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  • Day 32

    Matmata bei den Sandkrokodilen

    February 5 in Mauritania ⋅ 🌬 18 °C

    Bei einem kurzen Tankstopp am Morgen können wir eine Baustelle begutachten. Es wird eine neue Schule gebaut, erklärt mir der Bauleiter. Erstaunliche Weise haben sie doch tiefe Fundamente und die Betonsteine werden vor Ort gegossen, Sand gibt es ja im Überfluss. Dank des gestrigen Routings, wo wir die Waypoints aus dem Reiseführer ins Garmin eingegeben haben, finden wir die Abzweigung Richtung Matmata sofort. Diesmal haben wir gleich Luft abgelassen und ich bin von vornherein mit Quer Sperre in die tiefe Piste eingefahren, als uns ein Pickup überholt und ein Polizist heraus springt. Es war der Polizist den ich in der Ortschaft vorher gewissentlich übersehen habe! Er war aber sehr freundlich, wollte nur das übliche fisce sehen und Auskunft darüber woher wir kommen und wohin wir gehen und wir durften weiterfahren. Der Track führte weiter über tief ausgefahrene Sandpisten, mit Jeepbreite und auch entsprechender Höhe der Bäume und Büsche, durch die wir durch mussten. Mit dem richtigen Reifendruck und immer genügend Schwung klappte es diesmal Problemlos. Erst als der Track von der vorgegebenen Spur zu sehr abweicht, kommen wir kurz in trouble. Also lieber kehrt und auf der eigenen Spur zurück und dann deutet uns eine Frau schon von weitem den richtigen Weg. Es ging weiter über Steine und Felsen durch kleine Dörfer und auch einer relativ große Stadt hindurch, die man hier um Nirgendwo ohne richtigen Zufahrtsweg nie vermutet. Man merkte aber deutlich, dass hier die Leute noch viel ärmlicher und einfacher leben, als sonst wo im Land. Der im Reiseführer angegebene "Parkplatz" in Matmata war der Fussballplatz der Dorfjugend, da wollte ich nicht also einfach stehen bleiben. Also den Spuren weiter in das grosse ausgetrocknete Qued. Circa 10 Quadratkilometer ist das riesige Qued gross und ich finde natürlich wieder genau die 100 Quadratmeter weichen Sand! Trotz niedrigen Luftdruck, beider Sperren sitzen wir wieder fest. Es kommen sofort 50 Kinder angelaufen, ich lasse mich aber nicht mehr irritieren und packe in aller Ruhe die Husky vom Heckträger und uns zusammen. Wir fahren gegen späten Abend in Richtung der Krokodile, nur um die Lage zu peilen. Die erste zwei Kilometer über das breite Qued überfliegen wir mit der 510er Husky. Dann geht's zu Fuss weiter. Ich habe ja nicht ernsthaft geglaubt, dass wir Krokodile zu Gesicht bekommen, es waren ja nur noch kleine Reste von Wasser übrig, aber dann zeigten uns zwei Einheimische die gerade des Wegs waren das erste Kroko. Wir beobachteten es solange, bis es im Wasser verschwand. Eigentlich schon auf dem Rückweg, genau an dem Punkt wo ich die Husky abgestellt habe, sehen wir dann noch drei weitere Sandkrokodile. Das Glück musst du erstmal haben, gleich beim ersten Anlauf diese seltenen Tiere die schon sls ausgestorben galten zu Gesicht zu bekommen Andere harren dafür tagelang aus, um dann mal zwei Augen aus dem Wasser schauend, zu sehen. Als wir zurückkommen stand das ganze Dorf um unsere JuSe rum. Ich mache noch eine kleine Erkundungsfahrt mit der Husky bis zum anderen Ende des Tales circa 10 Kilometer. Als ich wieder zurück komme, sind die Kinder noch mehr geworden. Also biete ich Ihnen eine kleine Showeinlage mit der Enduro. Als ich die Kiste dann endlich abstellen will, haben die Kids es schnell überrissen, dass man mich nicht zweimal bitten muss, um noch für etwas Spaß zu sorgen. Bei einem Sprung über einen kleinen Sandhügel verliere ich mein Handy. Ein kleiner Junge bringt es mir aber zurück. Zur Belohnung bekommt er eine Zahnbürste. Gott sei Dank geht die Sonne bald unter und die ganze Meute zieht von dannen. Abends komme noch ein paar junge Männer vorbei, und sitzen sich einfach vor uns nieder und schauen uns beim Shisha rauchen zu. Wahrscheinlich sind wir für sie das heutige Fernsehprogramm, wobei ich mir sicher bin, dass die wenigsten schon mal einen Fernseher gesehen haben.Read more