Satellite
Show on map
  • Day 54

    Sapna Ranch (08.04. - 17.04.)

    April 17, 2016 in India ⋅ ☀️ 31 °C

    Nach vier Wochen Herumreisen waren wir endlich wieder auf der Sapna Ranch! Auf dem Weg mit der Rikscha dorthin kamen wieder Erinnerungen hoch, weil wir eine handvoll kleine Buschfeuer sahen, die aber weiter weg und wohl unter Kontrolle waren. Auf der Ranch angekommen sahen wir, dass sich die Natur noch nicht viel zurück geholt hatte: Die vor einem Monat verbrannten Bereiche waren noch genauso schwarz wie damals.
    Das Wiedersehen mit Hasmukh - erst sonntags, weil er noch in Mumbai war - und Maneswar und besonders den Welpen war toll. Es hat sich ein bisschen wie nach Hause kommen angefühlt, endlich wieder eine vertraute Umgebung und vertraute Menschen. Cool war auch, dass noch mehr Leute da waren: Paul, ein in England verwurzelter Holländer, Nancy, eine total liebe Inderin und ein rumänisch-italienisches Pärchen.
    Der Lehm, den wir beim ersten Aufenthalt hergestellt hatten, lag noch unberührt da. Hasmukh hat extra gewartet, damit wir sehen, was damit passiert :-)
    Eigentlich lag unsere Hauptaufgabe aber darin, uns um die Welpen zu kümmern! Es war wirklich toll zu sehen, wie die vier Wochen alten Hunde jeden Tag ein bisschen lernten und sich immer mehr trauen. Am ersten Tag wussten sie noch nicht, dass sie aus ihrer Hütte heraus gehen können. Da war immerhin eine Stufe. Am zweiten Tag hatten sie dann verstanden, dass man Stufen herunterpurzeln kann, heulten aber vor sich hin, wenn sie wieder rein wollten. Wie man diese Hürde bewältigt, wurde dann am dritten Tag gelernt und abends dann sogar draußen geschlafen.
    Am Dienstag gab's ein kleines Drama, denn Coco, die Mutter, verweigerte Alwina, ihrer weißen Tochter, das Futter. Die anderen drei durften fröhlich trinken, aber Alwina wurde nicht ran gelassen. Da sie verglichen mit ihren Geschwistern auch sehr schwach war und dem Geheule nach die ganze Nacht gepiesackt worden war, nahmen wir sie für den Tag in unsere Obhut in der Hoffnung, sie ein wenig aufpeppeln zu können. Dank intensiver Streicheleinheiten und ausgiebigem Schlaf gelang das auch: Mittwoch morgen suchten wir sie überall und mussten dann erleichtert feststellen, dass sie nachts zurück zu Coco und ihren Geschwistern getappst war und sie auch wieder trinken durfte. Mission erfüllt, aber ich glaube, Lisa hätte sich liebend gerne noch einen weiteren Tag um die Kleine gekümmert.

    Den Rest beschreibe ich jetzt anhand der Bilder und verabschiede mich erstmal in den Flitterwochen-Teil unseres Aufenthalts: Es geht ganz in den Süden in den Bundesstaat Kerala an den Strand von Varkala :-)

    Bild 1: Die Sonnenaufgänge auf der Ranch sind einfach unschlagbar.
    Bild 2: Neben der ersten Bambushütte steht jetzt eine zweite. Das Bauprinzip ist so konzipiert, dass alles nachhaltig ist, trotzdem kühl und stabil genug, um den 3000mm Regen während des Monsun zu trotzen: Das Dach besteht aus einem dicken Stoff, der sowohl Sonne als auch Regen gut abhält. Außerdem hängt es an beiden Seiten rund zwei Meter über, um die Wände vor dem Spritzwasser zu schützen, weil ungebrannter Lehm nicht wasserfest ist. Dem selben Zweck dienen die zwei Fuß hohen, steinernen Sockel der Wände. Weiterhin dienen sie sowohl drinnen als auch draußen als Sitzfläche. Der Rest der Wand besteht dann aus Wattle & Daub. Sprich: Dünner Bambus wird eng aneinander geflochten und dann auf beiden Seiten mit einer rund 5cm dicken Lehmschicht überzogen. Fertig ist das Haus ausschließlich aus natürlichen Rohstoffen.
    Bild 3: An einem Abend hatten wir diesen netten Besucher: Ein rund acht Zentimeter langer Skorpion.
    Bild 4: Zwei der Welpen, Isa und Luwa, beim Essen
    Bild 5: Apropos Essen: Am letzten Abend haben wir endlich mal den Lehmofen angeworfen und zwei riesige Pizzen drin gebacken. Voll lecker.
    Bild 6: Mein erster Versuch in Astrofotografie, nahezu unbearbeitet, deswegen sieht's nicht ganz so krass aus wir die Bilder, die man so kennt. Ich glaube, günstigere Bedingungen kann man nicht bekommen, denn auf der Ranch kann man den Kern der Milchstraße selbst mit bloßem Auge erkennen. Atemberaubend.
    Read more