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  • Day 134

    Cusco - Salkantay Trek zu Machu Picchu

    March 20, 2019 in Peru ⋅ ⛅ 15 °C

    Unaufhörlicher Regen, durchnässte Schuhe, spielverderbender Nebel, tief hängende Wolken, seltene Sonnenstrahlen, dichter Regenwald, matschige Wege, schöne Landschaften, durchfallende Mägen, gute Gesellschaft, müde Beine und leckeres Essen. So lassen sich die ersten vier Tage des Salkantay Treks von Cusco nach Aguas Calientes wohl am besten beschreiben. Der Salkantay Trail ist die zweitbeliebteste Route zum Machu Picchu (nach dem Inka Trail). 67 Kilometer haben wir zu Fuss zurück gelegt. Wir sind auf 3900 Meter gestartet, hoch auf 4630 Meter, runter auf 1550 Meter und wieder ein bisschen hoch. Übernachtet haben wir in Zelten oder Ähnlichem und wurden jeweils zwischen 4h und 5h mit einer Tasse Coca Tee aus dem Schlaf gerissen. Fleissige Pfesel (Mischung zwischen Pferd und Esel) haben jeweils unsere Tasche getragen, so dass wir nur den Tagesrucksack schleppen mussten.
    Die Laguna Humantay am ersten Tag hat mich beeindruckt. Das Farbenspiel zwischen Seen und Bergen war toll. Am zweiten Tag hätte die Sicht auf den Salkantay Berg das Highlight werden sollen. Stattdessen sind wir auf dem Salkantay Pass bei dichtestem Nebel fast erfroren vor Nässe und Kälte. An Tag drei standen am Vormittag 5h wandern an und am Nachmittag durften wir uns im Thermalbad erholen. Eine Wohltat für Körper und Seele. Am vierten Tag wollte mein Magen nicht so recht und so haben wir den alternativen Weg genommen - wir sind anstatt auf den Berg halt aussenrum - mit 3 anderen unserer 11er Gruppe.
    Am 5. Tag war es dann soweit, endlich können wir auf den Machu Picchu. Um 3h30 heisst es aufstehen und 1h30 den Berg hochkrackseln. Doch nun hat es in der Nacht auch Dani erwischt - die Toilette wurde sein bester Freund. Als Notlösung muss ein Imodium her und wir müssen kurzerhand umdisponieren und nehmen den Bus zum Machu Picchu hoch. Oben treffen wir unsere Gruppe und gehen gemeinsam rein. Unser sympathischer Guide Tony erzählt uns in schlechtem englisch etwa eine Stunde lang das Wichtigste über die Ruinen. Wir müssen uns zusammenreissen, nicht einzuschlafen. Die Sicht auf Machu Picchu ist leider schlicht nicht vorhanden. Wir sehen nur Nebel und weitere hunderte Touristen, die sich ein Nebelloch erhoffen. Als sich unser Tourguide Tony verabschiedet, machen Dani und ich uns auf zur Puerta del Sol (Sonnentor), bei freier Sicht hat man von hier einen herrlichen Blick auf die Ruinen und die Berglandschaft. Dani watschelt mir mit schweren Schritten hinterher. Die Erschöpfung steht ihm ins Gesicht geschrieben, es fehlt im einfach die Kraft. Oben angekommen sehen wir wiederum nichts, doch gleich als wir den Abstieg antreten möchten, eröffnet sich ein kleines Fenster und wir sehen die Ruinen für 20 Sekunden von weitem. Wieder unten angekommen stellen wir uns zu allen anderen und warten erneut auf Sicht. Nach einigen Minuten sind die Ruinen relativ gut zu sehen und auch der eine Berg zeigt sich. Weiter geht der Weg durch die verschiedenen Ruinen aber ohne Erklärungen ist es halt nicht ganz so spannend. Mit Sicherheit unglaublich faszinierend, wie die Inka im 15. Jahrhundert dies alles so perfekt gebaut haben inmitten im Niergendwo. Doch bei uns bleibt die Begeisterung irgendwie aus - die Regenzeit hat uns definitv einen Strich durch die Rechnung gemacht und die Faszination Machu Picchu konnte uns leider nicht erreichen.
    Trotzdem waren die 5 Tage ein tolles Erlebnis mit tollen Leuten aus Deutschland, Israel, Peru, Island, USA und Australien.
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