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  • Day 60

    Tâmbopaxi

    December 2, 2018 in Ecuador ⋅ 🌧 13 °C

    Akklimatisationsaufenthalt in der Nobelhütte Tambopaxi. Auf 3750m Meereshöhe, bereits im Nationalpark und fast direkt am Fuße des Cotopaxi gelegen, lässt es sich ganz gut aushalten. Tambopaxi ist eher ein Hotel mit Restaurant als eine Berghütte - zu mieten gibt luxuriöse Suites mit Glasfront hin zum Cotopaxi, aber auch Betten in Mehrbettzimmern. Mit letzterem haben wir uns abgefunden (die Lodge an sich ist ob der Lage und der Abgeschiedenheit schon teuer genug) - allerdings haben wir jetzt seit 3 Tagen einen 3-Betten-Dorm für uns allein. Und viel günstiger. Allerdings haben wir nur ein Dachfenster, keinen freien Blick auf den Vulkan - aber das kann man lösen, indem man kurz vors Haus geht oder sich in den Speisesaal setzt und dort beim Fenster rausschaut während man einen Kaffee genießt. Kann passieren, dass haufenweise Hasen vorbeihoppeln :) Und so ganz nebenbei: es zieht spätestens zwischen 10 und 12 Uhr sowieso komplett zu (meistens früher) und man sieht vom Cotopaxi nicht mal die Schneegrenze.
    Hier ist es stets angenehm warm, es gibt gemütliche Couches zum ausrasten, und insgesamt ist es ein optimaler Platz für Franz zum Auskurieren.
    Während er sich gesund schläft und gemütlich in der Sonne lesen kann, kann ich die Gegend aufm Pferderücken erkunden. Reiten ist eine DER Aktivitäten hier in der Lodge - die gutmütigen Pferde (eigentlich eher etwas größere Ponys) tragen einen sanft über die weiten Felder, vorbei an Herden von Wildpferden und Kühen, über Bäche, zu Inkaruinen - und wieder retour. Ein Guide ist natürlich auch dabei :) Das freie Gelände eignet sich super, um mal locker herumzugaloppieren, und es macht echt Spaß, endlich mal wieder im Sattel zu sitzen.

    Sonst vertreiben wir uns die Zeit mit Spaziergängen, Kartenspielen und Essen - das zwar lecker ist, allerdings haben wir mit „vegetarisch“ leichte Verständigungsprobleme. Nach Bestellen einer „reinen Gemüsesuppe“ bekommen wir Hühnersuppe, schön mit großen Hühnerstückchen drin, und ein bisschen reingeschnippeltem Gemüse...

    Nachdem Franz sich dann besser fühlt und wieder normal essen kann, beschließen wir als Akklimatisationswanderung noch den Rumiñahui in Angriff zu nehmen, ein 4600m hoher Berg ganz nah bei der Lodge. Als wir am Gipfel stehn, können wir es kaum glauben: schon da? Das war superlocker, viel geredet, kaum geschnauft, es scheint als ob das Schlafen über 3500m wirklich seine Wirkung zeigen würde!
    Wir fühlen uns gut und denken, dass wir diesmal den hohen Berg auch ohne „Doping“ in Form von Diamox in Angriff nehmen können!
    Morgen Mittag gehts los, da holt uns unser Guide José hier ab und wir fahren bis zum Fuß des Berges und gehen dann auf das Refugio, die Schutzhütte auf 4800m. Nachmittags wird dann ausgeruht bevor man gegen Mitternacht zum Gipfel aufbricht.

    Heute Morgen, als wir aufgestanden sind, hat sich der Cotopaxi endlich mal in ganzer Pracht gezeigt, wolkenlos und sogar mit Sonnenschein! Hoffentlich haben wir in zwei Tagen auch so ein Wetterglück!
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