Satellite
Show on map
  • Day 226

    Standby

    April 10, 2020 in New Zealand ⋅ ⛅ 13 °C

    Um 4:00 sind wir nach unruhigen und sehr wenigen Stunden Schlaf den Kilometer zum Flughafen gelaufen. Dort hatten wir das erste Mal Kontakt zu Personal der Botschaft und wurden sehr persönlich und verbindlich empfangen. Nachdem dann die „Standby-Schlange“ eröffnet war, kam es doch noch einmal zu einem Blutdruckanstieg, da nach der Person ca. 10 Positionen vor uns das Ganze stark stockte und kolportiert wurde, dass die Maschine jetzt voll sei. Dem war nicht so und weiter ging es.

    Insgesamt merkt man schon an unglaublich vielen Stellen, wie improvisiert das ganze läuft. Die Botschaftsmitarbeiter gehen mit unterschiedlichen Tablets und unterschiedlichen Excel Listen, die ganz offenkundig von Hand zusammengestellt wurden herum und fragen ähnliche Sachen. Unser finales Boardingticket gab es Handgeschrieben und im Flieger angekommen waren unsere Plätze schon besetzt. Der pragmatische Ansatz über die Borddurchsage: „Es sollten genug Plätze frei sein, jeder, der jetzt noch keinen freien hat, sucht sich einfach einen.“

    Gesagt, getan und auf in den 2. Stock. Hier hat man nämlich etwas mehr Platz 😊und so haben wir wunderbare Plätze in der aller letzten Reihe (99) dieses Traumhaften A380 nach Frankfurt erhalten!

    Insgesamt herrscht hier eine besondere Stimmung. Als die Crew durch die wartende Menge zum Flieger ging haben alle applaudiert. Die Crewmitglieder haben sich freiwillig gemeldet und viele wissen nicht, wie es bei 70% Personalabbau für sie weitergehen wird. Alle sprechen Deutsch und freuen sich endlich mit Gewissheit nach Hause zu kommen. Dann haben wir erfahren, dass der Kapitän heute seinen letzten Flug hat. Auch der Flieger mit dem wir fliegen wird wohl nicht mehr abheben. Diese großen Vögel sind scheinbar nicht profitabel und können auch nur schlecht verkauft werden. Unfassbar. So eine tolle, große und vor allem teure Maschine, die vermutlich noch 15-20 Jahre im Dienst sein könnte.

    Das Highlight aber nach dem Start die Ehrenrunde, die die Cockpitcrew zur Feier des Tages organisiert hat. In wirklich für einen Linienflieger unglaublich geringer Höhe ging es einen Kreis um Auckland. Der Pilot kündigte das Manöver an mit: „Wir wollen ja bei der Nummer auch etwas Spaß haben.“
    Read more