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  • Day 29

    Jaipur, Elefantendorf (23.03.)

    March 23, 2016 in India ⋅ ☀️ 33 °C

    Jaipur ist dafür bekannt, dass man hier Elefanten hautnah erleben kann. Zum Beispiel bietet sich die Gelegenheit, auf einem Elefanten den steilen Anstieg zum Amber Fort hochzureiten. Man kann aber auch in ein Elefantendorf oder -reservat gehen und dort Zeit mit den Tieren verbringen.
    Morgens sind wir zum Amber Fort gefahren und schon von weitem sah man, dass die Tiere es nicht wirklich genießen können, sich und die Touristen auf ihrem Rücken die enge Straße dort hoch zu schleppen. Zwar gibt es ein Gesetz, nach dem jeder Dickhäuter diese Tortur nur dreimal täglich aufgebürdet bekommen darf, wir sind aber trotzdem lieber zu Fuß gegangen.
    Das Fort war halt ein Fort. Wir hatten keine Lust, uns von noch einem Audioguide erklären zu lassen, wann dieses hier angegriffen oder erobert wurde (diese Details vergisst man eh schnell wieder, vor allem bei der Fülle an Forts, die wir in den letzten Tagen besucht haben…) und sind dann relativ schnell wieder runter, weil’s an diesem Tag brütend heiß zu werden schien.
    Wir teilten Dil dann mit, dass wir gerne Elefanten sehen würden und er brachte uns nach einem kurzen Abstecher zu einem hübschen Tempel dann zu einem Ort, an dem 17 Elefanten gehalten und von Touristen gebucht werden können. Man hat die Möglichkeit, die Sprache zu lernen (?), zu reiten, auf ihnen zu malen (?!) und einfach nur zu füttern. Wir wollten nur reiten und füttern und vielleicht ein wenig Zeit dort verbringen. Im Nachhinein hätten wir uns das Reiten lieber gespart und werden es auch wohl nicht noch einmal machen. Man klettert über den Rüssel auf das Tier drauf und hält sich dabei an den Ohren fest. Ok, Elefantenohren sind echt groß und fest, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es angenehm ist, wenn man daran zieht, sei es auch von den Größenverhältnissen her noch so schwach. Als wir dann drauf saßen, sahen wir nicht mehr viel von unserer Elefantendame, die übrigens Laxmi hieß, und ritten einmal ums Gelände. Jedes Mal, wenn sie von den Sträuchern am Rand naschen wollte, wurde sie angehalten, doch bitte weiter zu laufen. Nicht mit Gewalt, aber schon mit Nachdruck. Beim dritten Mal sagten wir dem Führer, dass sie von uns gerne fressen könne, wir hätten Zeit und dann wurde sie auch gelassen.
    Zurück im Unterstand fütterten wir sie dann mit knapp 100 Bananen, was ziemlich cool war. Mal schnappte sie sich die Früchte mit dem Rüssel, mal legten wir sie direkt ins Maul. Dem Tier so nah zu sein war eine tolle Erfahrung. Obwohl wir direkt daneben standen, hatten wir niemals irgendwie Angst, platt getrampelt oder anderswie verletzt zu werden, weil sie eine sehr tiefe Ruhe ausstrahlte.
    Wir können das zwar nur laienhaft beurteilen, glauben aber, dass ein Tier, dem es schlecht geht, auch schlechter aussieht. Wir haben keine Narben gesehen oder Wunden an den Fußnägeln oder Beinen. Klar wäre es dem Tier lieber, in Freiheit zu leben. Aber ich glaube, für die Sensibilisierung der Menschen leisten solche Einrichtungen, ähnlich wie Zoos, einen wichtigen Beitrag.
    Nach einer Stunde wurde uns mitgeteilt, dass das von uns gebuchte Paket zu ende sei. Da uns im Vorfeld aber gesagt wurde, wir könnten den ganzen Tag bleiben, wenn wir wollen, blieben wir noch eineinhalb Stunden bei unserer großen neuen Freundin.

    Elefanten sind tolle Tiere und wir sind froh, dass sich selbst in Indien ein bisschen beim Tierschutz tut. Zum Beispiel findet seit zwei Jahren dank PETA beim Holi keine Elefantenparade mehr in Jaipur statt.
    Der Besuch bei den Elefanten war eine tolle Erfahrung. Beim nächsten Mal werden wir ein paar Sachen wohl anders machen, aber empfehlen kann man das auf jeden Fall.

    Bild 1&2: Lisa mit Laxmi
    Bild 3: Elefantenauge
    Bild 4: Ich mit Laxmi
    Bild 5&6: Weg hoch zum Amber Fort
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