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- Day 24
- Sunday, November 12, 2023 at 8:02 AM
- 🌧 2 °C
- Altitude: 442 m
SwitzerlandZurich Airport station47°27’1” N 8°33’45” E
Tag 23/24 - Abflug & Fazit

Wir verbrachten unsere letzte Nacht in Madagaskar. Um 11 Uhr bezahlten wir einen viel zu teuren Preis an der Rezeption für unsere Fahrt an den Flughafen. Eeegal 🤷🏽♀️
In Antananarivo sind die öffentlichen Taxis in der Regel beige und präsentieren sich meist als Renault R4 oder R5 oder als Citroën 2CV – oder als das, was von diesen Wagen noch übrig ist 😜
Die Fahrt in dem Taxi war definitiv abenteuerlich. Von der Armatur war nur noch das nötigste vorhanden, der Tacho funktioniert nicht und auch die Tankanzeige stand eigentlich fast auf 0.
Nachdem wir unversehrt am Flughafen ankamen und der Taxifahrer kein weiteres Geld von uns verlangte, passierte es…
Wir sind auf Trickbetrüger reingefallen 🙈🤷🏽♀️
Gezeigt wurden uns 20€ in Münzen. Wir dachten uns, super Idee, die übrig gebliebenen Scheine aus Madagaskar wollten wir eh noch eintauschen 👍🏽
Der Wechselkurs stimmte und wir willigten ein. Wir haben insgesamt 65€ „gewechselt“.
Im ersten Moment waren wir super glücklich, beiden Parteien war geholfen.
Als ich im Flughafen die Rechnung im Restaurant mit unseren eingetauschten Münzen zahlen wollte, fiel uns auf, dass uns 30€ fehlten und plötzlich machte es KLICK😂🙈
Wir tauschten insgesamt 3x
20€, 20€ und 25€. Er zählte die 2€ und 1€ Stücke sowie das Kleingeld auf seiner Hand ab. Von groß nach klein. Danach übergab er mir die Münzen und nahm die madagassischen Scheine an sich. Bei der Übergabe behielt er die 2€ Münzen mit verdeckter Hand. Leichtgläubig wie ich war, zählte ich natürlich nicht nach 🙄.
Totaaaal dämlich! Wie dumm konnte man nur sein und auf so einen blöden Trick reinfallen. Zu unserer Verteidigung:
Wir haben über die gesamte Zeit in Madagaskar nur positive Erlebnisse mit den Einheimischen gemacht.
Um 14:50 Uhr ging unser Heimflug✈️
It’s time to say goodbye 🙋🏽♀️
Mein letztes Fazit:
Wir waren drei Wochen mit einem gemieteten Geländewagen in Madagaskar unterwegs. Hier die Antwort auf die wohl wichtigsten Fragen:
1️⃣ Haben wir uns immer sicher gefühlt?
Ja
2️⃣ War es einfach einen Platz für die Nacht zu finden?
Die ersten zwei Wochen haben wir das Wildcampen bevorzugt. Doch nach einer gewissen Zeit wurde uns die ständige Beobachtung der Madagassen etwas zu viel.
Teilweise fühlten wir uns wie Tiere im Zoo, umzingelt und angestarrt.
Sicherlich waren die Einheimischen fasziniert von unserem Hab und Gut und sahen selten Europäer querfeldein Campen. Dennoch fühlten wir uns nach knapp zwei Wochen etwas beengend, unteranderem weil man nie wusste, aus welcher Richtung ein Madagasse zu uns stoßen würde. Duschen, Körperpflege, der nächste Toilettengang wurde zur täglichen Mutprobe 😂🙈
In der dritten Woche wählten wir vorzugsweise einen umzäunten Campringplatz oder ein Hotelbett 🙃.
3️⃣ Ist es günstig in Madagaskar zu reisen?
Kommt drauf an 🙃🤷🏽♀️
In Supermärkten liegen die Preise fast auf europäischem Niveau. Wir zahlten beispielsweise für eine Tafel Schokolade 4€.
Auf dem Markt oder am Straßenrand bezahlten wir für frisches Obst und Gemüse nur einen Bruchteil.
Ananas 40ct - 60ct
Mango 5ct - 10ct
halbes Kilo Bananen 40ct
Für eine Unterkunft zahlten wir zwischen 4€-20€ pro Person/Nacht. Die Unterkünfte waren immer sauber, jedoch hatten wir selten warmes Wasser.
Der Liter Diesel kostete uns knapp 1€.
Unverschämte Preise verlangten die einzelnen Nationalparks. Hierbei lagen die Preise zwischen 40-80€ für eine rund zweistündige Tour.
4️⃣ Sprechen die Einwohner auf Madagaskar englisch?
Jein. Die am weitest verbreitetste Sprache ist französisch. An touristischen Orten wurde aber auch englisch gesprochen.
5️⃣ Wie war das Wetter?
In Madagaskar gibt es Trocken- und Regenzeit. Die Trockenzeit liegt zwischen Mai und Oktober. Wir hatten im November jedoch fast immer Glück mit dem Wetter 🌤️
6️⃣ Gibt es landschaftliche Highlights?
80 % der Flora und Fauna Madagaskars gibt es nirgendwo anders auf der Welt. Am bekanntesten sind die Baobab-Bäume sowie die Lemuren. Auf Madagaskar gibt es keine großen oder gefährlichen Tiere. Die größten Tiere, die wir entdeckten, waren Zebus. Für die Madagassen war das Zebu mehr als nur ein Hausrind. Das Zebu half auf dem Reisfeld, wurde für den Transport vor die Kutsche gespannt oder für Festlichkeiten geschlachtet.
7️⃣ Wie ist der Internetempfang?
Madagaskar hat fast ein flächendeckendes Telefon- und Internetnetz. An den abgelegensten Orten hatten wir noch Internetempfang. Wir kauften uns ganz am Anfang der Reise eine SIM-Karte und bezahlten 4€ für 4GB.
8️⃣ Wie war die Auswahl an Lebensmittel?
Wir verzichteten zum Großteil auf tierische Produkte. Durch die kaum vorhandenen Kühlmöglichkeiten im Lande war die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung zu groß. Ansonsten waren wir zu 90% Selbstversorger und kochten unser Essen mit der bereitgestellten Campingausrüstung. In der Hauptstadt Antananarivo gab es die beste Auswahl an Essen. Ansonsten waren breitaufgestellte Supermärkte außerhalb der Millionenstadt eher selten.
9️⃣ Guide oder Selbstfahrer?
Das Selbstfahren auf Madagaskar ist eher unüblich. Die meisten Touristen sind mit einem Guide unterwegs.
Dennoch, wir können das Selbstfahren zu 100% empfehlen. Die Offroadabschnitte an der Westküste sind wohl nur etwas für geübte Fahrer. Aber die Besichtigung der Insel entlang der N-Straßen sind auch für Normalsterbliche geeignet. Lediglich die etlichen Schlaglöcher bringen einem fast um den Verstand 😜
1️⃣0️⃣ Fazit?
Die Landschaft ist unglaublich vielfältig. Es gibt menschenleere Sandstrände, dichte Regenwälder und karge Landschaften soweit das Auge reicht. Die Bewohner von Madagaskar Leben ein einfaches Leben, von der Hand in den Mund. Sie sind freundlich und für einen kleinen Obolus äußerst hilfsbereit.
Für uns waren die drei Wochen abenteuerlich und lehrreich zugleich. Wir haben den Aufenthalt in Madagaskar aber völlig unterschätzt. Die Armut in dem Land ist grenzenlos.
Die Antwort auf die Frage:
Was bedeutet Armut? Kannten wir davor nur aus den Nachrichten.
Madagaskar gehört zu den TOP 5 der ärmsten Länder der Welt. Malaria, Tuberkulose und die Pest gehören zu den gefürchtetsten Krankheiten.
Kinder werden mit dreckigen und zerrissenen Klamotten zum Betteln auf die Straße geschickt und ganze Familien suchen in meterhohen und bestialisch stinkenden Müllbergen nach Verwertbarem.
90% der Madagassen müssen mit weniger als 7€ pro Tage zurecht kommen, davon haben 50% weniger als 2€ pro Tag zur Verfügung.
Und dennoch, die meisten Urlauber auf Madagaskar werden keineswegs Erinnerungen wie wir mit nach Hause bringen.
Ein Highlight unserer Reise war definitiv die Übernachtung neben einem Baobab-Bäume, sowie das Zusammentreffen einiger Lemuren. Aber auch die Offroadtour entlang der Westküste ließ unser Abenteuerherz höher schlagen.
1️⃣1️⃣ Werden wir in den nächsten 10 Jahren nochmal nach Madagaskar reisen?
Eher nicht.
Wir hatten Momente auf unserer Reise die hätte ich gerne gegen eine Packung Gummibärchen getauscht. Es zerreißt einem einfach das Herz💔, wenn man Menschen, vor allem Kinder, leiden sieht 😭😭
Wir kauften schon immer mehr Bananen, Süßigkeiten oder Knabbersachen, um diese den bettelnden Kindern am Straßenrand zu überlassen. Aber schnell wurde einem klar, man kann damit nicht wirklich helfen 😢.
Dieser Moment zauberte den Kindern wohl ein Lächeln ins Gesicht, aber letztendlich war diese „gute Tat“ nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
Des Weiteren stellten wir uns die Frage, wie gut diese „gute Tat“ wirklich war? Es war ein Zwiespalt aus dem kein Entkommen schien, ein teuflischer Rattenschwanz.
Keine Frage, der Urlaub war lohnenswert, aber erholsam war es eben erst, wenn wir nachmittags in ein Hotel mit Pool eincheckten 😜😎Read more