Motorradtour 22

August 2022
A 19-day adventure by Selina Read more
  • 19footprints
  • 9countries
  • 19days
  • 69photos
  • 10videos
  • 2.4kkilometers
  • Day 1

    Start

    August 10, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 24 °C

    Nach 280 km erreichten wir unser erstes Ziel. Wir starteten in Friedrichshafen, fuhren über Österreich nach Italien. Die Strecke war kurvig und der perfekte Einstieg für unser ungeplantes Abenteuer. Unser einziges Ziel: Albanien. Mal schauen, wo uns die Reise hinführt.
    Wir übernachteten in St. Leonhard in Passeier. Es war nicht einfach in der Touristengegend einen Platz zum Schlafen zu finden. Wie so oft, entschieden wir nach Lust und Laune, wo wir übernachteten und buchten keine unserer Übernachtungen lange im Voraus.
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  • Day 2

    Tag 2

    August 11, 2022 in Italy ⋅ ⛅ 27 °C

    Heute fuhren wir 330 km durch Italien. Die zuvor wahllos geplante Strecke, geplant mithilfe der App Navigations-App Garmin, überraschte uns schon am zweiten Tag. Wir fuhren wir durch die Dolomiten. Eine faszinierende Landschaft. Die Straßen schlängeln sich durch die Berge und man kam aus dem Staunen nicht mehr raus.

    Zu 99 % aßen wir abends in einem Restaurant. Einerseits um Land, Leute und die kulinarischen Spezialitäten hautnah mitzuerleben und anderseits, weil es nach einem 5-6 stündigen Tage auf dem Motorrad einfach bequemer war.
    Heute übernachteten wir über einer Pizzeria. Das Essen war typisch italienisch und für unsere verwöhnten Geschmäcker ein Gaumenschmaus.
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  • Day 3

    Tag 3

    August 12, 2022 in Slovenia ⋅ ☁️ 24 °C

    Weiter ging die Fahrt 270 km von Italien nach Slowenien. Wir reisten Mitten in der Toursitensaison und das erste Mal bemerkten wir, dass es wahrscheinlich nicht immer ganz einfach werden würde eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden. Es dauerte sicherlich knapp eine Stunde und wir fuhren mehrere Möglichkeiten ab. Auf booking.com war entweder alles ausgebucht oder die Preise unverschämt teuer. Letztendlich fanden wir einen Platz zu schlafen für knapp 90€ in einem Apartment mit Gemeinschaftsbad.Read more

  • Day 4

    Tag 4

    August 13, 2022 in Croatia ⋅ ☁️ 25 °C

    Oh Gott. Es regnete. Wofür fahren wir eigentlich in den Süden? Mit unseren Regenklamotten fuhren wir knapp 2 Stunden bis zu einer kleine unscheinbare Grenze nach Kroatien. Endlich kam die Sonne raus.
    Diesmal ergatterte ich eine der heißbegehrten Hotelübernachtung über booking.com. Nach 310 km kamen wir in einer weiteren Touristenhochburg an. Die erschütternde Überraschung, die Übernachtung wurde storniert und weit und breit war kein einziges freies Zimmer. Nach einer weiteren Stunde Ungewissheit und einer ständigen Recherche fanden wir einige Kilometer weiter ein kleines Apartment. Gebucht ✅
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  • Day 5

    Tag 5

    August 14, 2022 in Croatia ⋅ ⛅ 26 °C

    Kroatien schwankt zwischen atemberaubend Landschaft und Massentourismus. Kurvige, enge Straßen, die spannend für Motorradfahrer wären, wenn nicht unzähligen Autos und Busse mit Unmengen an Touristen die Straßen blockieren würden. Spannende Erfahrung, aber wir freuten uns schon auf die Straßen abseits vom Touristengeschehen. Nach 310 km buchten wir ein Zimmer in einem coolen Hostel, teuer aber definitiv eines der besten Übernachtungen auf der gesamten Reise 🥰Read more

  • Day 6

    Tag 6

    August 15, 2022 in Bosnia and Herzegovina ⋅ ☀️ 24 °C

    Heute ging es einiges Kilometer auf den Berg Sv. Jure. Der einzige Nachteil, die Straße auf den Aussichtspunkt war äußerst schmal. Als Motorradfahrer sicherlich kein Problem, aber als Autofahrer ein ernstzunehmendes Abenteuer. Die Fahrt auf die Spitze des Berges war atemberaubend 😱

    Heute, am 15. August hatte Jules Geburtstag. Auf booking.com fand ich einen ziemlich coolen Bungalow. Ab Bosnien waren wir auf WLAN in den Unterkünften angewiesen. Nach 260 km hatten wir den Bungalow für lediglich 18€ pro Nacht erreicht.
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  • Day 7

    Tag 7

    August 16, 2022 in Montenegro ⋅ ⛅ 28 °C

    Ab heute fuhren wir abseits der Touristenstraßen. Kaum Gegenverkehr, viele kleine Dörfer und atemberaubende Landschaftsbilder. Nach 230 km machten wir am Straßenrand halt. Ohne Internetverbindung mussten wir entweder morgens ein Etappenziel + Unterkunft buchen oder wir machten uns spontan auf die Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit. Wir fanden zufällig ein kleines Apartment, wir hatten WLAN und bekamen von der Familien ein leckeres Abendessen.Read more

  • Day 8

    Tag 8

    August 17, 2022 in Albania ⋅ ☀️ 30 °C

    Am Abend davor änderten wir unsere Route über die Garmin App. Wir wollten noch einen Schlenker durch das Landesinnere wagen. Albanien war bekannt für seine abgelegenen Off-road Strecken. In Albanien gab es wenig gut asphaltierte Straßen, man könnte behaupten es existieren zwei Hauptstraßen, die rechts und links in den Norden führen und ein paar Verbindungsstraße, die die Hauptstraßen miteinander verbinden… der Rest war Schotter.
    Auch wenn wir nicht unbedingt die passenden Reifen dafür hatten wollten wir uns davon selbst ein Bild machen. Wir sind auf einer Straße gelandet, die nach einigen Kilometern in einer Sachgasse endete… Leider! Ich hatte unglaublich viel Spaß, auch wenn ich bis zu diesem Zeitpunkt schon zwei Mal umgefallen war, weil sich bergab meine Reifen blockierten. Glücklicherweise war mein Motorrad durch die Schutzbügel weder beschädigt noch verkratzt. Nachdem wir umgedreht hatten und den schnellsten Weg raus gewählt hatten, standen wieder plötzlich vor dieser Brücke (siehe Bild). Unbefestigte Bretter, Löcher, herausstehende Nägel. Doch letztendlich blieb uns keine andere Wahl, ich war schon zu erschöpft und meine Kräfte nahezu am Ende, wir mussten über die Brücke ✅
    Nach insgesamt fünf Stunden erreichten wir eine asphaltierte Straße… endlich!
    Wir entschieden uns nach einer kurzen Pause für eine Weiterfahrt. Wir hatten kein Wasser mehr und benötigten dringend eine Dusche. Nach 220 km kamen wir in einer kleinen Stadt an und hielten Ausschau nach einem Hotel. Wir entschieden uns für das nächstbeste und waren froh über ein bequemes Bett und eine warme Dusche. Außer Toilettenpapier gab es keins, dafür ein Bidet 🤪
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  • Day 9

    Tag 9

    August 18, 2022 in Albania ⋅ ☀️ 32 °C

    Halbzeit!! 2250 km sind geschafft, ab morgen geht es wieder Richtung Norden.
    Wir entschieden uns für die Fahrt nach Albanien relativ spontan. Als wir Freunden und Familie von unseren Reiseplänen erzählten hagelte es Vorurteile:
    „Fahrt lieber nicht dort hin, dort wird man ausgeraubt“
    „Nach Albanien? Ist dort nicht Krieg?“
    „Dort ist es doch gefährlich“

    Nach unserem zweiten Tag in Albanien kann ich nur das Gegenteil behaupten. Die Menschen in Albanien sind nett und hilfsbereit. Die Landschaft ist atemberaubend und wer Lust auf einen kleine Offroad Tour hat, wird in Albanien ebenfalls nicht enttäuscht.

    In den europäischen angehauchten Hotels muss man keine Bedenken haben, aber wenn man sich in einem „echten“ albanischen Hotel aufhält, ist Toilettenpapier eher unüblich 😂😂

    Tageslänge: 240 km
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  • Day 10

    Tag 10

    August 19, 2022 in Kosovo ⋅ ☀️ 36 °C

    In Kosovo kommt man mit Deutsch deutlich weiter als mit Englisch 😂 im ersten Moment führten wir immer eine Konversation auf englisch, bis wir merkten, dass unser Gegenüber besser deutsch redete, als wir womöglich im ersten Momenten vermuteten.

    Die Erfahrung an der Grenze, um nach Kosovo zu kommen sollte mir eine Lehre sein. So wie immer und ohne darüber nachzudenken machte ich ein Bild von dem Schild für die Geschwindigkeitsbestimmungen. Nach wenigen Minuten stand ein ernst zunehmenden Grenzoffizier vor mir und meinte bestimmend, ich solle das Foto löschen, sonst könnte ich vors Gericht kommen und womöglich ins Gefängnis.
    Klar.. ich löschte das Foto. Aber ehrlich gesagt verstand ich das ganze Tamtam um ein unbedeutendes Bild nicht. Naja.
    Wir bezahlten noch 10€ für eine Versicherung, da unsere grüne Versicherungskarte im Kosovo nicht ungültig war und fuhren weiter.

    Nach nicht einmal 30 min Fahrzeit passiert es. Der Asphalt im Kosovo war so rutschig, dass es mir in einer 180 Gradkurve das Hinterrad wegzog und ich ungebremst in ein Auto rutschte. Der Schock war enorm, die Einwohner aber unheimlich freundlich.
    Natürlich war der Autobesitzer seines gefühlt neuen VW Polo enttäuscht über die Tatsache, dass ich gerade sein Auto kaputt gefahren haben, aber in erster Linie waren alle froh, dass mir nichts passiert ist. Mir ging es auch gut. Lediglich der Schock saß tief und ein blauer Fleck an der Hüfte trug ich davon. Aber halb so wild.

    Nach einer gefühlten Ewigkeit kam endlich die Polizei. Aus erstmal unbestimmten Gründen mussten wir den Polizisten aufs Revier folgen. Bevor es aber los ging wurde mein Motorrad mit vereinten Kräften von der Straße gehoben. Der erste Schock!! Der Kupplungshebel meines Motorrads war verbogen. Für die Einwohner aber kein Problem, im Handumdrehen und mit irgendwelchen Werkzeugen bogen die den Kupplungshebel wieder so hin, dass ich erstmal weiter fahren konnte.
    Auf der Fahrt Richtung Revier waren Jules und ich mit unserem Headset verbunden und schmiedeten Pläne, wie wir weiter vorgehen würden. Bei einer korrupten „Bestechung“ von über 200€ verweigerten wir die Bezahlung. Egal, was passieren würde, wir hoffen um Hilfe von der deutschen Botschaft.

    Im Revier angekommen, musste ich eine Aussage auf Papier bringen. Danach erfuhren wir über einen Dolmetscher, den zu bezahlenden Betrag.
    200€, bei sofortiger Bezahlung 100€.
    Einverstanden!
    Wir liefen aus dem Revier in ein Büro um meine Schulden zu begleichen. Minimal seltsam, seine Schulden gegenüber der Polizei in einem Büro zu bezahlen. Aber gut 👍🏽 letztendlich waren es sogar „nur“ 80€

    Was für ein Tag!!
    Bei der Herfahrt sah ich am Straßenrand eine Motorradwerkstatt bei der ich unbedingt noch vorbei wollte, um meinen Kupplungshebel vollständig gerade zu biegen.
    Wir erzählten von dem Unfall und dem Vorgehen. Die Mitarbeiter hatten Mitleid, freuten sich aber gleichzeitig, dass zwei Motorradfahrer aus Deutschland den weiten Weg nach Kosovo auf sich genommen hatten. Der Mechaniker reparierte meinen Kupplungshebel und der Bruder lud uns zum Essen ein.
    Ein verrückter Tag mit HappyEnd. Einfach verrückt!!

    Tagesstrecke: 280 km
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