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  • Day 24

    Udaipur, erster Teil (17.03. - 18.03.)

    March 18, 2016 in India ⋅ ⛅ 4 °C

    Wir sind gestern in Udaipur angekommen und haben uns entschieden, hier für drei Nächte zu bleiben, weil es bisher die schönste Stadt ist. Sie liegt um einen See herum, den Pichola Lake, und macht alleine deswegen schon einen viel ruhigeren Eindruck als andere Orte. Unser Hotel befindet sich am nördlichen Ausläufer des Sees und vom Restaurant auf dem Dach aus bietet sich einem ein prächtiger Rundumblick.
    Heute brauchten wir von den ganzen geschichtsträchtigen Forts und Tempeln mal eine Abwechslung. Wir wollten mal wieder mehr Leute als Land kennenlernen. Daher haben wir nach einer Bootsfahrt auf dem See einen Kochkurs für nachmittags gebucht und es war eine unserer besten Erfahrungen in Indien bislang!
    Im Vorfeld klärten wir mit Harinder, der Gastgeberin, ab, was zubereitet werden soll: Wie man Naan, eines der klassischen indischen Brote, und den typischen Masala Chai zubereitet, wollten wir genauso lernen wie das Rezept unseres indischen Lieblingsgerichts, Matar (manchmal auch "Mutter") Paneer, was übersetzt so viel wie "Erbsen mit Käse" heißt.
    Der Kochkurs fand nicht in einer riesigen Küche mit Platz für 15 Teilnehmer statt, sondern in der Kochnische einer vierköpfigen super netten Familie. Wir haben alle vier kennengelernt und uns sofort sehr wohl und willkommen gefühlt. Der jüngere Sohn ist ein echter Weltenbummler, spricht akzentfreies Englisch und wegen mehrerer Aufenthalte in Deutschland sogar deutsch und hat eine Firma in New York, die die Ideen junger Start-Ups an Forscher und Förderer und somit die Öffentlichkeit bringt. Der Vater der Familie, ein gläubiger Sikh, hat sich nach dem Umzug nach Udaipur darauf spezialisiert Hände und Fingerabdrücke zu lesen und interpretieren. Das halte ich zwar für Hokus Pokus, aber er glaubt dran und es läuft mindestens so gut wie die Kochkurse seiner Frau.
    Als erstes Gericht kam ein Appetizer dran: Pakora oder Fritters genannt. Das sind dünne Kartoffelscheiben, Zwiebelringe oder ähnliches frittiert in einer Panade aus Kichererbsenmehl und natürlich leckeren Gewürzen. Das wird dann zum Beispiel zusammen mit Korianderchutney serviert. Da wir danach schon ziemlich gut satt waren, unterhielten wir uns mit Harinder eineinhalb Stunden über Gott und die Welt und man hatte das Gefühl, mit einer guten Freundin zu reden.
    Danach gings dann weiter mit dem Chai und den Hauptgerichten. Neben dem obligatorischen Reis, dem Naan und dem Paneer bereiteten wir auch ein Dal (heißt einfach nur "Linsen", bezeichnet aber eine ganze Gruppe von Linsencurrys unterschiedlichster Geschmacksrichtungen) und eine Art Pudding mit allerlei Früchten (Trauben, Äpfel, Bananen, Granatapfelkerne...) zu.
    Nach sechs Stunden waren wir pappsatt und glücklich. Wenn jemand von euch mal nach Udaipur kommt, macht unbedingt einen Kochkurs bei Harinder (google: "enjoy udaipur tripadvisor)!

    Bild 1: Die Familienoberhäupter und ich in der Küche
    Bild 2: Lisa beim Backen des Naan
    Bild 3: Sonnenuntergang am ersten Abend vom Restaurant auf dem Dach des Hotels aus
    Bild 4: Panorama beim Frühstück
    Bild 5: Gasse in Udaipur
    Bild 6: Fantis!
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