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  • Day 10

    Fahrt durch die Berge

    November 9, 2018 in Cape Verde ⋅ ☁️ 26 °C

    Die Reise durch die Inselmitte gleicht einer Zeitreise in die Zeit vor 100 Jahren. In den Dörfern hier geht es darum, die täglichen Bedürfnisse nach Wasser und Essen befriedigen zu können. Wir sehen Frauen, die damit beschäftigt sind Brennholz zu sammeln, damit draußen vor der Haustür ihres aus Stein gemauerten Hauses für die Großfamilie gekocht werden kann. Die Lasten tragen die Frauen auf ihren Köpfen, gebundenes Brennholz, Plastikkörbe mit Obst, Fisch, Kleidung, manchmal bis zu 30kg schwer.

    Fließendes Wasser gibt es in den Häusern auch nicht. So muss das Wasser des täglichen Bedarfs aus den örtlichen Trinkwasser Reservoirs mit Kanistern meist zu Fuß geholt werden. Nur in Praia gibt es unter den Häusern Zisternen oder Wassertanks auf den Dächern. Die Menschen hier in den Bergen leben von Ackerbau, überwiegend sehen wir Maisfelder und Bohnenpflanzen, in wasserreichen Regionen auch allerlei Gemüse und viele Palmen und Bananenpflanzen.

    Und selbstredend spielt die Fischerei eine große Rolle, fischen ist aber -natürlich- Männersache. Hier wild lebende Affen werden wie Haustiere gehalten, andere Haustiere sind Kühe, Schweine, Hühner und Ziegen, die auf den Feldern und Straßen herum laufen .

    Ja, es gibt die Schulpflicht, wir sehen sehr viele Schulkinder unterwegs (80 Prozent der Bevölkerung sind unter 25 Jahre) aber es fällt auf, dass es bei den älteren Schülern sehr viel mehr Mädchen als Jungen gibt, da die Mädchen länger durchhalten (Zitat von Marcus, unserem Guide).

    Interessant ist auch, dass etwa 1 Millionen Kapverdianer ausgewandert sind, eine große Gemeinde lebt im Großraum Boston/ USA. So hat fast jede Familie jemandem im Ausland, der die Familie zu Hause unterstützen kann. In dem Zusammenhang erklärt sich auch die große Anzahl nicht fertiggestellter Häuser, denn je nachdem wie das Geld fließt, kann weiter gebaut werden.

    Großen Einfluss auf die Weiterentwicklung der Kapverden, insbesondere Santiagos, werden in naher Zukunft und auch jetzt bereits die chinesischen Großinvestoren haben: Gelder fließen in die Infrastruktur, Straßen werden von ihnen gebaut, private Universitäten und große Hotelprojekte. Es gibt Überlegungen, Mandarin in den Schulen zu lehren...
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