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  • Day 14

    Colca Canyon

    July 27, 2016 in Peru ⋅ ⛅ 27 °C

    An grosser Beliebtheit erfreuen sich die verschiedenen ein- oder mehrtägigen Wanderungen in den Colca Canyon, einer der tiefsten Canyons der Welt.
    Wir erkundeten uns an der Reception für die Zweitageswanderung und aufgrund der Schilderungen (ungefähr drei Stunden in den Canyon runtersteigen und am nächsten Tag eineinhalb Stunden wieder hochwandern), welche sehr human klangen, entschieden wir uns, die Tour zu buchen.
    Um drei Uhr frühmorgens wurden wir abgeholt. Nach einem mässig reichhaltigen Frühstück war der erste Stopp ein Aussichtspunkt um die Anden-Kondore zu beobachten. Die Aasfresser leben ihr Leben lang mit dem gleichen Partner zusammen. Stirbt das Weibchen, begeht das Männchen Selbstmord, indem es aufhört zu essen oder sich in den Tod stürzt (dazu gibt es verschiedene Theorien). Stirbt hingegen das Männchen, sucht sich das Weibchen einfach einen neuen Partner. Da hat sich die Natur doch mal was überlegt! ;-)

    Dann war es soweit: die Wanderung begann und somit etwa sieben(!!) Stunden hauptsächlich die Schlucht hinuntersteigen. Ab und zu gab es eine kurze Verschnaufpause und einmal stoppten wir für das spärliche (nicht mal ich war satt) Mittagessen.
    Als wir bei unserem Nachtlager eintrafen, war es bereits am Eindunkeln.
    Tagwacht war um Viertel vor fünf und ohne Frühstück gings für drei Stunden ununterbroch steil bergauf. Was für eine Zusammensetzung: früh morgens, kein Frühstück, saukalt und steil nach oben wandern - gaaaar nichts für mich! Fast die gesamten drei Stunden war ich innerlich oder laut am Fluchen und stellte mir immer wieder dieselbe Frage: 'wieso macht man so etwas freiwillig, und findet es auch noch toll!?' Ich fand die Antwort bis heute nicht... Ja, die Landschaft war sehr schön, aber oben mit dem Auto hinzufahren und runterzuschauen hätte für mich längst gereicht... Ich musste an die Schweizer Alpen denken. Dort gäbe es wenigstens Gondeln.
    Meine Füsse schmerzten sogar so fest, dass ich es nicht mehr schaffte, später mit der Gruppe zu den warmen Quellen zu gehen. Darüber müsst ihr Stuwi befragen. (Meine Zehennägel sind übrigens immer noch violett...)
    Mein persönliches Highlight war der letzte Stopp vor der langen Rückfahrt: das einmonate-alte Alpaka! Da waren alle Schmerzen und Flüche vergessen - zuckersüss das Teil...
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