• Cotten Island

    2023年6月1日, オーストラリア ⋅ ☀️ 26 °C

    Wir verlassen heute Vormittag einen der wenigen offenen Andockpunkte für unser Schiff auf dem Weg nach Darwin.

    Die Nordküste und ihre vorgelagerten Inseln vom Northern Territory sind ausgewiesenes Aboriginesterritorium. Für Segler wie uns, ist ein Anlanden und Betreten ohne Genehmigung des Ältestenrat der jeweiligen Aboriginegemeinde nicht möglich.

    Kleiner Vergleich mit der Heimat.
    Wenn urplötzlich ein vollbeladener 22m langer Camperbus mit sechs Personen im heimischen Grundstück mit Pauken und Trompeten vorfährt, seinen Grill aufbaut, Holz vom nahen Apfelbaum abzweigt und die Nacht durchmacht dann denke ich, sind die meisten Haus- und Grundbesitzer in deutschen Landen nicht erfreut und verweisen vom Felde.

    Die australische Administration ermöglicht den Ureinwohnern seit Jahren immer mehr Mitsprache- und Entscheidungsrechte in ihren angestammten Siedlungsgebieten und möchte dort Vergangenes wieder gut machen. Ich habe den Eindruck, man schämt sich auch dafür welch gravierende Unterschiede im Lebensstil und Einkommen zwischen den entwickelten Regionen und den Aboriginegebieten sichtbar werden.

    Unser heutiges Ziel an den English Company Islands ist eine windgeschützte Bucht auf der Nordwestseite von Cotten Island.
    Bei gutem Wind segeln wir die Strecke zügig mit 6,5kt Fahrt und sind mehrmals in Begleitung von Delphinschulen.

    Der Anker fällt am Nachmittag und beim ersten Blick Richtung Land ist von Baumwolle nix zu erkennen. Die gesamte Insel ist mit gelbweißen Sandstränden, rötlichen Steilklippen und tiefgrünen Mangrovenwälder umsäumt. Die Hügel sind komplett überwachsen und bewaldet, in den Tälern liegen Süßwasserseen.

    Bis zum Abend erkunden wir per Kanu und Drohne von See aus die Küstenlinie und kühlen uns dann alle mit einem Bad im glasklaren Wasser der Lagune ab.
    Von Haien, Krokodilen und Quallen keine Spur.

    Der Grill am Heck, bestückt mit australischer Holzkohle, erzeugt für uns zum Abendessen bestens gegartes Beef für die Burger und rundet den Segeltag mit Halbmond und Venus im Blick perfekt ab.

    Geschichte und Wissenschaftsabend vor dem Nächtigen, die Leinwand ist schnell am Heck der VAVA-U installiert und der Film „Die Vermessung der Welt“ zeigt die Lebenslinien von zwei außergewöhnlichen deutschen Forschern der Vergangenheit, Alexander von Humboldt und Karl Friedrich Gauß.

    Morgen wollen wir im „Hole in the wall“ dem Gugari Rip durchsacken und weiter nach Westen vorstoßen.
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