• 6: RS - ... bis Ehrenbreitstein

    19. Januar in Deutschland ⋅ ☀️ 3 °C

    In der Ruppertsklamm war ich zuletzt vor ca. 1,5 Jahren, damals bergab auf dem Lahnwanderweg. Ich habe den Abschnitt noch gut in Erinnerung und bei ungefähr 0° ordentlich Respekt. Was, wenn die schmalen Pfade glatt überfroren sind?

    Aber wir haben Glück und die Klamm ist eisfrei. Lediglich die Holzstämme, die an einigen Stellen als Querungshilfe im Bach liegen, sind extrem rutschig, aber mit etwas Geschick kommt man auch trockenen Fußes auf die andere Seite, ohne die Stämme betreten zu müssen.
    Auch, wenn man auf solchen Abschnitten nur langsam voran kommt, mag ich sie ganz besonders. Ich bin jedoch froh, dass ich nur einen Tagesrucksack dabei habe ;)

    Als wir das obere Ende der Ruppertsklamm erreichen, sehen wir das erste Mal für diesen Tag blauen Himmel. Wie schön!
    Einen Abstecher zur Uhuley sparen wir uns, denn dort ist der Nebel bereits wieder in voller Stärke zurück.

    Nach dem nächsten steilen, aber wunderschönen Anstieg packe ich ein Brötchen aus. Inzwischen ist es 13:30 Uhr und wir haben gerade mal die Hälfte unserer Tagesetappe geschafft. Ich frage mich, ob wir es noch vor der Dunkelheit zurück nach Vallendar schaffen werden und ziehe das Tempo unauffällig ein bisschen an.

    Im Nebel vor uns entdecken wir ein Päärchen, das Händchen haltend auf einem Sonntagsspaziergang unterwegs ist. Perfekt für ein romantisches Foto, denkt sich N., und als wir sie schließlich eingeholt haben, bekommen sie es per Mail zugeschickt.
    Dann geht es wieder steil bergauf, bis wir plötzlich oberhalb des Nebels angekommen sind. Hier sehen wir zum ersten Mal für heute sogar bis auf die andere Rheinseite!

    Ein paar Meter tiefer stecken wir schon wieder mitten im Nebel. Obwohl wir nichts sehen, hören wir ganz zweifelsfrei, dass Koblenz nicht weit sein kann.
    Schließlich unterqueren wir die B49 und wandern durchs Bienhorntal dem Rhein entgegen.

    Inzwischen bin ich sehr sicher, dass die Dunkelheit schneller ist als wir.
    Ich teile diese Erkenntnis mit N., der auf den letzten Kilometern verdächtig langsam war, nachdem ich mein Tempo etwas erhöht hatte. Das Knie meckert.
    Wir erreichen den Rhein und beschließen nach Abwägung der verschiedenen Möglichkeiten, von Ehrenbreitstein mit dem Bus zurück nach Vallendar zu fahren. 10km im flotten Tempo möchte N. dem Knie lieber nicht mehr zumuten.
    Wir warten etwa 10min auf den Bus und schaffen tatsächlich auch die dritte Fahrt mit den Öffis für heute ohne Zwischenfälle. Was für ein ungewöhnlicher Tag ;)

    Ca. 22km
    Je ca. 850hm hoch und runter
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