• Prepare for 6 days in the wilderness

    5 grudnia 2023, Chili ⋅ 🌬 11 °C

    Unsere Zeit in der Atacama-Wüste neigt sich dem Ende zu. An einem frühen Dezembermorgen schultern wir unsere Rucksäcke und wandern ein letztes Mal durch San Pedro. Morgens ist von dem touristischen Trubel hier noch nichts zu merken, und selbst die vielen Straßenhunde liegen noch faul in den ersten Sonnenfleckchen herum.
    Wir packen alles in den kleinen Suzuki und fahren zurück nach Calama - wo der Mietwagenverleih und der Flughafen ist. Hier warten wir den lieben langen Tag, bis wir endlich durch die Sicherheitskontrollen dürfen. Auf der anderen Seite essen wir das (möglicherweise) traurigste Sandwich der Welt. Labberige Zutaten, lieblos angerichtet... Als wir am Nebentisch sehen, wie die Hälfte liegengelassen wird, können wir auf jeden Fall nachvollziehen, warum.
    Ein paar Stunden verdüdeln wir noch, indem wir Podcasts hören und das Flughafen-Geschehen durch die Fensterfront beobachten.
    Abends um 10 fliegen wir endlich los, zu unserem ersten Zwischenstopp: Santiago de Chile!
    Hier verbringen wir 3 Stunden. Unfassbar müde sitzen wir im Flughafen-Starbucks, wollen uns ein bisschen entspannen - klappt aber leider nicht so gut, weil die Bauarbeiter 3m entfernt von uns anfangen, mit viel Getöse irgendwas mit einer Metallsäge zu bearbeiten. Nicht sehr erholsam - da müssen wir den Schlaf wohl im Flugzeug nachholen. So langsam werden wir tatsächlich etwas besser im Im-Sitzen-Schlafen, haben wir das Gefühl.
    Der nächste Flieger bringt uns nach Punta Arenas, Patagonien. Von dort aus geht es früh morgens mit dem Bus weiter nach Puerto Natales, denn dieses Städtchen ist der Ausgangspunkt für die meisten tollen Wanderungen, die man hier in der Gegend machen kann. Aus dem Busfenster bestaunen wir das erste bisschen, was man von der Landschaft sehen kann. Vieles hier erinnert uns an Island - nur ist das Wetter tausendmal besser, und es laufen wilde Nandus und Guanacos in der Landschaft herum. In diesem Bus fallen uns abermals die Augen zu. Aber ist auch gut so, wir brauchen heute noch einiges an Kraft, um alle Vorbereitungen für den "Torres del Paine"-Trek zu schaffen.
    Endlich kommen wir in Puerto Natales an. Dieses Städtchen ist irre windig und besteht vorwiegend aus kleinen bunten Blech- und Holzhütten, die sich rund um einen kleinen Hafen angesiedelt haben. Ein bisschen wie eine alte Walfängerstadt, finden wir.
    Wir schnallen unsere Rucksäcke auf und wandern an üppigen Wiesen mit kleinen Blümchen, Mohn, Lupinen und Löwenzahn vorbei, zu unserem Hostel, "La Casa de Barro". Es wirkt echt wie Sommer in den Alpen.

    Der nette Hostel-Besitzer weiß alles über die Hikingtrips, die man hier unternehmen kann und gibt uns nach dem Einchecken noch einige gute Tipps. Zum Beispiel, dass man kein Wasser auf den Trail mitbringen muss. Das Wasser in den Flüsschen und Bächen ist so klar und sauber, dass man ganz easy daraus trinken kann. Außerdem treffen wir eine junge Frau aus Frankreich namens Alice (die sich noch als absolute Power-Hikerin herausstellen sollte). Sie will am nächsten Morgen auch auf den O-Trek starten - sehr cool, also haben wir schonmal nette Gesellschaft.
    Wir verlieren nicht viel Zeit und wandern wieder ins Stadtzentrum zum Supermarkt, um uns mit allem einzudecken, das wir in den nächsten 6 Tagen essen wollen. Im Einkaufswagen landen Kartoffelbrei, Käse, Couscous, Wraps, Würstchen, Frischkäse und Trailmix. Danach geht's noch zum Trekkinglasen, um Gaskartuschen und Trekkingstöcke zu kaufen bzw. zu leihen. Zur Belohnung nach all diesem Organisationsaufwand holen wir uns noch einen leckeren Hotdog beim "Viejo Lobo" (dem "alten Wolf", laut den Hostel-Mitarbeitern der beste Hotdog-Laden der Stadt, was wir wohl bestätigen können).
    Zurück im Hostel duschen wir noch fix und packen die Trekking-Rucksäcke final. Der ganze Rest (unnötige Technik, die meisten Klamotten...) wird in unseren Rucksack-Transport-Hüllen zurückgelassen, die der Herbergsvater sicher für uns verwahren wird.
    Zum ersten Mal schlafen wir in einem 10-Bett-Schlafsaal mit extrem hohen drei-Etagen-Stockbetten. Wir schließen die kleinen Vorhänge am Bett, kriechen in die frühlingsfrisch-duftenden Schlafsäcke und schlummern sehr sehr schnell ein. Morgen geht das große Wanderabenteuer endlich los!
    Czytaj więcej