• Tag 8 - ein abenteuerlicher Tag

    October 27, 2023 in Madagascar ⋅ 🌙 28 °C

    Peter hatte uns gestern vor dem Schlafengehen noch geschrieben, dass der Mechaniker gegen 7 Uhr bei uns sein soll. Um 8 Uhr war er dann da.
    Der Buschmechaniker mit seiner Handtasche 👜 voller Werkzeug🛠️ und seinem Übersetzer benötigten zwei Stunden um die Ursache unseres Problems zu finden.

    Die linke Freilaufnabe des Vorderreifens war gebrochen. Der Buschmechaniker entnahm zwei Teile und lockte den Vorderreifen dauerhaft.

    Die nächsten 400 km werden wir während des Allradantriebs mit dauerhaft gelockten linken Vorderreifen fahren, bevor wir in der Stadt Tulear das Ersatzteil bekommen würden.

    Nachdem wir die Rechnung 💸 im Belo Beach Resort gezahlt hatten, fuhren wir gegen 13 Uhr
    weiter.
    Ganz wohl bei dem Gedanke war uns nicht. Glücklicherweise hatte jeder Geländewagen der Agentur ein GPS Tracker verbaut und Peter meinte: “Don't worry we'll find you“.

    Mit einem Grinsen im Gesicht fuhren wir los.
    Schnell merkten wir, dass wir gestern erneut Glück im Unglück hatten. Lediglich die Ebbe ermöglicht einem Zugang zum Dorf Belo sur Mer bzw. die Fahrt zurück. Einige Abschnitte waren heute noch feucht von der Flut und der Sand deutlich tiefer und schlammiger als gestern. Aber mit einem funktionierenden Allradantrieb und einem bisschen mehr Gas 🛻💨, schnurrte der Geländewagen ohne Probleme durch die „Problemstellen“.

    Unsere Strategie📊:
    Mithilfe von Maps.me, einer offline Navigations-App und den meist befahrenen Spuren findet sich zu 90% der richtige Weg. Aber eben nur zu 90% 🤷🏽‍♀️. Heute landeten wir ungewollt in einer sicherlich 200 Meter langen Engstelle. Erneut, vom Glück verfolgt, gelang es uns, im Schneckentempo den Weg zur „Hauptstraße“ zu erreichen. Um ein Haar hätten wir uns im eng zugewachsenen Gebüsch, mit etlichen Hindernissen am Boden verfranzt❌. Aber als eingespieltes Team schafften wir es gemeinsam aus dem Schlamassel.

    Für heute reicht es uns aber mit Abenteuer 😂

    Die einspurige Straße führte uns weiter durch einige Dörfer. Der Untergrund änderte sich von ausgewaschenen Straßen zu steinigem Untergrund. Plötzlich wartete eine sicherlich 500 Meter lange ausgetrocknete Flussdurchfahrt mit weichem Sand auf uns. Kurz nicht nach gedacht und blauäugig ins Abenteuer gesprungen, hatten wir vergessen den Schalthebel für den Allradantrieb in eine niedrige Untersetzung zu schalten.
    Wir fuhren ins Flussbett, die Umdrehungen des Autos stagnierte. Das Auto drohte abzuwürgen. Das Gaspedal war durch gedrückt und die Umdrehungen stiegen einfach nicht an. Mit vollem Risiko schalteten wir noch einmal zurück, um nochmals Vollgas geben zu können. Nach einigen Metern bangen drehte der Motor endlich hoch und ein Durchkommen war gesichert.
    Halloo?? Es reicht mit dem Adrenalin 😂😂

    Die Dörfer, durch die wir fuhren hatten weder Strom noch fließend Wasser. Auch einen Internet- bzw. Telefonempfang suchten wir vergebens. Gegen 17 Uhr und nach ungefähr 70 km beschlossen wir am Straßenrand unser Camp aufzuschlagen.
    Die letzten Tage hatten wir immer irgendwo am Straßenrand oder ein paar Meter weiter im Busch gecampt. Teilweise hatten wir Besuch von Madagassen, welche eigentlich immer was zu Essen oder/und Trinken bekommen hatten. Aber wir hatten nie das Gefühl in Gefahr sein zu können… bis auf heute 🙃
    Ein Pärchen mit seinem Tourguides hielt bei uns an und bat uns in eines der Dörfer zu gehen, um unser Camp aufzuschlagen. Es würde hier bad people/schlechte Menschen geben.
    Mit einem hin- und hergerissenem Gefühl entschieden wir uns dennoch an Ort und Stelle zu bleiben. Ein mulmiges Gefühl bzw. Kopfkino begleitete uns dennoch bis zum Schlafen gehen.
    Wir hatten die letzten Tage aber so positive Erlebnisse gemacht, die Menschen um uns herum hatte eher Angst, als dass sie aufdringlich oder gefährlich wirkten.

    Mal schauen, was die Nacht so bringt 🙈🫣
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