• Trondheim

    July 13, 2016 in Norway ⋅ ⛅ 13 °C

    Trondheim, eine sehr gemütliche und nette Stadt mit viel Sehenswerten! Für 2 Tage und 3 Nächte lasse ich mich im gemütlichen Vandrerhjem dieser Stadt nieder. Einige Erledigungen stehen an, die Stadt reizt mich zum Besichtigen und relaxen möchte ich auch.

    Den längst fälligen Friseurbesuch bringe ich gleich am Vormittag hinter mich. Der neue Haarschnitt und mein Aussehen wird mir nach 2 Stunden unter der Schere immer unwichtiger, ich will nur aufstehen und mich bewegen. 3 Stunden benötigt der Friseurlehrling um jedes meiner Haare einzeln zu schneiden.

    Anschließend mache ich mich auf die Suche nach einem Reisebüro um meinen Rückflug zu buchen. Schnell ist auch das erledigt und jetzt ist es fix: In 3 Wochen fliege ich vom 1500 km entfernten Tromso nach Wien.

    Und dann nehme ich mir Zeit, lasse mich einfach treiben und schlendere durch die Stadt. Viel Wasser gibt es hier, Trondheim liegt am Meer, an einem Fjord der sich ins Landesinnere zieht, an einer Flussmündung und einen Kanal gibt es auch noch. Das viele Wasser ist toll in die Stadt integriert, neue und alte Brücken führen über diverse Wasserarme. Viele Wohnhäuser und Plätze liegen am Wasser, Boote gehören zum Stadtbild und geben dem Zentrum einen besonderen Flair. Auch hier stehen moderne Gebäude neben Jahrhunderte alten Holzhäusern und Ziegelbauten, diese bunte Mischung gefällt mir immer wieder.

    Trondheim besitzt eine große Universität, dementsprechend viele junge Menschen leben hier. Reges Leben auf den Straßen und Plätzen , aber auch die zahlreichen Cafes, Bars und Restaurantes sind gut besucht. In die Markthallen zieht es mich auch in dieser Stadt und die kreative Verbindung zwischen Holz, Ziegel und Glas fasziniert mich jedes Mal aufs Neue.

    An Sehenswürdigkeiten, Kultur und Museen mangelt es hier nicht. Von der Festung kann man die ganze Stadt überblicken und bewundern. Der Nodarosdom ist ein kunstvoll verzierter Prachtbau aus dem 12. Jahrhundert und stellt über die Grenzen hinaus ein Nationalheiligtum dar. Viele Menschen pilgern hierher, auch ich sah in den letzten Tagen einige Wanderer auf diesem Pilgerweg. Neben diesem imposanten Dom gibt es noch unzählige Kirchen und Klöster aus verschiedenen Epochen mit sehr unterschiedlichen Bauweisen.

    Der einzige Fahrradlift der Welt ist hier in Trondheim eine Sehenswürdigkeit und führt eine steile Straße zur Burg hoch. Diesen einmalige Lift, es gibt ihn tatsächlich kein 2. Mal auf der ganzen Welt, möchte ich auf jeden Fall ausprobieren. Er wurde von der norwegischen Bahn errichtet und soll mehr Menschen zum Radfahren motivieren. Er ist kostenlos, mit genauer Gebrauchsanweisung versehen und eine Touristenattraktion. Alle Radfahren probieren ihn und die nichtradfahrenden Touristen stehen daneben und schauen interessiert zu. Ich brauche einige Versuche um am Rad bleiben zu können, aber alle Zuschauer, Fotografen und auch ich haben Spaß dabei. Viele Touristen warten auf Radfahrer die hochfahren wollen um ein Foto machen zu können. Ich wurde bei meinen Versuchen vielfach fotografiert.
    Und wie funktioniert dieser Lift? Neben der Straße verläuft eine Schiene mit einer kleinen Plattform für den rechten Fuß. Zu Beginn positionierst du das rechte Pedal nach oben, ansonsten streift es am Gehsteigrand und stellst den rechten Fuß in die angezeigte Position auf der Schiene. Mit einen Knopfdruck startest du den Lift und die Halterung mit deinem rechten Fuß bewegt sich in der Schiene nach oben. Wichtig dabei ist es, dein Körpergewicht auf das rechte Bein zu bringen und es so weit als möglich nach hinten zu strecken. Nur so gelingt es, der Schubkraft der kleinen Plattform unter dem Fuß den nötigen Widerstand zu geben und nicht hinauszufallen. Gelingt es nicht, das Bein hinten zu halten, fährt dir der rechte Fuß davon ☺. .... und du musst vorzeitig aussteigen. Mir passiert es etliche Male, dass mein Bein mich überholt und dann ist die Fahrt vorbei. Ich muss öfters den Lift nach wenigen Metern verlassen. Eine Schweizerin hilft mir, die richtige Position zum Hinauffahren zu finden. Sie benötigte 2 Stunden um mit dem Radlift hochzukommen. Einige Zeit und Versuche brauche ich auch, aber ich habe viel Spaß dabei.

    Trondheim ist auch für seine kulinarischen Spezialitäten und Fische bekannt. Schon am Weg hierher sah ich etliche Fischfarmen in den Fjorden wenige Kilometer vor der Stadt. Ich besuche den Fischmarkt, leider ohne Hunger. Kurz bevor aß ich Schokotorte mit Kaffee - und das gleich 2x - in einen der zahlreichen gemütlichen Cafes. Hier sitzen viele Menschen stundenlang in Unterhaltungen vertieft im Cafe. Ich fühle mich so wohl wie in einem Wiener Kaffeehaus. Am Fischmarkt kaufe ich Fischcake und Fischbolle für mein Abendessen, es schmeckt nicht so besonderes, aber ist okay. Jetzt kenne ich Fischcake und - bolle auch.

    Teilweise verbringe ich die Abende mit meiner 19-jährigen Zimmerkollegin im Aufenthaltsraum des Vandrerhjem. Wir kochen gemeinsam Bratkartoffel mit Ratatuille und Lachs, als Dessert gibt es Zitronencreme mit Bananen. Übervoll, ich habe zu viel gegessen, bestaunen wir das Abendrot und führen lustige Unterhaltungen.
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