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  • Day 184

    Der Hund

    August 1, 2018 in Argentina ⋅ ⛅ 4 °C

    Im Mai haben wir gemeinsam beschlossen uns ein Urlaubsmitbringsel der etwas verrückteren Art zu leisten: wir wollten die Hündin adoptieren, die uns im März im Süden Argentiniens in ihr Herz geschlossen hatte. Ich habe immer wieder an sie denken müssen und sie schließlich nach langer Recherche bei Facebook gefunden. Sie war ein paar Tage nachdem wir aus El Bolsón abgereist waren nur einige Kilometer von unserem Zeltplatz entfernt mit deutschen(!) Touristen in ein Hostel gelaufen. Die Besitzer des Hostels hatten sie erst einmal behalten, sie aber im Mai zur Adoption inseriert, da sie schon zwei Hunde besaßen und ein Baby erwarteten. Ich handelte mit ihnen aus, dass sie "Chamy", wie sie nun hieß, noch für zwei Monate behalten würden, damit wir noch eine Weile zusammen reisen konnten. Denn mit ihr konnten wir uns in Südamerika nur mit einem Mietwagen bewegen, in öffentlichen Verkehrsmitteln waren Hunde verboten. Da mich eh schon eine Weile das Heimweh plagte, ich das Essen immer schlechter vertrug und auch die Reiselust gestillt war, buchte ich einen Flug nach Hause und Philipp einen nach Bangkok. Und so brachen wir am 31. Juli mit einem Mietwagen in unser letztes gemeinsames Abenteuer dieser Reise auf: ein Roadtrip von Buenos Aires nach El Bolsón und zurück - 4000km in fünf Tagen. Das Wetter war uns mild gestimmt, wir fuhren hinzu ohne Regen oder Schnee. Unsere Herzen klopften, als wir nach zwei Tagen straffer Fahrt vor dem Hostel parkten. Würde Chamy uns wiedererkennen? War es überhaupt tatsächlich der Hund, den wir getroffen hatten?? Sie war es. Und schmiss sich nach kurzem Beschnuppern schwanzwedelnd auf den Rücken. Waren wir erleichtert! Über Nacht blieben wir im Hostel und brachen morgens entspannt die Rückreise an. Chamy hopste sofort ins Auto und entpuppte sich als entspannte Mitfahrerin. Für den Rückweg hatten wir drei Tage Zeit und wollten unterwegs noch ein paar Bekannte besuchen - Nestor in Neuquén, der uns beim Trampen mitgenommen und uns danach noch herzlich bewirtet hatte, und unsere Freunde in Bahía Blanca, die uns Ostern so herzlich und selbstverständlich beherbegt hatten. Für alle hatten wir kleine Geschenke dabei und die Wiedersehensfreude war groß. Und wir hatten plötzlich einen Hund und konnten es kaum fassen.Read more