• Der Sonne nach-dem Untergang entgegen

    2. huhtikuuta, Etelä-Afrikka ⋅ ☁️ 14 °C

    Wir werden geweckt von Waldarbeitern, die rumpelnd am Hauptweg an uns vorbei fahren, ohne dass sie großartig Notiz von uns nehmen. Ganz anders als die Kuhherde, die im hohen Gras weidet. Deren Neugier hat unsere JuSe doch geweckt und sie beschnuppern unser Fahrradcover. Im leichten Nieselregen fahren wir bereits um 8.30 auf der N2 weiter Richtung Norden. Bei dem Schmudel Wetter kommt ein Fahrtag gerade recht. Es geht immer bergauf und bergab, von 750 m bis auf max. 1.475m. Die weiten hügligen Täler sind, wie schon die Tage zuvor, teilweise zersiedelt mit einer Vielzahl von kleinen Häusern und Hütten. Daneben wieder riesige Viehlose Weiden mit breiten Erosions Schneisen die Talwärts führen. In den wenigen größeren Städten die wir durchfahren, herrscht reges Treiben. Lange Schlangen von Menschen stehen am SHOPRITE, der größten Supermarkt Kette von Afrika an. Scheinbar war Zahltag. Der Verkehr durch diese Städte ist chaotisch. Zwischen wild parkenden Taxis und Lieferfahrzeuge und Fußgängern oder homless dir ihr bischen Hab und Gut in ihren alten Einkaufswagen vor sich her schieben, schlängeln sich Busse LKWs und Autos durch. Immer wieder gestoppt durch egoistische Fahrer die genau da Stoppen, wo auch kein Gegenverkehr mehr durchkommt, um ihre Geschäfte zu erledigen oder jemandem aus oder zusteigen zu lassen. All das erinnert uns stark an Westafrika, nur die Mopeds fehlen. Wir fahren 5 Stunden, bevor es eine Pause im Beaver Creek Coffee Eastate, einer Kaffee Plantage, mit Coffee tasting gibt. Die Mountainbike Trails, welche auch von hier starten, verkneifen wir uns, da es schon wieder beginnt leicht zu Regnen. Es geht zur Küste, wo Julia einen Western Saloon, der von einem Deutschen aufgebaut und geführt wird, aufgetan. Im witzigen Laden ist Donky der wahre Chef. Er wird von Tisch zu Tisch geführt, wo er dann klein geschittene gelbe Rüben verzehrt. Es gibt Internet, also ist Julia gut beschäftigt und ich kann derweilen den mitgebrachten Batteriewächter einbauen. Als Untergrund zur Wärmeabführung dient eine Alu Platte, die ich 2 Tage vorher im Nature Reserve Camping "gefunden" habe.
    Zurück im Local ist Julia schon beim 2. Bier. Aber die Flasche Castel hat hier 0,75 Liter, also ist an eine Weiterfahrt nicht zu denken. Wir dürfen vor dem Haus übernachten. Bei ein paar Runden Billard mit einigen Stammgästen kommen wir ins Gespräch. Jeder will näheres über unsere JuSe wissen, woher und wohin wir wollen und und und.....
    Ein junger Schwarzer wird uns von seinem weißen Freund mit kanadischen Wurzeln als Häuptlingssohn mit dem Namen "Hope" vorgestellt. Zuvor habe ich mit ihm zusammen gegen zwei schon etwas angetrunkene Stammgäste gespielt. Wie Julia im Gespräch herausfindet, sind beide aber übelste Rasisten, trotzdem bleiben wir noch bis sie uns als Letzte freundlich rausschmeißen. Frau Emms ist schon im Bett, als ihr einfällt, sich vielleicht den Abend nochmal durch den Kopf gehen zu lassen. Nur der aufmerksame Security hindert sie daran, splitter faser nackt aus dem Auto zu klettern und ihr Vorhaben in die Tat um zu setzten. Die Nacht blieb ruhig und es ist Gott sei Dank trotzdem nichts in der Richtung mehr passiert.
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