Roadtrip nach Portugal

August - November 2022
Auf dieser Reise fahre ich mit meinem Wohnmobil nach Spanien. Aber natürlich nehme ich mir dafür ausreichend Zeit und hoffe auch in Frankreich schöne Erlebnisse zu haben. Read more
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  • endlich wieder unterwegs…

    August 22, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 20 °C

    Endlich geht es wieder los. Der Urlaub vom Urlaub ist vorbei und ich befinde mich wieder mit meinem Wohnmobil auf der Straße. Mein Ziel ist Spanien, aber natürlich über Umwege, denn das macht ein Roadtrip ja aus. Also werde ich in Belgien, Frankreich und Portugal einige Stopps einlegen. Aber zuerst verbringe ich einige Tage in Deutschland, denn hier gibt es ja auch noch viel zu sehen. Nach meinem Start in Celle ist heute mein erster Halt in Helmstedt. Ich übernachte in der Nähe des Lappwaldsees, einem ehemaligen Braunkohletagebau, der nun seit Jahren mit Grundwasser gefüllt wird um später ein Naherholungsgebiet zu werden. Da sich der Tagebau über die damaligen Grenzen der DDR und der BRD erstreckte, wurde dort gemeinsam gefördert. Die vorhandenen Grenzanlagen wurden je nach Fortschritt entsprechend aufwendig verlegt.
    Am Morgen schwinge ich mich aufs Rad und fahre in die Innenstadt von Helmstedt und schlendere durch die sehr schöne Innenstadt Innenstadt. Dann fahre ich weiter zum Grenzmuseum Hötensleben, das sich nicht weit von Helmstedt befindet. Auch wenn das alles nicht neu ist, erschüttert es mich doch wieder mit welchen perfiden Mitteln und welcher Perfektion der Staat die in der DDR lebenden Menschen eingesperrt hat. Vor allem junge wehrpflichtige Männer haben an der innerdeutschen Grenze ihren Dienst getan und mussten im Falle einer versuchten Republikflucht diese mit allen Mitteln verhindern. Schlimm und um so schöner dass am 9. November 1989 das mit dem Fall der Mauer ein Ende fand.
    Die nächsten Wochen fahre ich also wieder mal unbehelligt über Grenzen in Europa und werde dabei jedes Mal an diesen Tag denken.
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  • Jena und Weimar

    August 24, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 24 °C

    Nach Helmstedt geht es nun nach Jena und das über Land. Ich meide die Autobahn, möchte die Landschaft genießen, durch die Dörfer und kleinen Städte wie Mansfeld oder Apolda fahren. Am frühen Abend erreiche ich Jena, genau genommen finde ich einen Stellplatz in Lobeda auf einen Wanderparkplatz am Naturschutzgebiet. Ich bin über Nacht alleine hier, einige Jugendliche grillen noch auf dem Platz neben an, aber spätestens um 23 Uhr ist Ruhe.
    Am nächsten Morgen schnüre ich seit langer Zeit mal wieder meine Wanderschuhe. Ich habe mir eine Runde bei Koomot rausgesucht, welche ich heute ablaufen möchte. Es geht vom Parkplatz gleich steil aufwärts und komme an der Lodbeburg, einer Burgruine, vorbei. Die ersten Kilometer führen mich an der Bergkante oberhalb Jenas entlang. Der Lärm der Stadt die mitten in einem Tal liegt, hallt nach oben und so richtig schön ist der Anblick auch nicht, nur wenn ich den den Blick etwas weiter streifen lasse, dann wird’s richtig schön. Durch einen langen Buchenwald, vorbei am Fürstenbrunnen, kehre ich nach etwa 10 km zurück. Das reicht auch für heute, denn es ist mittlerweile schon wieder ziemlich warm geworden. Eine Dusche später und einer kleinen Pause packe ich mein Fahrrad aus und bergab geht‘s nach Jena. Jetzt möchte ich mir die Stadt mal von innen ansehen. Und die Altstadt ist dann doch sehr schön. Jena ist eine Universitätsstadt und das sieht man hier wirklich an jeder Ecke. Über die ganze Innenstadt sind Gebäude verschiedenster Fachbereiche, vor allem medizinische, verteilt. Und wo eine Universität ist, sind auch viele junge Menschen, wodurch die Innenstadt sehr lebendig ist. Alles in allem gefällt mir Jena auch wegen der vielen historischen und gut erhalten Gebäude.
    Nachdem ich mich mit dem Fahrrad wieder den Berg hochgekämpft habe, fahre ich heute noch weiter nach Weimar das nur ca. 25 km entfernt ist. Und parke auf einem Stellplatz mitten in der Stadt. Auf einen Hinweisschild erfahre ich, dass am nächsten Tag die Zu-/ und Abfahrt vom Platz wegen des Starts der Deutschlandtour (Radrennen) nicht möglich ist. Na das passt doch, dann sehe ich nicht wieder nur alte Gebäude, sondern bin bei einem Sport-Event dabei.
    Nach einem ausgiebigen Frühstück am nächsten Tag schlappe ich los um Weimar zu erkunden. Goethe, Schiller, Herder, Liszt sind hier allgegenwärtig. Ein sehr geschichtsträchtiger Ort, sehr schön herausgeputzt, Cafés und Restaurants an jeder Ecke und auch hier viele junge Leute.
    Am Vormittag findet im Rahmen der Deutschlandtour noch ein Jedermannrennen statt und gegen 16:45 Uhr startet dann das Zeitfahren der Profis. Die Stimmung unter den Zuschauern ist großartig und beim belauschen der Gespräche um mich herum beschleicht mich das Gefühl der einzige zu sein der von Radsport keine Ahnung hat. Ich freue mich trotzdem und staune nicht nur über die Fahrer, sondern auch über den ganzen technischen Aufwand der betrieben wird, damit die Zuschauer am Fernseher live dabei sein können. Am Ende gewinnt der Spanier Filippo Ganna das Zeitfahren, das der Vollständigkeit halber.
    Morgen wird die Tour dann richtig starten, die erste Etappe führt nach Meiningen.
    Morgen geht es dann weiter, nach Buchenwald..
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  • Buchenwald

    August 25, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 25 °C

    Es ist für mich nicht leicht für so einen Tag die richtigen Worte zu finden. Das Konzentrationslager Buchenwald war für mich eine Gelegenheit um mich noch einmal mit diesem Teil deutscher Geschichte auseinanderzusetzen. Ich starte also mit dem Rad in Weimar und fahre querfeldein nach Buchenwald, das ca. 8 km entfernt auf dem Ettersberg liegt. Der Glockenturm, der Gedenkstätte Buchenwald, welchen in der Nähe von Massengräbern erneut wurde, ist schnell zu sehen und ragt eindrucksvoll empor. Dort mache ich einen Halt und besichtige diese monumentale Anlage. Wenige Kilometer weiter erreiche ich dann das eigentliche Lager, das KZ Buchenwald.
    Der Eintritt ist frei. Zuerst laufe ich durch das Übungslager der SS, das KZ war Ausbildungsstätte der SS, hin zum Schutzhaftlager. Ich gehe durch das Tor, welches links und rechts mit Stacheldraht flankiert ist, und stehe dann auf dem großen Appellplatz. Von den Baracken in denen die Häftlinge unter widrigsten Bedingungen untergebracht waren sind nur noch die Fundamente zu erkennen. Ich besuche die Ausstellung die sich in einem der Gebäude befindet. Ich muss das eine oder andere Mal doch schlucken oder einfach mal tief durchatmen. Es macht mich schlich fassungslos was ich dort lese, sehe oder höre. Ich glaube es geht nicht nur mir so denn trotz der zahlreichen Besucher herrscht hier fast beklemmende Ruhe. Anschließend wage ich noch einen Blick in das Krematorium und die dort in der Nähe errichtete Genickschuss Anlage. Mir reicht das erreichte Maß an Perfidität jetzt und betroffen verlasse diesen Ort. Manchmal hilft der Blick zurück um den Blick in die Gegenwart zu schärfen. In Italien sind demnächst wieder Wahlen und es droht erneut, fast wie vor einigen Wochen in Frankreich, eine rechtspopulistische Regierung das Ruder in die Hand zu nehmen. Dieser massive Ruck nach Rechts in Europa ist für mich sehr besorgniserregend, mehr als steigende Dieselpreise.

    Mit Schwung fahre ich jetzt den Berg hinunter, fast bis nach Weimar und dabei kommt wieder Freude in mir auf.
    Am späten Nachmittag fahre ich noch bis nach Bad Hersfeld und finde dort einen Platz am Schwimmbad.
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  • Spontan an die Mosel

    August 29, 2022 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Nach zwei Tagen auf dem Caravan Salon in Düsseldorf ist es mal wieder an der Zeit weiterzuziehen. Es geht an die Mosel, genau genommen nach Löf. Das ist kein Zufall, denn ich habe auf dem Caravan Salon eine SOG Anlage für meine Chemie Toilette im Wohnmobil gekauft, welche ich mir heute dort einbauen lasse und hoffe ab sofort keine Chemie mehr verwenden zu müssen. Es ist umweltfreundlicher, schont den Geldbeutel und der unangenehme Geruch soll auch verschwinden. Naja, ich bin noch etwas unsicher, aber ich versuche es trotzdem.
    Ich stehe also bereits um 8 Uhr auf der Matte der Werkstatt und eine Viertelstunde später werkelt der Monteur bereits an meinem Wohnmobil. Ich trinke derweil einen Kaffee in der Sonne und quatsche mit einem Pärchen aus dem Schwabenländle, deren Kastenwagen ebenfalls einen SOG erhält. Es ist ein lustiges Gespräch über ein so ganz menschliches Bedürfnis und der Technik die diesen bedient. Es dauert gar nicht so lange und ich kann mein Auto wieder in Empfang nehmen. Ich bekomme noch eine kurze Einweisung und das war’s. Cool, die nächsten Tage werden zeigen wie gut es funktioniert.
    Wenn schon Mosel, denn auch durch die Weinberge wandern. Es ist besonders schön heute und ich spaziere von Löf auf die andere Seite der Mosel nach Alken und von dort aus zur Burg Thurant. Ich rieche ihn wieder, diesen typischen Geruch der Weinberge und das bringt mich zehn Jahre zurück, als ich mit meinem Freund Werner in zweieinhalb Wochen den Moselhöhenweg von Koblenz bis nach Luxemburg gewandert sind. Was für eine tolle Knochentour war das. Heute sind es am Ende schlappe 8 Kilometer, statt der täglichen 20 bis 30 Kilometer. Eine schöne Erinnerung.
    Ich probiere diese tief roten Trauben und bin überrascht wie süß sie sind. Ob das wohl ein guter Jahrgang wird? Natürlich verstehe ich davon nich viel, aber diese Frage drängt sich einfach auf.
    Der Ausblick von der Burg hinab in das Moseltal, es ist so schön, dass ich beschließe hier noch einen Moment zu verweilen bevor ich wieder den Rückweg antrete. Irgendwie schaffe ich es auf einen Weg zu kommen, dem man schon ansieht dass er nicht mehr genutzt wird, aber laut Karte passt das eigentlich. Letztlich mündet er in einer Ansammlung von Brombeersträuchern. Vorsichtig versuche ich da irgendwie durchzukommen aber ganz ohne Blessuren klappt es dann leider doch nicht.
    Bald danach bin ich zurück in Löf und fahre von dort aus nach Wittlich, denn auch dort habe ich noch einen weiteren kleinen Stopover in einer Werkstatt geplant.
    Ich finde einen Stellplatz am Ortsrand von Wittlich, mit Blick auf einen Weinberg. Es ist traumhaft!
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  • In der Vulkaneifel

    September 1, 2022 in Germany ⋅ ☀️ 17 °C

    Die letzten beiden Tage habe ich in Wittlich verbracht, um dort in der Werkstatt noch einen Wasserfilter in meinem Wohnmobil einbauen zu lassen. Ich freue mich total darüber, dass die Werkstatt für mich nocht zwei Stunden reservieren konnten. Die beiden Tage habe ich dort an einem wunderschönen Stellplatz am Ortsrand von Wittlich verbracht. Fast direkt am Weinberg, sehr ruhig und sehr schön. Wittlich selbst ist kein sehr spannender Ort, aber die Damen der Touristeninformation brachten mich auf die Idee doch mal einen Abstecher an die Dauner Maare zu machen. Also ist mein nächstes Ziel Daun.
    Ich hatte vor vielen Jahren beruflich immer mal wieder in Daun zu tun. Aber das war letztlich nur ein Hin und Zurück, so dass mir die Eifel bisher eigentlich verschlossen geblieben ist. Am späten Nachmittag komme ich in Daun an und finde auch hier einen super Platz der einen tollen Blick über die Stadt Daun bietet. Allerdings habe ich heute die Rechnung ohne die Stadtjugend gemacht. Bei meinen Stellplatz für die Nacht handelte es sich ganz offensichtlich um deren Revier. Am Abend tauchten die ersten mit ihren Boliden kraftprotzend auf, der Subwoofer auf Anschlag. Nach und nach folgten die nächsten. Der Alkohol floss in Strömen, es wurde gelacht und gegrölt. Ich wollte mich aber auf gar keinen Fall von diesem Platz vertreiben lassen denn ich hatte ja die Hoffnung, dass die Jugendlichen bald das Feld räumen würden. Es muss aber 23 Uhr werden, bis einigermaßen Ruhe einkehrt. Morgens um halb fünf folgte die nächste Welle, wieder kreuzen einige mit Vollgas und anschließender Vollbremsung auf. Und wieder eine Viertelstunde Gegröle, aber dann war endlich Ruhe. Der folgende Sonnenaufgang entschädigte mich für die letzte Nacht, etwas schlaftrunken sitze ich beim ersten Kaffee auf einer Bank und döse dem kommenden Tag entgegen.
    Einige Stunden später kann ich mich endlich aufraffen und beginne mich auf den Weg zu machen. Ziel sind die Dauner Maare, drei eingestürzte Vulkankrater die mit Wasser gefüllt sind.
    Diese befinden sich in einem Naturschutzgebiet das von vielen Wanderwegen durchzogen ist. Ich laufe durch den Dauner Kneippark und erreiche relativ schnell das Gemündener Maar. Dort vorbei gehts dann bergauf, hinauf auf den Mäuseberg auf dem sich der Dronketurm befindet. Von hier aus sind es nur noch wenige Meter bis zum Kranterrand des Weinfelder Maar, das komplett naturbelassen ist. Bald darauf erreiche ich das Schalkenmehrener Maar welches ich nun einmal vollständig umlaufe und den Rückweg antrete. Wieder passiere ich die anderen beiden Maare und nach 14 Kilometern bin ich wieder zurück am Wohnmobil. Das war schön und überraschend zu gleich, wie schön die Eifel ist.
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  • Trier

    September 2, 2022 in Germany ⋅ ⛅ 22 °C

    An Trier kommt man eigentlich nicht vorbei wenn man an der Mosel ist. Ich auch nicht. Allerdings ist es nicht so einfach einen ruhigen Platz in Trier mit dem Wohnmobil zu finden und doch werde ich ich am Freibad, etwas oberhalb von Trier fündig. Ich nutze gleich einmal die Gelegenheit und nutze den Abendtarif um im Schwimmbad einige Bahnen zu schwimmen.
    Eine Freundin hat mich vor einigen Wochen mal gefragt wie ich das eigentlich mit der Wäsche mache. Eigentlich ist es relativ einfach, Campingplätze, Marinas bieten in der Regeln diese Möglichkeit vor Ort Wäsche zu waschen und zu trocknen. Heute finde ich in der Nähe der Uni in Trier einen Waschsalon in der Park4Night App über die ich auch beinahe jeden Tage meine Stellplätze für die Nacht finde. Heute ist es besonders komfortabel, denn in der Nähe des Waschsalons befindet sich ein großer Parkplatz, so dass ich meine Klamotten nicht quer durch den Ort tragen muss. Nach zwei Stunden ist die Wäsche gewaschen, getrocknet zusammengelegt und wieder verstaut.
    Jetzt möchte ich mir die Innenstadt von Trier einmal ansehen, die ich eigentlich schon kenne, denn auch hier bin ich bereits vor zehn Jahren gewesen. Aber ich möchte nicht von hier verschwinden ohne wenigstens einen Riesling getrunken zu haben. Diese Gelegenheit findet sich dann für mich ganz in der Nähe der Porta Negra, eigentlich das Wahrzeichen von Trier. Der Riesling schmeckt wirklich hervorragend. Anschließend schlendere ich noch ein durch die Stadt und hier herrscht echte Gemütlichkeit. Die Leute sitzen draußen vor den Lokalen und trinken Bier, aber vorzugsweise Wein und genießen den lauschigen Abend. Eine schöne Lebensart wie ich finde, der ich mich zu gerne anschließen würde. Allerdings parke ich mit dem Wohnmobil irgendwo am Seitenstreifen und da möchte ich heute Nacht nicht stehen bleiben. Mir gefällt Trier und die Mosel und denke ich werde sicher noch einmal wiederkommen, dann aber sicher in Gesellschaft.
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  • Luxemburg

    September 4, 2022 in Luxembourg ⋅ ⛅ 18 °C

    Nachdem nun doch schon ein Paket für mich im Paketshop angekommen ist, beschließe ich gestern doch noch weiterzufahren. Mein Ziel ist ein Stellplatz in Müllerthal, das liegt in Luxemburg, inmitten des Luxemburger Sandsteingebirges. Da sich hier Regen angekündigt hat unternehme ich keine großen Touren mehr und erkunde die lediglich die nahe Umgebung.
    Tatsächlich hat es gestern dann auch noch geregnet, aber das große Unwetter ist dann doch vorbeigezogen. Als ich heute morgen aufwache ist alles um mich herum in Nebel verhüllt. Das hatte ich ja lange nicht. Heute ist Sonntag und deshalb lasse ich mir heute besonders viel Zeit beim Frühstück. Ich beantworte noch ein paar Emails und dann bin ich doch schon wieder unterwegs. Es ist herrlich ruhig und ich laufe durch Wald, Feld, Wiese und wieder einmal über eine Golfanlage. Es begegnen mir kaum Leute, alles wirkt ziemlich verschlafen. Nach einigen Kilometern finde ich mich dann im eigentlich Müllerthal wieder. Mich beeindrucken die vielen verschieden Sandsteinformationen, eine sieht gar aus wie ein Schädel aus Stein. Eine pitoreske Brücke die nicht weit von der Straße entfernt liegt ist ein wahrer Magnet für Touristen. Schön anzusehen ist sie auf jeden Fall.
    Heute bleibe ich die Nacht noch hier und fahre am nächsten Tag nach Koerich, das liegt noch in Luxemburg aber von hier aus sind es nur noch fünf Kilometer nach Belgien. Auch hier laufe ich eine kleine Runde, genieße dann aber den Tag, sitze in der Sonne, lese, döse und mache Reisepläne.
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  • Bonjour la France

    September 7, 2022 in France ⋅ ☁️ 24 °C

    Für die 375 Kilometer von Luxemburg über Belgien bis hierher habe etwas mehr als 6 Stunden benötigt. Ich wollte unbedingt Landstraße fahren aber das kostet eben Zeit. Jetzt bin ich angekommen in Mesnières-en-Bray in der Normandie, finde eine Platz auf einem Stellplatz mitten im Ort, der kostenlos zu von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wird. Ich bin nicht der erste hier und bin froh überhaupt noch einen Platz zu bekommen.
    Dann falle ich erst einmal erschöpft in die in den Campingstuhl und schlürfe erst einmal einen Kaffee. Ich müsste noch ein paar Einkäufe erledigen, also schwinge ich mich aufs Rad und fahre vorbei am Château nach Neuchâtelen-en-Bray. Ich trete ordentlich in die Pedalen und bemerke bald einen anderen Radfahrer in meinem Windschatten. Und tatsächlich fährt er die ganze Zeit so neben mir her. An einer Straße muss ich dann langsamer werden und der andere Radfahrer gibt sich nun zu erkennen. Wir kommen ins Gespräch, mehr schlecht als recht, ich spreche kein Französisch und er kaum Englisch. Ich erzähle ihm wo ich stehe und was meine Pläne für die nächsten Wochen sind, ich glaube er hat gleich einige Empfehlungen für mich und ich versuche mir das mal zu merken. Es ist trotz aller Widrigkeiten ein wirklich nettes Gespräch und ich finde es richtig schade als wir am Supermarkt vorbeikommen. Wir verabschieden uns und jeder zieht seines Weges. Der Supermarkt ist riesig und trotzdem habe ich relativ schnell die wichtigsten Sachen zusammengesammelt. Dann stehe ich vor einem riesigen Regal, voll mit unterschiedlichsten Sorten Cider. Da kommt bei mir richtig Freude auf. Ja, das ist etwas worauf ich mich schon sehr gefreut habe.
    Entgegen aller Vorhersagen regnet es am nächsten Tag nicht. Das ist super. Meinen super Stellplatz möchte ich noch nicht aufgeben also nehme ich heute das Rad und fahre 30 Kilometer nach Dieppe, das liegt direkt am Ärmelkanal. Auf dem Hinweg geht es meist leicht bergab, also bin ich relativ flott dort. Am Hafen riecht es nach Fisch und ich sehe wie die letzten Fischer bereits ihre Stände abbauen. Ich stelle das Fahrrad ab und gehe erst einmal zum Strand und sehe dort die bekannten Kreidefelsen. Das ist schon schön mit dem türkisfarbenen Wasser. Baden ist hier allerdings generell verboten weil die Strömungen durch die Tide hier wahrscheinlich zu stark sind. Ich schlendere noch einige Zeit durch die Stadt, kaufe mir die schlechtesten Pommes die ich je gegessen habe und schwinge mich wieder aufs Rad. Jetzt gehts für mich bergauf, aber seicht. Als ich dann am Wohnmobil vollkommen verschwitzt ankomme habe ich keine Wahl, es gibt für mich keine Alternative, das Bier im Kühlschrank muss jetzt von mir getrunken werden. Lecka!
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  • Saint Valery sur Somme

    September 10, 2022 in France ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach dem Dauerregen der letzten beiden Tage fahre ich etwas nach Osten und finde einen Stellplatz in Petit Port, direkt am Treidelkanal der Somme und werde hier von einer ganzen Scharr schnatternden Enten erwartet. Ich ahne noch nicht, dass das die ganze Nacht so weitergehen wird.
    Das schöne Wetter heute, es ist noch etwas windig, aber wenigstens scheint die Sonne, möchte ich für eine Radtour nach Saint Valery sur Somme und dann weiter nach Pointe de Hourdel nutzen. Das tue ich dann auch und fahre schnurstracks entlang des Kanals bis ich in Saint Valery ankomme.
    Hier versammelte der Normannenherzog Wilhelm seine Invasionstruppen im Jahr 1066 um England zu erobern. Wilhelm war erfolgreich und besiegte King Herold und wurde anschließend selbst zum König Englands gekrönt.
    Jeanne D‘Arc oder auch Johanna von Orléans, eine französische Nationalheldin und von der römisch-katholischen Kirche als Heilige verehrte, wurde 1430 von den Engländern auf dem Weg nach Rouen hier durch die Stadt geführt. Und verbrachte eine Nacht in einer Zelle des hiesigen Stadttors. Jeanne D‘Arc wurde im Mai 1431 in Rouen auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
    Ich stelle mein Fahrrad ab und besichtige die kleine Stadt. Anschließend fahre ich weiter nach Pointe de Hourdel, setze mich am Leuchtturm auf eine Bank und genieße den Ausblick.
    Vor mir liegt das Réserve naturelle de la Baie de Somme, in dem auf Salzwiesen unzählige Vogelarten leben und zu beobachten sind. Vor einiger Zeit haben sich hier auch Robben wieder angesiedelt, die hier zuvor wegen exzessiven Bejagung nahezu verschwunden waren.
    Ein Radweg führt mich dann noch entlang der Küste zum Badeort Cayeux sur Mer, wo ich an einer Bude ein Amercian bestelle. Ich bin überrascht was ich dann bekomme (Bild), es ist ganz okay, aber mir reicht das als Erfahrung. Von Cayeux fahre ich dann querfeldein zurück nach Petit Port. Das war ein langer Tag, ich bin ziemlich geschafft aber sehr zufrieden.
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  • Ausflug nach Antwerpen

    September 11, 2022 in Belgium ⋅ ⛅ 21 °C

    Es ist ja mal komplett die falsche Richtung, aber ein Termin am kommenden Mittwoch in Hamburg, bei dem noch nicht klar ist ob meine Anwesenheit erforderlich ist, lässt mich schon mal in diese Richtung fahren. Aber ich kann schon mal sagen, es ist nicht die schlechteste Entscheidung.
    Für fünfzehn Euro stehe ich auf einem Stellplatz von dem ich mit dem Fahrrad die Altstadt sehr gut erreiche. Auch in Antwerpen ist es wieder eine gute Idee die größte Kirche anzufahren, denn um diese herum dreht sich das Geschehen. Wieder einmal ist die Kirche, die Liebfrauenkathedrale teilweise verhängt; Bauarbeiten. Um diese Kathedrale sind unzählige kleine und größere Restaurants, Cafés. Es gibt dort sogar einen Laden von dem behauptet wird man könne da fast jedes belgische Bier kaufen.
    Eigentlich ist heute Sonntag und ich habe nicht erwartet, dass die Stadt so voll ist. Wahnsinn! In Hamburg ist Sonntags in der Innenstadt ja im Allgemeinen Totentanz. Mit meinem Fahrrad bin ich hier auch in guter Gesellschaft. Das Wegenetz ist perfekt ausgebaut und selbst durch die Fußgängerzone wird mit dem Rad gefahren. Ich brauche etwas Zeit um den richtigen Schwung zu entwickeln um nicht hinter jedem zweiten Fußgänger halten zu müssen. Mit dem sprichwörtlichen Mut zur Lücke klappt es dann bald ziemlich gut.
    Ich fahre auch noch einmal das Diamantenviertel an, allerdings bin ich etwas enttäuscht. Ja, dort sind eine Menge Juweliere und auch ein Diamantenhandel, der extra von der Polizei bewacht wird, aber sonst? Naja…
    Ich fahren noch einige Kilometer an der Schelde entlang und genieße die Sonne und den Trubel bevor ich wieder zum WoMo zurückkehre und dort bei einem Bier beschließe: „Ja es war richtig gut hierher zu kommen, ich finde Antwerpen großartig!“
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