• Mit Schleifen nach Bodö = 6000 km

    21 Julai 2016, Norway ⋅ ☀️ 15 °C

    Die Hitze macht mir bei den letzten Kilometern bevor der 6000-er voll ist zu schaffen. Angeblich sind es 24 Grad aber mir kommt es viel heißer vor. Mein Kreislauf spielt verrückt - vielleicht habe ich einfach zu wenig getrunken - und ich muss im Schatten eine Pause einlegen. Schön, endlich darf auch ich die sommerlichen Temperaturen spüren!

    Nun gut, 6000 km bin ich gefahren und nicht am Nordkapp. In meiner groben Planung im Vorfeld rechnete ich mit 5000 - 6000 km Ende Juli am Nordkapp anzukommen. Zeitlich und kilometermäßig bin ich im Plan, nur örtlich nicht. Zu viele geplante und ungewollte Umwege und Schleifen bin ich gefahren. Ich suchte mir nach Möglichkeit Radwege, kleine Straßen und Nebenstraßen ohne Verkehr. Diese Straßen verliefen meistens nicht geradlinig zum Ziel, sie führten mich häufig über Hügeln und Berge, aber es war immer wieder ein besonderes Vergnügen. Und letztendlich geht es mir nicht darum, schnell ans Ziel zu kommen. Die nicht gewollten Schleifen waren oft mühsam, diese machten kilometermäßig keinen allzu großen Mehraufwand, sie nahmen lediglich viel Zeit mit "Karte schauen, Menschen fragen, Weg suchen" in Anspruch.

    Gleich zu Beginn meiner Reise machte ich einen großen Umweg über Deutschland um einige Freunde und Bekannte zu besuchen, 500 km mehr waren das sicher. Ich fuhr so gut wie alles auf Radwegen ohne Verkehr und nie geradlinig zum nächsten Etappenziel. Ich möchte alle diese Schleifen nicht missen. Als Draufgabe erlebte ich nette Abende mit guter und interessanter Unterhaltung, leckerem Essen, eine tolle Radtour an die Nordsee, ich lernte einige nette Warmshowers kennen, ..... alle diese Erinnerungen bleiben positiv in meinem Gedächnis.

    Der nächste große Zusatzkreis war Kopenhagen und auch das hat sich gelohnt. Seit Jahrzehnten interessiert mich diese Stadt, ich verbrachte 4 Tage dort und bin begeistert. Mit Recht ist Kopenhagen die fahrradfreundlichste Stadt Europas. Aber nicht nur das Radfahren sondern auch das bunte Treiben in diversen Stadtteilen beeindruckte mich.

    Von Südschweden nach Oslo hatte ich viel Zeit da ich in Oslo an einem bestimmten Wochenendende mit einer Freundin verabredet war. So fuhr ich den Küstenradweg der zu jeder Sehenswürdigkeit eine Schleife machte. Auch auf diesem Radweg war kaum Verkehr, es war wegen schlangenlinienförmiger Streckenführung kein Weiterkommen, aber ich sah schöne Küstenformationen, nette Dörfer und Gutshöfe, zahlreiche Kirchen und Wälder und ......., es hat sich gelohnt.

    Der Weg von Oslo nach Bergen, ein Umweg von 700 km führte mich über zahlreiche Berge und über die größte Hochebene Europas und durch den Nationalpark "Hadangarvidda" . Es wäre schade, hätte ich das nicht gesehen, es war eine anstrengende Strecke aber unglaublich toll. Nun ja, in die Regenzone bin ich damals auch hineingefahren, aber das feuchte Wetter musste ich in Kauf nehmen um diese Schönheiten zu sehen.

    Und jetzt mache ich die letzte größere Schleife über die Lofoten. Viele Radreisende erzählten mir von dieser sehr touristischen, aber landschaftlich einmaligen Inselgruppe. Ich schreibe diese Zeilen auf der Fähre dorthin, die Überfahrt dauert 3 Stunden und ich bin gespannt was mich erwartet.

    Stunden später, mein Zelt steht am südlichsten Ende der Straße in A,. Eigentlich wollte ich auf die nächste, weiter nördliche Insel übersetzten, aber das Schiff dorthin fährt nur 1x am Tag und ich mußte ihm leider nachwinken. So mache ich bei der letzten Schleife über die Lofoten noch eine Tagesetappe mehr, sonst wären die letzten 2 Woche vielleicht zu gemütlich ☺.
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