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  • Day 23

    gestern Diamanten - morgen Gold

    May 3, 2019 in South Africa ⋅ 🌙 22 °C

    ... schaut Euch auch noch den restlichenText im Anschluss von dem, was ich gestern geschriebe habe an.

    Um 06:00 h ist meine Nacht zu Ende und ich setz mich wieder an die Vervollständigung des Buchführung. Noch bevor ich mit dem blog weitermachen kann, kommt Olaf. So als wäre am Vorabend rein gar nichts gewesen. Kein Kater, keine Müdigkeit, keine Probleme – evtl noch zu viel Restalkohol um als erster heute zu fahren… Ich setz‘ Kaffeewasser auf und als der Wasserkessel flötet, stehen auch die beiden anderen schon parat zum Frühstückskaffee. Mehr gibt es heute nicht. Ich verspreche uns allen ein gutes Frühstück im Palace of lost city. Noch vor 08:00 h sind wir unterwegs. Entsprechend früh sind wir dort. Das TomTom-Navi hat uns an ein Mitarbeiter-Einlass-Gate geführt – nicht an den Haupteingang. Der Wachmann will uns erst nicht reinlassen, sondern verweist und an das Hauptgate – mit Freundlich- und Beharrlichkeit erreichen wir aber unserer lass-mich-bitte-durch- Ziel. Und fühlen uns im Vorgarten vom ‚Palace of lost city‘. Irgendwas stimmt hier nicht – ich weiß nur noch nicht was. Vor dem Palast wieder ein Wachhäuschen mit Schranke. Und wieder der Spruch, dass wir zur Rezeption wollen, um nach Zimmern zu fragen und hier frühstücken wollen. Ein Anliegen, das den Wachmann irritiert. Man könne nur online Zimmer buchen – nicht an der Rezeption. Irgendwie alles ein wenig komisch. Von vergleichbar großen Hotels auf der Welt bin ich vollkommen anderes gewöhnt: problemloses erreichen der Eingänge; Lobby; Buffets etc. Hier scheint das nicht üblich zu sein. Mit gleicher Methode wie beim 1. Wachmann, läßt uns dieser auch durch. Wir fahren einmal um den check-in-Kreisel vom Palace und dann in die Tiefgarage, wo uns die Schranke ohne Diskussion geöffnet wird. Als wir rauslaufen, wird einem BMW-Fahrer die Einfahrt verweigert. Wir kennen weder unseren Einfahrt-Erlaubnis-Grund noch den der Verweigerung.
    Interessiert, neugierig, begeistert und fotografierend betreten wir den Palace. Am Eingang ein highlight für Olaf: ein 8-Zyl Lamborghini mit 650 PS und 305 kmh Spitzengeschwindigkeit für 305.000 Euro. Offenbar verkehrt hier das Publikum dafür. Spricht für die gestern genannten Zimmerpreise…
    An der Rezeption frage ich nach 2 Zimmern für 2 Nächte. Die Dame sagt mir die Preise nicht – sie schreibt sie auf, als wäre es etwas peinliches und ich kommentiere, als ich die Zahl sehe: ich wollte den Palast nicht kaufen…. Sie lacht. Macht darauf aufmerksam, dass es unüblich ist, hier zu buchen. Online sei billiger. Marginal ;-))) Können wir die Zimmer sehen, bevor wir buchen. Nein – das machen sie nicht. Wir können uns die Bilder im Web anschauen. Wie ist es mit Frühstück? Haben Sie Buffet? Frühstück eigentlich nur für Hotelgäste – ich soll beim Concierge nachfragen, ob der was machen kann… Wo ist das Casino? Der Palace ist kein Casino – nur ein Hotel. OK – das ist ein erster erklärender Puzzle-Stein…
    Nächste Station: Concierge. … geht eigentlich – der boy geht mal den Oberkellner fragen… wir ohne zu warten dem ‚Boy‘ hinterher. Vor dem Restaurant werden wir nach der Zimmernummer gefragt… der Boy kommt mit der pos Info zurück: wir dürfen hier frühstücken. Mmmh – diese Entscheidung war nicht so einfach zu bekommen. Hatte ich mir vollkommen unproblematischer vorgestellt. Wir werden zum Tisch geführt, nach Kaffee, Toast und Champagner gefragt. Wir nehmen schon mal alles – ist in der Pauschale mit drin. Fritz fragt sorgenvoll wieviel das Frühstück hier kostet – und ist schockiert, dass ich das nicht weiß. Weil ich nicht danach gefragt habe, sondern – auch ohne den Preis zu kennen – in einem solchen Hotel frühstücke. Gelegentlicher Lebensgenuß ist nicht gerade seine Kernkompetenz – ausgeprägte Sparsamkeit schon eher. Treu dem Motto: Sparsamkeit ist eine dauerhafte Einnahmequelle. Darauf in Einzelfällen zum Wohle von Genuß zu verzichten, ist ihm mehr fremd als geläufig.
    Da die Entscheidung aber gefallen ist, gibt er sich auch gerne diesem für ihn eher befremdlichen Genuß hin. Champagner; frisch gepresster Orangensaft; ein kalt-warmes Buffet, dass keinen Wunsch offen läßt. Er bemüht sich so viel von den Leckereien zu probieren, wie’s geht. Und die besonders leckeren Dinge noch mal nachzulegen. Was zur Folge hat, dass er nachher leise über seinen ‚Ranzen‘ klagt, der wegen Überfülle leicht spannt…
    Ein schöner Morgen – tolle Eindrücke, super Foto- und Video-Motive. Wir holen uns beim Concierge noch einen Plan des Geländes und stellen nun erst fest, was ‚sun city‘ ist. So eine Art Erlebnispark/Disneyworld. Mit Eintritt-Zahlung am Haupteingang (was wir ja nicht gemacht haben, weil wir in Unkenntnis durch den Lieferanteneingang gekommen sind). Activity Center mit allen denkbaren Unterhaltungsmöglichkeiten; einem Wellenbad; einem Casino; Messehalle; mehreren Hotels usw. Trotzdem ist es nicht unser Urlaubsgeschmack und wir sind schneller durch, als gedacht.
    Zum ersten Mal in 3 Wochen haben wir für die 3 Stunden Resttag keinen vorgegebenen Plan oder Ziel mehr. Ein ungewohntes Gefühl. Also beschließen wir, in das Pub in der Nähe unserer Unterkunft zu fahren, das Olaf heute morgen irrtümlich für die Fütterungsstelle für Löwen gehalten hat. Das trifft aber nur zu, wenn man ihn als zu fütternden Löwen betrachten würde… Wegen des opulenten Frühstücks brauchen wir hier nichts mehr zu essen, sondern beschränken uns darauf etwas gegen unseren Durst zu tun.
    Kurz vorm Dunkelwerden sind wir ‚Zuhause‘ – setzen uns noch zusammen und ratschen. Morgen geht es nach Johannesburg in eine Goldmiene.
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