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- Day 5
- Tuesday, January 2, 2024 at 9:38 PM
- ⛅ -30 °C
- Altitude: 360 m
SwedenVäkkäräjärvi67°54’55” N 20°33’55” E
Tag 4 - Geburstag bei -37 Grad

Was für eine abartig, krasse und eisige Erfahrung 😱❄️
Die Nacht im Hochbett war durchwachsen. Die warme Luft der Elektroheizung steigt verständlicherweise nach oben. Es wurde irgendwann so warm, dass ich mitten in der Nacht neben statt in meinem Schlafsack lag 😂
Also bin ich aufgestanden und habe die Heizung von 10 auf 4 runter gedreht. Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass es Richtung Boden natürlich immer kälter wurde und Jules in der Nacht fast fror.
Um 8.30 Uhr gab es Frühstück.
Danach hieß es erstmal warten ⏳
Gegen 10 Uhr ging es dann endlich los 🥳
Fürs erste Mal wurden unsere Hunde von den verschiedenen Guides zugeordnet und aus ihren Gehegen geholt. Das Huskycamp besitzt fast 180 Hunde 😱
Mein Team besteht aus vier Weibchen. In einem Tandemgespann ziehen Cookie, Pölka, Maja und Sitka mich die nächsten Tage durch die schwedische Wildnis. Die Vier waren hochmotiviert. Das Gespann folgt brav unserem vorausfahrenden Guide, Gabriel.
Lediglich Gas und Bremse müssen wir selbst bestimmen. Gebremst wird entweder über die „soft break“ oder die sogenannte „hard break“.
Die „soft break“ macht das Gespann langsamer, die „hard break“ wird vor allem im Stillstand verwendet, da die Hunde hochmotiviert am Schlitten ziehen und weiter wollen.
Um das Gespann wieder in Gang zu bekommen reicht meistens ein motiviertes „Okay!!“.
Die Landschaft und das Geräusch der trabenden und galoppierenden Hunde gepaart mit den Kufen des Schlittens durch den Schnee war atemberaubend 😍
Die Temperatur: -37 Grad
Die Herausforderung bestand darin, während der Fahrt Richtung nächstem Camp nicht auszukühlen.
Meine vier Mädels waren hochmotiviert und teilweise so schnell, dass ich mich darauf konzentrieren musste nicht vom Schlitten zu fallen. Das Problem, dadurch wurde mir ziemlich schnell ziemlich kalt ❄️❄️🥶🥶
Planänderung: ich muss meine hochmotivierten Mädels auf Schrittgeschwindigkeit runter bremsen, abspringen, ein paar Schritte neben dem Schlitten her rennen, mit Schwung wieder aufspringen, wieder bremsen, damit die Hunde nicht in den Vordermann rennen und währenddessen bloß nicht loslassen. Gleichzeitig mit dem einen Auge die atemberaubende Landschaft und mit dem anderen Auge die Hunde betrachten 😂😂
Stressig? 🔥🔥
Quatsch!! Endlich wurde mir warm 🥳🥳
Nach 20km und knapp zwei Stunden Fahrt kamen wir im Camp an. Als Erstes bekam jedes Hundepaar seine eigene Hütte. Cookie und Pölka schliefen in einer Hütte, Maja und Sitka in einer anderen Hütte.
Maja und Sitka liefen direkt hinter dem Schlitten und mussten als erstes vom Schlitten an die Hundehüttenkette umgeparkt werden. Bevor die Kette am Halsband befestigt werden konnte, musste das Geschirr ausgezogen werden. Die Hunde kennen die Vorgehensweise und heben selbstverständlich ihre Pfoten hin, um das Ausziehen weitgehends zu erleichtern.
Nachdem alle Hunde an ihrem Platz für die Nacht waren, wärmten wir uns in der bereits vorgeheizten Hütte auf. Es gab weder fliesend Wasser noch Strom. Licht machten wir uns mit Kerzen, Wasser mussten wir noch am naheliegenden See holen.
Nachdem wir uns aufgewärmt hatten, hieß es erneut alle Schichten anziehen und raus in die Kälte ❄️❄️.
Nach einigen Metern Fußmarsch erreichten wir einen zugefrorenen See. Die Eisdecke hatte sicherlich + 40cm. Mithilfe einer Axt schlug Gabriel das bereits vorhandene Wasserloch erneut auf. Während zwei von uns mit einem Eimer drei große Wasserkanister füllten, versorgten die Anderen die Hunde.
Meine Aufgabe bestand darin, einigen Hunden einen Mantel für die Nacht anzuziehen. Ich war etwas überrascht, dass es den meisten Teilnehmern an der nötigen Erfahrung fiel, um die sehr aufgedrehten Hunde mit einem Hundemantel auszustatten.
Eines muss jedem Teilnehmer bewusst sein, diese Hunde sind keine Haustiere, sie sind leidenschaftliche Arbeitshunde. Jeder der Hunde genießt eine Kuscheleinheit, aber sobald es nach „Arbeit“ riecht sind 90% der Hunde on fire.
Wieder zurück in der Hütte ging es ans Kochen. Jules erklärte sich bereit und kochte mit den zur Verfügung stehenden Mitteln eine hervorragendes Abendessen. Es gab übrigens Rentier 👍🏽👍🏽
Eine der größten Herausforderungen: der Toilettengang. Bei -37 Grad die Hosen runterzulassen ist definitiv keine leichte Aufgabe 🥶🥶
Hier ein paar sinnvolle Informationen 😜:
Die Toilettenart: Plumpsklo
Die Ausstattung: Klopapier und eine Styroporbrille (damit man sich bei den eisigen Temperaturen auch hinsetzen kann)
Die Geruchsbelästigung: minimal aber völlig ausreichend 💩
Der Wohlfühlfaktor: gleich 0, aber was raus muss, muss raus 😂🤷🏽♀️
PS.: keiner der Bilder habe ich gemacht. Mir war es heute einfach zu kalt, um meine Hände aus den Handschuhen zu nehmen. Ich war tatsächlich einfach nur froh warme Hände zu haben und wollte dies für ein Foto nicht riskieren.
Morgen wird’s besser👍🏽Read more
🫶 ich freu mich wie’s weitergeht 🥶😂 [Charly]