• Gegen Norden

    April 1 in South Africa ⋅ 🌬 23 °C

    Wir konnten gestern in der Anbruch der Nacht gar nicht richtig erkennen, welches Kleinod wir da als Übernachtungsplatz gefunden haben. Ein Naturareal, das seinen Namen alle Ehre macht. Alles grün, soweit das Auge reicht, nur unterbrochen von einigen Blüten, die jetzt zu Spätsommerzeit noch nicht verblüht sind. Darunter auch die Papageienblüte, die eigentlich Paradispflanze heißt. Aber beim betrachten, weiß man, dass sie eigentlich Papageienpflanze heißen soll! Die Botaniker haben alle keine Ahnung!
    Die gemähte Wiese auf der wir stehen, fühlt sich an wie ein Teppich mit 10 cm dicken Daunenfedern. Wir gehen zum Strand und beobachten dort einige Locals, die von den Steinen der flachen Klippen eine Art Meergras abrissen. Später erfahren wir, das Zeug als Delikatesse nach China und Türkei verkauft wird - vermutlich. Den über alles was man nichts genaues weiß in Afrika, wird automatisch den Schlitzaugen zugeordnet! Ich glaub ja nach wie vor das kommunistische Pack hat die Weltherrschaft zum Ziel. Da müssen sie aber zuerst noch an mir vorbei.
    Wir fahren dann gegen Mittag zunächst auf kleineren National Roads weiter gegen Norden. Durch Landwirtschaftlich geprägte, teilweise sehr zersiedelte Gebiete, deren sanfte Hügeln mich etwas an den Bay. Wald erinnern. Zwischen den kleinen Parzellen der Township Siedlungen tauchen aber immer wieder Weiden mit mehreren hundert Hektar größe auf - meist sind da aber keine Tiers zu sehen. Ganz anders die kleinen Parzellen. Schafe, Ziegen und Kühe, die oft auch direkt neben, bisweilen auch auf den vielbefahren Straßen sich tummeln und sich so gar nicht vom Verkehr beeinflussen lassen.
    Wir durchqueren Städte, die offensichtlich schon bessere Tage gesehen haben. Kein Weißer ist hier auf den Straßen sichtbar. So auch in der Geburtsstadt von Nelson Mandela, Mthatha.
    In Zeiten, wo völlig geistig verwirrte Männer wie Trump, Putin und Musk versuchen die Welt aus dem Gleichgewicht zu bringen, habe ich immer mehr Hochachtung vor Menschen wie Mandela, Biko oder auch Mutter Theresa! Ich hoffe es gibt für die ersten bald eine Bleikugel und für die letzteren genügen tapfere Nachfolger!
    Zur Rush hour müssen wir Mthatha durchqueren, das kostet uns 30 Minute. Genau die Zeit, die wir gebraucht hätten um vor Sonnenuntergang das Thomahawk Steak auf dem afrikanischen Cameldorn Holz, das wir für den original Braai immer als Vorrat neben den Gasflaschen gelagert haben, schön zart rosa zu grillen. Aber nachdem es sowieso leicht nieselt, gibt es Nudeln mit Champignons und Rotwein, bis zum Abwinken. Wir stehen für die Nacht auf einer leichten Anhöhe am Rande eines Pinienwaldes, mit Blick auf die beleuchteten Siedlungen des Umlands.
    Prost
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