• Lloyds Bay • Cape Direction

    May 24, 2023 in Australia ⋅ ⛅ 25 °C

    Der Tag beginnt mit dem Spiel der Delphine am Bug der VAVA-U und nach der Rundung von Cape Direction Ankern wie am Mittag in der riesigen Lloyds Bay.

    Windgeschützt in drei Meter Wassertiefe liegt an Steuerbord ein mehrere Kilometer langer Sandstrand mit Mangrovenwäldern im Hinterland. Vor dem Bug und an Backbord sind mehrere breite Flussarme sichtbar, die sich durch dichten Mangrovensumpf winden und in die Bucht abfließen.

    Bevor wir am Nachmittag mit dem Dinghi in die Mangroven aufbrechen mache ich noch schnell eine Luftaufklärung, da die Navionics-Karten dieses Gebiet als unerforscht darstellen.
    Der zweite Vergleich mit den Googel- Satellitenbildern bringt Übereinstimmung und der Ausflug ins Delta kann beginnen.

    Mit dem Dinghi fahren wir 12sm durch die verschiedenen Mangrovenarme die locker 200m Breite aufweisen und mehrere Meilen ins Landesinnere führen. Später am Schiff messe ich nach und stelle fest, dass das ganze Stadtgebiet von Dresden flächenmäßig locker zweimal in dieses Flussdelta hineinpasst.

    Auf der Rückfahrt aus dem Delta entdecken wir ein Wrack an Land und inspizieren dieses unter Mangroven versunken im Krokodilhabitat. Der Puls geht schneller an Land, um uns herrscht absolute Stille, plötzlich ein Froschquacken der Seeadler fliegt über uns seine Kreise, wir sind entdeckt und nicht alleine.
    Mit einer Segellatte und einem Windmesser als Beutegut verlassen wir das Wrack der SY Golden Unity aus Brisbane in Richtung VAVA-U.

    Alles noch dran am Mann!

    Der Grill ist am Heck startklar gemacht und bei perfekter Glut mit australischem Rindfleisch auf dem Rost öffnet der Himmel seine Schleusen. Es Regnet zehn Minuten erbarmungslos und die Steaks werden mit Bordmitteln geschützt vorzüglich durch die Grillmeister Jakob und Karl zubereitet.

    In der Abenddämmerung sind urplötzlich Flugbewegungen um unser Schiff sichtbar. Es sind hunderte Flughunde die in den Mangroven starten und lautlos in Richtung der Berge am Horizont zum Fressen fliegen. Das Schauspiel dauert zwei Minuten und der Himmel verdunkelt sich zusätzlich zu den immer mehr werdenden Regenwolken.

    Wieder eine Küstenlinie in Nordostaustralien der schiere Weite und Größe bietet, die ich mir so nicht vorgestellt habe. Keine Ortschaften keine Menschen, undurchdringlicher Mangrovensumpf, hohe Berge im Landesinneren, lange Sandstrände, türkisfarbenes Wasser, unzählige Riffe auf der Route, kein Mobilfunk außer Kurzwellenfunk.
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