aber Bushaltestellen eignen sich dafür bestens. Auf meiner offline-Karte kann ich diese Haltestellen auch gezielt suchen und finden. Auch Brücken eignen sich mitunter gut für trockene Pausen bei Regenwetter. Ein Nachteil von Brücken ist allerdings, dass häufig der Wind kräftig und kalt weht.

    Weiters muss ich meinen Müll , der bei Jausen und abends anfällt und den ich am Rad mitführe, regelmäßig entsorgen. Doch Mistkübel sind hier im besiedelten Gebiet auch einfach zu finden. Auf vielen Rastplätzen, Friedhöfen, Bushaltestellen, Bahnhöfen und Dörfern, überall gibt es welche.

    Und ja, Warmwasser für eine Dusche und die Kleidung kann als täglich notwendig, überflüssig oder irgendwo dazwischen gesehen werden. Ich bewege mich irgendwo in der Mitte. Um zu einer warmen Dusche zu kommen nächtige ich regelmäßig alle paar Tage auf einem Campingplatz. Das Duschen erlebe ich dann als besonderen Komfort und wahren Genuss. Die Wäsche wasche ich immer wieder im Behinderten-WC. Dort gibt es Warmwasser, reichlich Platz und ich kann ohne Zuschauer in Ruhe alles reinigen. Die Wäsche muss anschließend auch trocknen. Bei besonders schönem Wetter trocknet die Kleidung über Nacht und ich kann sie am nächsten Tag wieder tragen. Ist sie noch feucht, hänge ich sie während des Radfahrens offen auf den Gepäcksträger, vielleicht ist dir das bei so manchen Fotos schon aufgefallen. Fast immer habe ich Wäsche zum Trocknen am Rad. Bei Regen ist das nicht möglich, ich packe sie dann nass ein und hoffe, dass der Regen nicht zu lange dauert. Auf Campingplätzen gibt es immer einen Trockner, den ich bei Schlechtwetter gerne gegen Bezahlung nütze.

    Strom brauche ich auch, diesen erzeuge ich großteils durch meine Energie beim Radfahren. Mittels Narbendynamo, Pufferakku und USB - Stecker lade ich viele meiner Geräte während des Fahrens auch. Für das Tablet reicht der Strom nicht ganz. So nützte ich die Steckdosen während der Kaffeepausen in Lokalen und auf Campingplätzen um beide Power-Packs vollzuladen.

    Jetzt fehlt noch das Internet, das ich auch als Komfort gerne regelmäßig benütze um mit dir und meinen anderen Freunden Kontakt zu halten. Schon früher genannte Burgerkette eignet sich hervorragend. Ohne Konsumation kann man problemlos das Wlan benützen. Diese Burgerkette ist allerdings nur in Großstädten zu finden und diese sind spärlich. Alle anderen Möglichkeiten zu Wlan zu kommen sind regional verschieden. Auf Hauptplätzen in Städten, in manchen Kaufhäusern, Supermärkten und Lokalen, auf Tankstellen oder Banken, in Hotels und Campingplätzen werde ich immer wieder fündig. Aber seit gestern habe ich auch wieder eigenes Internet und bin unabhängig.
    Читать далее