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  • Day 245

    IV. SA Ecuador/W2a, 4d: Amazonas Cuyaben

    May 1, 2017 in Ecuador ⋅ ☁️ 24 °C

    Mo, 01.05. Baños-Lago Agrio/Nueva Loja
    Mit der Busgesellschaft Transporte Baños ging es noch am Sonntagabend gegen 19:30 Uhr zunächst für 1,5h nach Ambato ($1,10) und dann 8-9h weiter in die auf 2.500-3.000m gelegene Stadt Lago Agrio/Nueva Loja im nordöstlichsten Department Sucumbíos ($15). Wir kamen wieder sehr früh gegen 5:00 Uhr am Terminal an und mit dem Taxi fuhr ich dann zum Treffpunkt im Hostal Planet Azul, wo es ein super leckeres und großes Frühstück gab (frisch gepresster Saft, Rührei, warmes Brot mit Marmelade sowie Bananen und Papayas).
    Von dort aus ging es dann ca. 2h mit dem Auto durch den Regenwald und die Dörfer Dureno, Pacayaco, Tarapoa und Aguas Negras bis zum Eingangspunkt des Cuyabeno Nationalparks, wo wir erst mal ein sehr frühes, aber gutes Mittagessen hatten. Danach ging es auch schon auf die Motorboote und nach weiteren 2h Fahrt auf dem Fluss durch den Amazonas-Regenwald (bei denen wir bereits jede Menge Schmetterlinge, Vögel, Affen und sogar schon eine Baby-Anaconda sahen) kamen wir an der Greenforest (Eco-)Lodge an.
    Insgesamt gibt es in Cuyabeno 11 Lodges. Diese Lodge wurde erst vor einem knappen Jahr eröffnet und ist dementsprechend (noch) sehr neu und sauber. Es können bis zu 40 Gäste aufgenommen werden - dank Neben- und Regensaison waren wir jedoch nur 3-6 Leute; an den letzten beiden Tagen hatte ich sogar wieder meine 6er Betten-Hütte mit Moskitonetzen und angeschlossenem Bad inkl. Toilettenpapier, Seife und Shampoo zur Einzelnutzung und auch bei den ganzen Ausflügen ist eine kleine Gruppe einfach toll ;) Neben den Schlafhütten gab es eine Gemeinschaftshütte mit Küche, Bar und Ess- bzw. Gemeinschaftsbereich zum abendlichen UNO-Duell sowie eine schöne Veranda mit Hängesitzen und Hängematten und konstant Trinkwasser mit Tee-bzw. Kaffeeecke. Daneben wurden uns auch ein super dicker Poncho und Gummistiefel gestellt - die bei dem vielen Regen und entsprechend flussartig matschigen Wegen zum besten Freund und Helfer wurden :P Teilweise hatten wir mehr Personal als Gäste: 1 Führer, 1-2 Bootsfahrer, 2 Küchenangestellte.
    Nach der Ankunft hatten wir erst mal schöne 2h Entspannung, die ich sofort in der Hängematte nutzte - in den nächsten Tagen würden wir noch unglaublich viele Tiere (Vögel, Affen, Kaimane, Piranhas, Anacondas und sogar den rosa Flussdelfin) auf den Nacht- und Dschungelwanderungen sehen, jeden Abend den tollen Sonnenuntergang auf der Lagune sowie Sternenhimmel bestaunen und den Siona-Stamm besuchen.

    Auf der ersten Fahrt zur Lagune sahen wir auch wieder jede Menge Tiere und hatten nach einer kurzen Badesession (das Wasser war tatsächlich sehr warm und ich konnte kaum glauben, dass der gesamte See in der Trockenzeit immer total austrocknet) einen traumhaften Sonnenuntergang, bei dem sich auch alle Pflanzen im Wasser spiegelten.
    Danach ging es zur nächtlichen Dschungeltour, bei der wir dank top Guide und guten Taschenlampen jede Menge interessanter Insekten v.a. Spinnen und Frösche sahen und ich wirklich sehr über meine Gummistiefel froh war bei bis zu 30cm tiefen Schlammwegen :)
    Wieder an der Lodge angekommen gab es ein ganz untypisches ecuadorianisches Abendessen: Suppe, Spaghetti mit Hühnchen und Schokokuchen :P

    Di, 02.05. Cuyabeno
    Am Dienstag konnten wir bis halb 8 super ausschlafen, bevor es ein leckeres Frühstück inkl Spiegelei und der hier so typischen grünen Banane sowie leckerem frisch gepressten Maracujasaft gab. Auf der Bootsfahrt haben wir eine weitere 1m lange und 8 Monate alte Baby-Anaconda gesehen; ausgewachsen werden sie bis zu 9m lang, 500kg schwer und strangulieren ihre Beute. Desweiteren sagen wir mit dem roten Affen bereits die 4. von 10 Affenarten.
    Auf unserer Dschungelwanderung gab es dann jede Menge Infos zur typischen Fauna: Cinin-Baum gegen Malaria, Leche de sandil gegen Magenschmerzen und Durchfall, Copal und Recina Negra als Feuerquelle sowie Capirona als natürliche Schminke.
    Nach dem Mittagessen und auf der Bootsfahrt sahen wir dann die 5. und 6. Affenart sowie aus der Ferne die pinken oder rosaroten Flussdelfine und abends nach dem Sonnenuntergang den ersten Kamaran :)))

    Mi, 03.05. Cuyabeno
    Am Mittwoch ging es mit 05:45 Uhr recht früh los, was sich aber mit einem tollen Sonnenaufgang und weiteren Tiersichtungen lohnte. Außerdem ging es zu den Piranhas und das war wirklich sehr interessant - wir fingen zwei kleinere weiße und einen großen roten Piranha (insgesamt gibt es 3 Arten: weiß, rot und schwarz) und sahen die beeindruckenden messerscharfen Zähne. Außerdem sahen wir mit 2,5m Länge eine größere Anaconda sowie sogar ein Faultier :)))
    Nach dem Frühstück ging es dann in die Siona-Kommune, wo uns eine Frau zeigte, wie man das hier so typische und jeden Tag gegessene Yuca-Brot herstellt. Für mich eine sehr interessante Erfahrung, da das Brot lediglich aus der geraspelten und gesiebten Yuca-Pflanze besteht und dieses Pulver einfach nur über Feuer erhitzt wird. Wir durften auch mithelfen und natürlich auch probieren - es schmeckt ganz gut, ist aber sehr trocken und genau deshalb bis zu 4 Wochen haltbar.
    Danach probierten wir Chicha, ein stark alkoholhaltiges Getränk aus der Yuca-Pflanze und wurden dann von einem Shamanen der hiesigen Kultur belehrt.
    Abends ging es wieder zur Lagune, einem weiteren tollen Sonnenuntergang und auf dem Rückweg sahen wir ganz in der Nähe unsere Lodge ein weiteres Krokodil sowie bereits die letzte und 10. Affenart.
    Zurück in der Lodge gab es dann endlich Fisch zum Abendessen - seeehr lecker :)))

    Do, 04.05. Cuyabeno-Lago Agrio/Nueva Loja
    Nach weiterem Ausschlafen und leckerem Frühstück sowie Hängematte chillen ging es den gleichen Weg zurück. Auch hier sahen wir wieder jede Menge Tiere. Die vergangenen 4 Tage waren super entspannt, wir haben viele verschiedene Pflanzen und Tiere gesehen, lecker gegessen und einen Einblick in die Siona-Kommune und Stammeskultur erhalten. Trotzdem haben die 4 Tage mit vielen Moskitostichen, jeder Menge Bootsfahrten und schönen Erfahrungen für mich gereicht und ich habe jetzt auch erst mal genug Regenwald gesehen ;)
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