Ontario & Maryland 2019

June - July 2019
A 30-day adventure by Sebastian Read more
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  • Day 2

    Toronto - Erster Tag

    July 1, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 23 °C

    Disclaimer für meine nicht deutschsprachigen Freunde: I will not provide these posts in English for now. If you need a translation, head over to https://www.deepl.com/translator and just paste this post there (you might have to do it in several chunks, since some of these posts will be longer than the 5000 allowed characters). If you have any questions or if the translation is bad, please feel free to reach out to me :)

    Toronto, 21:51 Uhr Ortszeit. Meinem Biorhythmus nach müsste ich hundemüde sein, weil es für ihn eigentlich fast vier Uhr nachts ist. Der Jetlag scheint sich aber in Grenzen zu halten, sodass ich wohl nur müde bin von den weit über 15km, die wir heute gelaufen sind. Doch der Reihe nach.
    Gestern Morgen haben meine Mom und ich uns auf den Weg in Richtung Kanada gemacht. Diese Reise zu machen hatten wir schon sehr sehr lange geplant, doch aus verschiedenen Gründen haben wir es erst dieses Jahr endlich geschafft, unseren Plan in die Tat umzusetzen.

    Los ging's mit dem ICE nach Frankfurt, von wo aus unser Direktflug nach Toronto gehen sollte. Dazu musste aber zunächst sichergestellt werden, dass ich auch einreisen darf. Dass ich tatsächlich kanadischer Staatsbürger und als solcher verpflichtet bin, mit einem kanadischen Pass einzureisen, hatte ich erst am Donnerstag erfahren. Danach hatte mich auf "Special Authorization" beworben, um mit meinem deutschen Reisepass einreisen zu können und diese sogar nach nur wenigen Minuten bekommen. Also alles gut. Oder?
    Beim Check-In wurde meine Mutter etwas nervös und sah uns schon mit dem Zug wieder heim fahren, denn die Dame am Schalter hatte von so einem Fall noch nie gehört. Sie verließ dann für mehrere Minuten ihren Posten, um die Angelegenheit mit ihrem Vorgesetzen zu klären. Der schien Bescheid zu wissen, denn als sie wieder kam, legte sie meinen deutschen Reisepass auf ihren Scanner und alles funktionierte einwandfrei. Mit massig Zeit im Gepäck ging's durch den Sicherheitscheck, zum Gate und um 14:20 Uhr ins Flugzeug.
    Nach neun ereignislosen Flugstunden sind wir in Toronto gelandet. Am Flughafen konnten wir direkt das erste große ToDo von der Liste streichen: kanadische Sim-Karten besorgen - dazu morgen mehr.
    Mit dem Zug ging es Richtung Stadt. Taxi oder Uber wären auch gegangen, aber diese Option fanden wir stressfreier - und günstiger.
    Angekommen an der Union Station betrat ich zum ersten Mal so richtig kanadischen Boden (Flughafen zählt nicht!) und war direkt begeistert: Obwohl links und rechts riesige Glas-Monster in den Himmel ragen, wird man davon nicht erschlagen und man fühlt sich nicht eingeengt wie in anderen Großstädten.
    Wir machten uns also zu Fuß auf den Weg zum Hotel - zwölf Minuten laut Google. Dazu muss man sagen, dass das erste Hotel auf dieser Reise ein bisschen aus dem Rahmen fällt: Ich muss leider zugeben, dass ich mich ein bisschen spät um die Unterkunft in Toronto gekümmert hab und dann nur noch zwei Kategorien an Unterkünften übrig waren: Hostels, bei denen kein eigenes Bad garantiert war und etwas teurere Hotels. Ich habe mich für die zweite Kategorie entschieden, weil ich nach einem interkontinentalen Flug ein gutes Bett und vielleicht eine warme Dusche wollte und hatte Glück, dass es gerade einen saftigen Rabatt von 60% oder so auf ein Zimmer im Sheraton Centre gab.
    Dort kamen wir recht schnell an und fuhren nach dem Einchecken mit dem Aufzug ins 26. von 43 Stockwerken: Die Aussicht aus dem Zimmer ist atemberaubend. Dazu kommt die Lage: Wir schauen direkt auf die Toronto City Hall sowie die wunderschöne Osgoode Hall.
    Bei dem Anblick war alle Müdigkeit verflogen und wir drehten noch eine kurze Runde um den Block. Um kurz nach zehn Ortszeit fielen wir ins sehr gemütliche Bett und wachten neun Stunden später mit dem Gefühl auf, dass jetzt Morgen sein muss. Perfekt also, kein Jetlag.

    Auf dem Plan für heute standen das Royal Ontario Musuem, China Town, Little Italy und die Festivitäten zum Canada Day, denn: Eher zufällig hatten wir vor einem halben Jahr unsere Reise so gebucht, dass wir während des Canada Days in Toronto sind: Heute hat Kanda seinen 152. Geburtstag gefeiert und wir waren dabei!
    Heute Morgen ging es aber erst einmal zu Fuß die Yonge Street hinauf in Richtung Royal Ontario Museum. Auf dem Weg dorthin fiel die Entwicklung, die diese Stadt genommen hat und immer noch nimmt sehr deutlich auf: Zwischen Wolkenkratzern, bei deren Anblick man sich den Nacken verrenkt, stehen immer wieder größere alte Gebäude wie bspw. die Old City Hall oder auch kurze Häuserzüge, die nur zwei oder drei Stockwerken hoch sind. Und das, ohne dass es unpassend wirken würde. Obwohl die Architekturstile und Gebäudehöhen im krassen Gegensatz zueinander stehen, schaffen es die Architekten der Stadt trotzdem, dass alles stimmig wirkt. Kein Vergleich zum Beispiel mit der New York Stock Exchange an der Wall Street, die unter der Last der Wolkenkratzer drum herum förmlich erdrückt wird und überhaupt nicht mehr zur Geltung kommt.
    Im Museum schauten wir uns die Ausstellungen über die ersten Einwohner Kanadas, Dinosaurier und Biodiversität an. Super spannend! Das ROM ist wirklich ein tolles Museum, in dem man auch gerne den ganzen Tag verbringen kann, ohne dass es langweilig wird.
    Die Bloor St entlang gingen wir zur Ossington Ave, denn meine Mom hatte gehört, dass die ganz cool sein sollte zum Flanieren. War sie auch und auf dem Weg dahin sah ich, was ich aus anderen Städten nicht kenne: Vorstädtische Straßen und Hauptverkehrsstraßen mit Großstadt-Flair wechselten sich ab: Im einen Moment steht man an einer vierspurigen Straße mit riesigen Gebäuden und dann geht man einmal um die Ecke und plötzlich ist alles ruhig und links und rechts stehen Einfamilienhäuser aus Holz mit Hortensien im Garten. Die geschäftigen Viertel scheinen im Laufe der Jahre einfach um nun ehemaligen Vorstädte herum gewachsen zu sein. Ziemlich cool.

    In Little Italy und Chinatown fühlt man sich direkt ins jeweilige Land versetzt - wobei auch das perfekte Wetter mit 30° und Sonnenschein half: Pizzerien und Eisdielen hier, Teeläden und chinesische Kunst dort.
    Auf dem Weg zum Hafen stolperten wir noch eher zufällig über die Graffiti Alley, in der sich Graffiti-Künstler nach Belieben ausleben können und gute Bilder auch schon mal sehr lange an der Wand bleiben.
    Nach einer kurzen Pause im Clarence Park erreichten wir den Ontariosee. Toronto hatte mir bis dahin ja ohnehin schon sehr gefallen und jetzt kam auch noch ein schöner See mit vorgelagerten Inseln dazu. Am See gibt es keine wirkliche Flaniermeile und lange Piers, sondern begrünte Minihalbinseln, die die Anleger schön verstecken und auf denen man sich super hinsetzen, entspannen und dem Treiben auf dem See und dem kleinen Flughafen auf einer der Inseln zusehen kann.
    Mit kurzen Pausen hier und da gingen wir in Richtung Harbour Front Centre, wo das ganze Wochenende schon Veranstaltungen zum Canada Day stattfanden. Dort gab es heute Konzerte, einen Markt und allerhand anderes. Es war rappelvoll mit Leuten. Trotzdem war es absolut stressfrei: Niemand drängte oder verbreitete schlechte Stimmung. Buchstäblich alle möglichen Leute und Gruppen von Leuten waren zusammengekommen, um miteinander Kanada zu feiern.
    Und hier fiel mir wieder auf, dass Kanada anders ist, als die meisten anderen Länder: Weit über die Hälfte der Leute trug mindestens ein Kleidungsstück, das die kanadische Flagge zeigte: T-Shirts, Kappen, Sonnenhütte, kleine Antennen auf dem Kopf. In anderen Ländern hätte mich das wohl gestört. So viel Nationalstolz konzentriert ist mir immer unangenehm. In Kanada jedoch scheint die Nachricht, die man mit dem Tragen der Flagge sendet, nicht zu sein: "Ich bin stolz, Kanadier zu sein", sondern eher: "Ich bin stolz darauf, das dieses Land so ist, wie es ist und jeder dazu gehören kann". Kanada hat sich - spätestens mit dem Canadian Multiculturalism Act 1988 - die Offenheit gegenüber anderen Kulturen und deren Integration auf die Fahne geschrieben. Dieser Geist schwingt hier überall mit und wird von augenscheinlich allen Menschen mitgetragen, egal von wo sie oder ihre Vorfahren nach Kanada gekommen sind. Und das ist etwas, was mir als Trekkie natürlich besonders gut gefällt.

    Da wir dann doch etwas müde waren, gingen wir um neun zurück zum Hotel und freuen uns jetzt auf eine Pause für unsere Füße.

    Bild 1: Platz vor der City Hall
    Bild 2: Erster Selfie auf kanadischem Boden!
    Bild 3: Aussicht aus dem Hotelzimmer
    Bild 4: Wie oben beschrieben: Einmal um die Ecke von einer riesen Straße steht man auf einmal gefühlt in den Suburbs
    Bild 5: Chinatown mit dem CN Tower im Hintergrund
    Bild 6: Fest zum Canada Day am Hafen
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  • Day 3

    Toronto - Zweiter Tag

    July 2, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 24 °C

    Ein klein wenig Jetlag scheinen wir doch zu haben. Das, oder wir haben beide noch unseren Arbeitsrhythmus drin, denn um 6:15 Uhr konnten wir nicht mehr schlafen.
    Für heute hatten wir uns nicht viel vorgenommen. Da gestern ja Feiertag war, wollten wir erst heute, wo es vielleicht weniger voll würde, hoch auf den CN Tower, der bis 2007 mit seinen 553m das höchste freistehende Gebäude der Welt war, bis er von Burj Khalifa abgelöst wurde. Außerdem wollten wir noch in den Distillery District. Spoiler: Das haben wir zeitlich nicht geschafft. Kommentar meiner Mom: "Man muss sich ja auch was fürs nächste Mal aufbewahren!"
    Zuerst wollten wir aber noch ein paar Kleinigkeiten erledigen. Ich war gestern nicht zufrieden mit der Sim-Karte vom Flughafen, weil die leider auf 3G beschränkt ist. Die Verbindung war in der Großstadt teils schon sehr lahm, da möchte ich nicht wissen, wie es später tiefer im Land würde. Also gingen wir ins Eaton Center, eine große Mall neben unserem Hotel. Dort holte ich mir eine neue Sim mit 4G. $50 für 2GB - hui... und ich dachte schon, Deutschland wäre teuer, was mobile Daten angeht. Das liegt hier aber vermutlich mit daran, dass die verschiedenen Leistungen noch nicht entkoppelt sind: Bei den 2GB ist auch eine Telefon- und SMS-Flat mit dabei. Sowas braucht in Deutschland keiner mehr, weil SMS praktisch nicht mehr verwendet wird. Hier haben sich jedoch Messenger-Dienste wie WhatsApp bisher jedoch kaum durchsetzen können: Zum Texten nehmen alle noch SMS.

    Draußen hatte es leicht angefangen zu regnen und deswegen wollten wir den Weg zum CN Tower größtenteils unterirdisch zurücklegen. Das geht, denn unter Toronto gibt es ein riesiges Tunnelsystem (https://de.wikipedia.org/wiki/PATH_(Toronto)), das die komplette Downtown und Orte weit darüber hinaus verbindet. Anscheinend muss man sich jedoch ein bisschen auskennen, um sich dort zurechtzufinden. Die Beschilderung zeigte mal in die eine Richtung und hörte dann auf, um dann wieder in die andere Richtung zu zeigen. "Typisch kanadisch!" meinte dazu mein Onkel, den wir später treffen sollten, mit einem Lachen.
    Oberirdisch liefen wir also zum CN Tower und standen, nachdem wir schlappe $38 pro Nase bezahlt hatten, bald im Aufzug zur Aussichtsplattform auf 346m. Zum Glück bin ich meine Höhenangst los.
    Die Sicht von der Plattform war wunderbar und wir waren froh, erst am zweiten Tag hochgefahren zu sein, denn so konnten wir all die Dinge, die wir am ersten Tag gesehen hatten, von oben einordnen. An einem guten Tag kann man von da oben wohl bis zu den Niagara-Fällen schauen. Leider war es ein bisschen diesig, sodass wir unser Staunen auf das Stadtgebiet von Toronto beschränken mussten - was vollkommen ausreichend war.
    Wir verbrachten etwas mehr als eine Stunde oben im Turm und machten uns danach wieder ganz gemütlich in Richtung Hotel, wo wir unsere Verwandtschaft treffen sollten.

    Bild 1: Der CN Tower mit dem Rogers Centre von unten (das Foto ist vom ersten Tag, daher das schöne Wetter)
    Bild 2: Aussicht auf Downtown Toronto. Auf der rechten Seite sieht man unser Hotel und dahinter die City Hall. In der Ferne kann man sogar das Royal Ontario Museum sehen (hinter einer weißen Kuppel).
    Bild 3: Der Flughafen auf einer der vorgelagerten Inseln und vorne kann man ganz gut diese Minihalbinseln erkennen, wo wir gestern waren.
    Bild 4: Union Station und Aussicht nach Osten
    Bild 5: Meine Füße auf dem Gladboden und 342m unter mir nichts.
    Bild 6: Obligatorischer Selfie
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  • Day 3

    Von Toronto nach Elmira

    July 2, 2019 in Canada ⋅ ☁️ 19 °C

    Im Hotel holten wir unser Gepäck ab und warteten dann auf den Cousin meiner Mom, der auch Sebastian heißt, und seine Frau Joan. Ian - so sein Kurzname - und Joan wohnen in Elmira und haben beide hier in Toronto studiert. Die nächsten Tage werden wir bei ihnen zuhause in Elmira verbringen und unter anderem den Geburtsort meiner Mom, Kitchener, besuchen. Joan wird leider nicht dabei sein, weil sie heute nach unserem Treffen nach England geflogen ist.
    Zusammen fuhren wir ein Stück nach Westen, aßen thailändisch in der Nähe der Uni und lernten eine Menge über die Entwicklung der Stadt, das Studentenleben hier und Kanada allgemein.
    Nach einer kurzen Tour mit dem Auto über den Uni-Campus, der richtig schön ist und dessen Gebäude sich vor keinem Jahrhunderte alten Campus in Europa verstecken müssen, brachten wir Joan zur Bahn und fuhren nach Elmira.
    Toronto erstreckt sich sehr weit nach Westen, sodass es ein wenig dauerte, bis wir aus dem Stadtgebiet raus waren. Außerdem erschwerten uns ein paar Baustellen den Weg. Das erklärte Ian so: In Kanada gibt es zwei Jahreszeiten. Winter - die normale Jahreszeit - und die Bauzeit. Weil im Winter bei minus 20° niemand draußen arbeiten kann, müssen alle Bauvorhaben in die warmen Monate gepackt werden.

    Nach eineinhalb Stunden Fahrt kamen wir in Elmira an und fühlten uns hier sofort unheimlich wohl. Das Haus von Ian und Joan ist fast einhundert Jahre alt und wurde in dieser Zeit immer mal wieder hier und da erweitert und angepasst. Trotzdem ist alles stimmig und gemütlich und so eine super Ausgangsbasis für die nächsten Tage.
    Wir unterhielten uns noch kurz auf der Couch - ich trank ein von Kanadiern gebrautes japanisches Bier - und beendeten dann den Tag.

    Fotos vom Haus gibt's keine, jedenfalls nicht im Internet ;)

    Nachtrag: Etwas fiel mir gerade noch ein. Ich erwähnte beim Essen, dass mir aufgefallen war, dass in Toronto niemand bei rot über die Straße geht und fragte, ob das typisch kanadisch sei. Die beiden bestätigten die Beobachtung: In Toronto ist es total normal, dass man, auch wenn kein Auto weit und breit zu sehen ist, an einer roten Fußgängerampel stehen bleibt. Allerdings gilt das wohl nur für Toronto: In Montreal beispielsweise verhält sich das eher so wie in New York: Wenn du nicht bei rot gehst, wirst du halt geschoben. Mir gefällt's, wie es in Toronto läuft :)
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  • Day 4

    Kitchener-Waterloo

    July 3, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 26 °C

    Der Tag heute stand fast ganz im Zeichen der Verfolgung unserer kanadischen Wurzeln: Wir fuhren von Elmira nach Waterloo, wo meine Mutter geboren worden ist und mit ihren Eltern gelebt hat. Wir parkten bei der University of Waterloo und gingen zu Fuß in Richtung Innenstadt. Auf dem Weg kamen wir vorbei am Waterloo Park, wo meine Mutter früher mit ihrer Mutter schon die Tiere beobachtet hat. Unter anderem wurden hier Bären gehalten (https://www.therecord.com/news-story/8401116-wa…) und es existieren wohl sogar noch Fotos, die meine Mom mit den Bären zeigen - vor über 50 Jahren.
    Anschließend liefen wir - mal wieder in brütender Hitze - zur Straße, in der meine Großeltern damals lebten. Leider steht das Haus schon lange nicht mehr. Dennoch war es cool zu sehen, wo es gestanden haben muss und sich vorzustellen, wie dort damals alles aussah, wo man hin ging und seine Zeit verbrachte und wie es sich angefühlt haben muss.
    Den Abschluss dieses erinnerungsreichen Teil des Tages bildete dann der Besuch des Krankenhauses, wo meine Mutter geboren wurde. Es ist zwar ein Krankenhaus wie vermutlich jedes andere kanadische Krankenhaus, aber es war dennoch etwas Besonderes, dort gewesen zu sein.

    Damit wir heute Abend nicht verhungern, schauten wir noch bei einem alteingesessenen italienischen Delikatessenmarkt vorbei (https://www.vincenzosonline.com/) und ich muss sagen, dass ich froh bin, im Urlaub zu sein und daher nicht unbegrenzt einkaufen zu können. Ansonsten hätten vermutlich der ein oder andere Kanister Olivenöl oder Pakete mit ausgefallener Pasta den Weg in den Einkaufswagen gefunden.

    Um den Tag abzurunden, gingen wir noch zum Markt in Kitchener, tranken etwas und lauschten der Live-Musik. Auch hier hatte ich wieder den Eindruck, dass Kanadier ein entspanntes und offenes Volk sind: Niemand scheint hektisch oder unfreundlich zu sein und wenn man möchte, kommt man sehr einfach mit neuen Leuten ins Gespräch, ohne dass man den Eindruck hat, die Gegenseite würde dies nur oberflächlich und aus Höflichkeit tun.

    Die Gegend hier erinnert mich landschaftlich an den Niederrhein: Es ist ebenso flach und es grenzt eine Farm an die nächste.

    Gleich werden wir mit Ian noch etwas kochen und den Tag dann wohl ganz ruhig ausklingen lassen.

    Heute nur zwei Bilder: Einmal Waterloo Park und einmal ein Teil des Markts in Kitchener.
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  • Day 5

    Stratford

    July 4, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 28 °C

    Da Ian morgens einen Termin in Stratford hatte, nahmen wir das zum Anlass, dort unseren Vormittag zu verbringen. Auf dem Weg dorthin schauten wir beim Farmer's Market in St Jacob's vorbei. Diesen Markt muss man sich etwas größer vorstellen als die meisten Märkte in Deutschland. Denn nicht nur gibt es (mindestens?) zwei klimatisierte, aus Holz gebaute Hallen, von denen eine sogar zwei Stockwerke hat, auch vor diesen Hallen stehen noch einmal unzählige Pavillons mit Marktständen. Leider hatten wir nur eine halbe Stunde Zeit und entschieden daher, am Samstag vor unserer Abreise aus Elmira noch ein mal wieder zu kommen. Für heute Abend deckten wir uns jedoch noch mit nordafrikanischen Leckereien ein: Hummus, Tli Tli, Meloui, marokkanische Galette... die Augen waren größer als der Mund, aber es war köstlich.
    Hinter einem großen Teil der Marktstände stehen Mennoniten, weil diese fast jede Farm im Umland betreiben und hier hauptsächlich Weizen und Mais anbauen, aber auch Dienstleister für alles Handwerkliche sind. Von Ort zu Ort fahren sie teilweise noch mit Pferdekutschen. Diese - und die Schneemassen, die im Winter dorthin geschoben werden - sind ein Grund dafür, warum die Seitenstreifen der Straßen hier fast breiter sind als die eigentlichen Fahrspuren.

    Auf dem Weg nach Stratford fiel sehr deutlich auf, dass ein großer Teil der Städte hier von deutschen Auswanderern gegründet wurde, denn wir fuhren an Bamberg, Heidelberg, New Hamburg und Weimar vorbei.

    Stratford ist benannt nach Stratford in England - Shakespeares Geburtsort und deswegen gibt es natürlich auch ein Theater, in dem viel Shakespeare gegeben wird. Von der Stadt selbst konnten wir nicht allzu viel sehen, da die Sonne uns nur von einem zum nächsten schattigen Platz huschen ließ. Wir aßen sehr lecker griechisch und bekamen dazu natürlich eiskaltes Wasser gereicht. Das ist hier, in den Staaten und vielen anderen Ländern vollkommen selbstverständlich und mir ist schleierhaft, warum das nicht auch in Deutschland so gehandhabt wird... nunja.

    Bild 1 und 2: Muskoka Chairs - für Südontario absolut typische Stühle vor dem Rathaus in Stratford
    Bild 3: Brücke in Stratford, die ihr Vorbild in England nicht leugnen kann
    Bild 4: In der Markthalle in Elmira
    Bild 5: Das Bild ist zwar repräsentativ, aber vielleicht nicht das beste. Es soll nur zeigen, was hier so an den Straßen, die die Orte verbinden, steht: Hier haben sich reihenweise Leute riesige Villen an die Straße gesetzt. Manche sogar komplett eingezäunt und mit einer privaten Allee, die zum Vorhof des Hauses führt. Den Leuten hier scheint es nicht schlecht zu gehen.
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  • Day 5

    Elora

    July 4, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 28 °C

    (Heute wieder zwei Einträge, nicht den hier drunter übersehen ;-) )

    Da der Tag noch jung war, fuhren wir von Stratford aus nach Elora, das von sich selbst auf seiner Webseite behauptet "Ontario's most beautiful village" zu sein. Es ist mutig, solch eine Behauptung aufzustellen, aber ich muss sagen, dass es mir schon sehr gut gefallen hat.
    Vom Auto aus gingen wir in ein Stück Wald in Richtung der Elora Gorge (= Schlucht), in die sich der Sage nach eine indianische Frau stürzte, als sie erfuhr, dass das Dorf ihres Geliebten von einem anderen Stamm vernichtet worden sei. Diese Tragödie blieb zum Glück das einzig Negative, was von diesem Besuch hängen bleiben wird, denn der recht flache Fluss durch das steile Tal, zu dem es einen Zugang von oben gibt, ist sehr schön. Ein kleiner Vorgeschmack auf das, was uns hoffentlich bald erwartet.

    Bild 1-3: Elora Gorge
    Bild 4: Familienfoto :)
    Bild 5: Elora Mill. Den Baustil mit den ungleich großen Steinen, der mich sehr an mittelalterliche Baukunst aus dem Mittelalter erinnert, sieht man hier sehr häufig, auch an Privathäusern, was sehr gut aussieht.
    Bild 6: Ein Reiher sucht nach Futter im Grand River
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  • Day 6

    Kincardin - Lake Huron

    July 5, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 29 °C

    Heute war ein sehr entspannter Tag. Am Vormittag brachen wir von Elmira auf nach Kincardin, eine kleine, schottisch angehauchte Stadt an der Küste des Lake Huron. Die Fahrt dauerte eineinhalb Stunden und wir verbrachten den Nachmittag am schmalen Strand des drittgrößten Süßwassersees der Welt. Der See war aufgrund seiner Größe - und weil der Frühling nicht sehr warm war - noch recht kalt, aber das hielt uns natürlich nicht davon ab, das kristallklare Wasser zu genießen.

    Bei der Gelegenheit kann ich noch etwas erwähnen, was mir gefiel: Auf Speisekarten in Ontario muss für jedes Gericht der Brennwert gelistet sein (https://www.ontario.ca/page/calories-menus).

    Bild 1: Der Strand von Kincardin
    Bild 2: Der Hafen von Kincardin, nachdem sich der Himmel ein bisschen zugezogen hatte
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  • Day 7

    Von Elmira nach Miller Lake

    July 6, 2019 in Canada ⋅ ⛅ 20 °C

    Heute Morgen mussten wir leider "Auf Wiedersehen" zu Ian sagen, denn nun sollte unsere Rundreise richtig losgehen. Zuerst holten wir in Waterloo unseren Mietwagen ab - einen Chevy Cruze, deren erste Mieter wir sind - und fuhren dann noch einmal beim Farmer's Market vorbei, der heute natürlich brechend voll war. Wir kauften ein paar Leckereien bei einem mennonitischen Stand - die Dame hinter der Theke sprach natürlich ein paar Worte deutsch und kannte sogar unsere Verwandtschaft - und machten uns dann auf den Weg zur Bruce Peninsula.
    Dank Automatik und Tempomat war die Fahrt sehr entspannt und wir kamen am frühen Nachmittag in unserer Unterkunft an. Diese wird betrieben von einem älteren Ehepaar mit niederländischen Wurzeln, das uns sehr herzlich und sogar auf deutsch begrüßte. Nach ein paar Informationen über die Gegend nahmen sie noch unsere Wünsche fürs Frühstück auf und gaben uns Empfehlungen für die Abendgestaltung und den nächsten Tag.
    Unsere Unterkunft liegt direkt am Highway 6 in der Nähe des Miller Lake. Wenn kein Auto kommt, hört man hier nichts, was auch der Grund dafür ist, warum die Fauna dem Haus sehr nahe kommt. Manche Besucher haben wohl im Hinterhof schon einmal einen Schwarzbären gesehen und auch Wild begegnet man häufiger auf der Straße. In kleinem Maßstab können wir das bestätigen, denn alleine beim Ausladen des Gepäcks haben wir schon ein Streifenhörnchen und eine kleine Schlange gesehen.
    Wir fuhren nach Tobermory, was wohl die einzige Ansammlung an Häusern auf der Bruce Peninsula ist, die die Bezeichnung "Ort" verdient. Von dort wird auch übermorgen unsere Fähre auf die Manitoulin Island ablegen. Meine Mom war ja vor 14 Jahren schon einmal hier. Damals - ok, es war Winter - war Tobermory noch deutlich verschlafener, es ist wohl erst in der Zwischenzeit mehr touristisch erschlossen worden, hat aber trotzdem noch viel Charme.
    Nach einem Spaziergang am Hafen und einem guten Abendessen fuhren wir zurück, wollten uns aber noch den Cyprus Lake im Sonnenuntergang anschauen. Doch der Zugang zu diesem See ist wohl auch anders geregelt als damals: Nachdem wir zehn Minuten bei rund 30km/h in Richtung See gefahren waren, standen wir vor einer geschlossenen Schranke. Eine/r von uns beiden überlegte kurz, einfach durch die offene Schranke auf der Gegenfahrbahn zu fahren, doch just in diesem Moment kam aus der Richtung ein Polizeiwagen gefahren. Der Officer hielt neben uns und erklärte, dass es heute Abend keinen Zugang mehr zum See geben würde - schade. Also ging es unverrichteter Dinge zurück. Jetzt bereiten wir uns noch ein bisschen auf morgen vor und freuen uns aufs Frühstück.

    Bild 1 und 2: Hafen von Tobermory
    Bild 3: Ist das eine Strumpfbandnatter?
    Bild 4: So sah die Fahrt hierher aus: Straße bis zum Horizont. Und wenn man den erreicht hat... nochmal dasselbe :)
    Bild 5: Die Halle des Farmer's Market
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  • Day 8

    Bruce Peninsula 1 - Burnt Point Loop

    July 7, 2019 in Canada ⋅ ☀️ 17 °C

    Das Frühstück war genial! Die beiden Betreiber tun wirklich alles, damit man sich hier wohl fühlt. Beim Essen holten wir uns noch Empfehlungen von einem Ehepaar, was heute abgereist ist. Sie sagten, dass die "Grotto" und Flowerpot Island für sie die Highlights waren und wir unbedingt beides besuchen sollten. Wir hatten jedoch schon bei unserer Recherche gelesen, dass diese beiden Dinge zwar super schön, aber auch ein bisschen überlaufen sein sollen und wenn wir auf eins hier keine Lust haben, dann auf Massen anderer Touristen.
    Nach dem Frühstück fuhren wir also erst einmal zur Touristeninformation, obwohl wir eigentlich schon einen ganz guten Plan von dem hatten, was wir heute machen wollten.
    Dort angekommen ließen wir uns nur noch bestätigen, dass wir dort kostenlos parken konnten und begannen unsere erste Wanderung in Kanada: Den Burnt Point Loop Trail. Dieser beginnt an einem Aussichtsturm, der einen wunderbaren Blick auf die umliegenden Wälder und die Küste des Sees bietet, führt zunächst auf recht einfachem Geläuf zu einem Aussichtspunkt direkt am Wasser und wird dann zu einer echten Wanderung buchstäblich über Stock und Stein durch den Wald zu einer Spitze der Insel und zurück. Ein Teil dieses Loops war leider gesperrt, weil das Wasser derzeit zu hoch steht.
    Wir zogen also los und bogen in den Wald ein, wo uns nur noch recht selten Leute begegneten. Die Luft war voll vom Duft der Zedern und hören konnte man nur noch das Zwitschern der Vögel. Wir blieben immer wieder stehen, um mal ein Foto zu machen oder ein Tier zu beobachten: Gleich zu Beginn noch am Aussichtsturm gab mir ein Rothörnchen ein Foto-Shooting, ein paar Meter weiter hatte eine Spinne ein wunderschönes Nest gesponnen und immer wieder flogen rund zehn Zentimeter große Schmetterlinge um uns herum. An der Spitze des Trails saß dann noch ein großer, schillernd grüner Frosch und ließ sich nicht durch unser eingehendes Studium seiner farblichen Merkmale aus der Ruhe bringen.
    Auf diese Tuchfühlung mit der Natur kommt dann noch dazu, dass der Lake Huron immer um einen herum ist und die kleinen Buchten, zu denen man immer wieder gehen kann, mit ihrem kristallklaren Wasser einfach wunderschön sind. Gegen Ende der Wanderung setzten wir uns für mindestens eine halbe Stunde auf einen Felsen direkt am Wasser und sahen einer Möwe beim Fischefangen zu.
    Nach fast vier Stunden waren wir zurück am Visitor Centre, stärkten uns für die zweite Wanderung und machten uns dann auf den Weg.

    Bild 1: Besagtes Rothörnchen
    Bild 2: Kurz vorm ersten Aussichtspunkt
    Bild 3: Wald.
    Bild 4: Besagter Frosch
    Bild 5: Dunks Point
    Bild 6: Blick auf den Felsen, wo wir uns ausgeruht haben
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  • Day 8

    Bruce Peninsula 2 - Halfway Log Dump

    July 7, 2019 in Canada ⋅ ☀️ 20 °C

    Gegen frühen Nachmittag fuhren wir beim Visitor Centre los in Richtung Süden, wir wollten den Halfway Log Dump Trail gehen. Auf dem Weg zum Ausgangspunkt mussten wir erst einmal aufpassen, auf dem Highway 6 eine Familie von vier Waschbären nicht totzufahren, die seelenruhig über die Straße gingen. Das erklärt den ganzen Roadkill, den man leider sehr häufig sieht.
    Auf der Höhe des Emmett Lakes bogen wir vom Highway ab und waren direkt etwas ernüchtert: Ein großes gelbes Schild zeigte an, dass der Parkplatz, der noch kilometerweit entfernt war, voll belegt sei. War der Wanderweg, den wir uns rausgesucht hatten, doch nicht so ein Geheimtipp, wie wir dachten? Wir fuhren erst einmal weiter, bis wir an einen Parkranger kamen, der uns sagte, dass immer nur ein Auto weiter gelassen wird, wenn eins vom Parkplatz hoch gekommen sei. Wir könnten aber gerne dort warten. Wie viele Autos vor uns stehen würden, fragten wir und er teilte uns mit, dass wir an ungefähr achter Stelle wären und er keine Angaben zur Wartezeit machen könne, weil man unbegrenzt bleiben kann, wenn man einmal auf dem Parkplatz ist. Wir entschlossen uns zu warten.
    Es dauerte ungefähr 25 Minuten, bis genug Autos zurück gekommen waren und wir weiter gelassen wurden. Auf einer recht engen Schotterpiste brauchten wir dann noch mehr als zehn Minuten um den Parkplatz zu erreichen, wo überall Schilder standen, dass man ein "Park Permit" bräuchte, um dort parken zu können. Aber wo sollte man das bekommen? Es stellte sich heraus, dass der Parkplatz ein sehr ungewöhnliches Bezahlsystem hat: Man zieht dort neben einer großen Informationstafel einen Zettel mit Durchschlag und ein kleines Kuvert. Den Zettel füllt man mit den Daten des Autos, steckt in den Kuvert die Parkgebühr und den Durchschlag und wirft ihn in einen kleinen Briefkasten. Den anderen Teil legt man ins Auto. Wird das an einem Sonntag tatsächlich kontrolliert? Bestimmt nicht, aber das Risiko will man natürlich nicht eingehen. Wir hatten das Geld natürlich nicht passend dabei, aber zum Glück konnte uns ein netter Herr aushelfen, der meinen Dank mit den Worten "We're all in this together, man" quittierte.
    Nachdem die Formalitäten erledigt waren, gingen wir los zum Anfangspunkt des Trails. Wir kamen uns in unserer Wandermontur ein wenig overdressed vor, denn die meisten anderen Leute, die wir sahen, waren recht locker bekleidet, manche gar nur in Badesachen und es waren deutlich mehr Menschen dort als erwartet. Des Rätsels Lösung bekamen wir, als wir den See erreichten: Dort unten gab es einen schönen... "Strand"? Für mich muss ein Strand Sand haben, aber dort lagen hauptsächlich faustgroße Kiesel, sodass man nicht gemütlich liegen kann. Sagen wir "Felsstrand". Diesen gingen wir ein bisschen entlang und die Hoffnung wurde größer, dass wir mit dem Strand auch das Gros der Besucher hinter uns lassen würden. Dem war auch so.
    Ich checkte kurz die Karte und sah, dass der Strand nicht teil des Trails war, sondern dieser etwas weiter landeinwärts lag. Es gab also zwei Optionen: Am Strand entlang zurück, um den Anfangspunkt des Trails zu finden oder einfach querfeldein.
    Wir entschieden uns natürlich für letzteres und fanden den Weg auch, nachdem wir rund fünf Minuten düstere, moosbewachsene Felsen hochgekraxelt und unter umgestürzten Bäumen durchgeschlüpft waren. Da sich dieser Trail die Klippen entlang schlängelt, ist er deutlich felsiger als der Burnt Point Loop.
    Nach ein paar Minuten bot sich uns zum ersten Mal eine grandiose Aussicht: Recht unvermittelt hatte uns der Weg zurück an die Küste geleitet. Da wir jedoch hoch auf einer Klippe waren, konnten wir das, erst kurz bevor wir dort ankamen, hören. Der Blick war atemberaubend. Das türkise Wasser und der tiefblaue, wolkenlose Himmel gaben einen tollen Kontrast zu den weißen Felsen und Stränden weiter unten. Wir konnten uns erst gar nicht satt sehen.
    Trotzdem gingen wir nach ein paar Minuten weiter, um nach einem Schlenker durch den Wald einen noch besseren Blick zu bekommen. Sobald man von der Küste weg war, konnte man wieder gar nichts außer den Vögeln und dem Wind in den Bäumen hören. An der Küste hörte man tief unten das Wasser, das gegen die Klippen schwappte.
    Wir stiefelten eine Stunde die Küste entlang und genossen jeden Augenblick. An dieser Stelle möchte ich auch eine Lanze für unser Mückenzeug brechen: Obwohl die Luft stellenweise wirklich voll von Moskitos war, sind wir beide nicht gestochen worden! Die Wirkung ließ zwar nach rund einer Stunde ein bisschen nach und ich musste manuell dafür sorgen, verschont zu bleiben, aber das ist schon mal ein super Erfahrungswert für die kommenden Wanderungen.
    Als wir glaubten, genug zu haben, drehten wir rum, den mittlerweile war es fünf Uhr und wir freuten uns sehr auf die Dusche und ein Abendessen. Auf einmal hörten wir von rechts aus Richtung Wald ein Geräusch, das wir erst nicht einordnen konnten. Meine Mom äußerte dann den Verdacht, dass es eine Klapperschlange gewesen sein könnte und tatsächlich: Wir hörten uns später an, wie sich eine typische Klapperschlange anhört und genau das war das Geräusch im Wald. Die Artenvielfalt sucht wirklich seinesgleichen!
    Gegen halb sieben waren wir wieder im Bed and Breakfast, aßen wieder etwas in Tobermory und fallen jetzt nach sechs oder sieben Stunden Wandern todmüde, aber hoch zufrieden ins Bett.

    Bild 1 und 2 geben ein bisschen einen Eindruck von der Höhe der Klippen. Im zweiten Bild kann man meinen Schatten sehen
    Bild 3: So sieht der Trail aus, wenn er nicht gerade an der Küste entlang führt
    Bild 4: Blick von der Klippe. Ein Schritt nach links und man segelt 40 oder 50 Meter in die Tiefe
    Bild 5 und 6: Klippenimpressionen :)
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