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- Day 51
- Saturday, May 10, 2025 at 5:00 PM
- ☀️ 22 °C
- Altitude: 1,184 m
South AfricaMadibeng Local Municipality25°44’14” S 27°54’8” E
Erste Erkundungen in und um Pretoria

Für das Wochenende steht Sightseeing, Kultur und Bewegung auf dem Programm. Ich fahr Freitag früh noch schnell mit der Husky die 12 km zur Werkstatt um denen Beine zu machen und nochmal alles zu besprechen was zu tun ist. Es wirkt scheinbar, denn wenige Stunden später bekomme ich Bilder der neuen Federpakete zugeschickt und das Versprechen, dass die auch Samstag arbeiten werden!
Mittags fahren wir dann 40 km Richtung Westen nach Hartbeesrpoort. Dort soll es eine Seilbahn, ein Outdoorcenter, einen Damm und eine Möglichkeit geben sich Mountainbikes aus zu leihen. Wir müssen dazu einmal quer durch Pretoria durch und Herr Google kennt entweder die schnellste oder die kürzeste, neuerdings ja auch noch die ökologischste Strecke, aber nicht die, die auch sicher ist. Egal solange die Husky läuft bin ich da Schmerzfrei, wobei es schon befremdlich ist, wenn man in nur 20 Minuten von bester Wohngegend plötzlich sieht, dass unter den Brücken Menschen Feuer anzünden und dort leben. Überhaupt fühlt man sich hier in den Ballungszentren immer wie eingesperrt. Es mutet zunächst sehr europäisch an. Viel Verkehr, breite Straßen, große Einkaufszentren und noble Wohngegenden. Erst auf den zweiten Blick nimmt man die Security guides vor jedem Laden und die 2 m hohen Mauern mit weiteren 1 M hohen Stacheldraht und/oder Elektrodrähten oben auf wahr. Zu diesen eingezäunten Wohnvierteln, gibt es meist nur ein Zufahrtstor, das bewacht ist. Einmal drin, ist dann heile Welt. Spiesbürgerlichen sauber geschnittene Rasenflächen mit Blumenbeeten und sauber getrimmten Sträuchern vor dem Haus. Zwischen den Häusern meist auch hohe Mauern, aber wenigstens ohne Stacheldraht. Und die Zufahrt mit elektrischem, fernbedienbaren Schiebetor.
Das mit den Mountainbike ausleihen war nix, aber immerhin waren wir am Damm und in Little Paris. Der kleine Eiffelturm ist zwar nicht hoch, aber rund herum behangen mit Schlössern von Liebespaaren. Auch Geländer und die alten Fahrräder sind voll bepackt mit Schlössern der Liebenden, so dass teilweise schon Büsche dafür herhalten müssen. Ich frage mich, ob noch alle Beziehungen, der hier aufgehängten Schlösser Bestand haben? Auf dem Weg finden wir ein Compoment mit mehren Lokalen und einem Farm Stall mit dem Namen Mosambic. Nach den guten Erfahrungen in dem Land machen wir hier Rast und essen eine Kleinigkeit. Auf dem Rückweg müssen wir nochmal vorbei um eine Packung des uns vom weißen Inhaber angepriesenen geräucherten Schinken mit zu nehmen. Kein Fehler, was wir dann Abends bei der Brotzeit feststellen.
Am Samstag fahren wir dann zu zwei bekannten Wochenmärkten. Der mit 35 km am weitesten entfernteste beginnt schon um 5.30 Uhr (Sonnenaufgang ist um die Jahreszeit aber erst um 6.35 Uhr!??) und endet daher schon um 10.00 Uhr. Früh morgens sind die Temperaturen unter 10 °C und steigen erst tags über auf 24 °C. Es ist ja auch Herbst und Pretoria liegt auf knapp unter 14 hundert Meter! Von daher beschließt meine Frau, als Frostbeule, erst später los zu fahren. Was mir als Langschläfer dann auch ganz recht ist!. Wir treffen dort auf einen vor 6 Jahren ausgewanderten Thüringer, der seine deutsche Wurst (Thüringer), Sauerkraut und deutschen Kartoffelsalat feil bietet. Seine radikalen r r rassistischen Ansichten sind uns zwar höchst befremdlich, aber so weit weg von daheim ist jeder deutsch sprechende doch ein Landsmann, selbst wenn es der größte Depp ist. Ich frage mich nur was einmal aus seinem ca. 12 jährigen Sohn werden wird. Er läuft jetzt schon mit einer Hitler Frisur rum und muss home schooling machen, weil es dem Vater nicht passt, dass es auf der deutschen Schule neuerdings auch Schwarze gibt! Hoffentlich kommt der nie nach Deutschland, sonst wird der der nächte AfD Vorsitzende! Erstaunlich ist aber, dass auf den großen gut organisierten Markt mit teilweise festen Ständen vornehmlich Weiße verkaufen aber auch einkaufen. Der nächste Markt ist kleiner und was die Hautfarbe anbelangt bunter. Wir lernen dort bei einem Bier auf Bierbänken wie daheim einen Typen kennen der für einen Deutschen arbeitet der früher im Schiffs Transit Geschäft tätig war. Der Kontakt ist schnell vermittelt und ich telefoniere an Ort und Stelle mit dem gebürtige Bremer, der gerade in München ist. Er vermittelt uns eine Kontakt einer deutschen die für eine spezialisierte Reederei tätig ist. Mit Reden kommen die Leute zam! Wenn das mal die Herren Putin, Trump Erdogan und Konsorten mal endlich kapieren würden!
Abends verlassen wir dann noch einmal unser geschütztes Gefängnis um zu Fuß zu einem 2 km entfernten Kaffee mit live Musik zu laufen. Die Location entpuppt sich als der Hit überhaupt: Eine wild zusammen gewürfelt und ineinander verschachteltes Sammelsurium aus der Musik-, Kunst-, und Kulturszene. Es gibt gute Armateur live Musik, so dass wir beschließen den Fisch der im Kühlschrank liegt, Fisch sein zu lassen und dafür eine dicke Pizza mit Bilton und Käse reinziehen und nicht nach Hause zu gehen. Erst nach 20.00 begeben wir uns zu Fuß auf den nach Hause Weg. In Deutschland ja überhaupt kein Problem. Hier aber Sonnenuntergang um 17.30 Uhr, kein Mensch mehr auf der Straße, die Häuser mit hohen Mauern geschützt und wir als Weiße alleine und verlassen dazwischen. In Nordafrika würde man jetzt "In sha Allah" sagen, was die hier in so einem Fall sagen weiß ich nicht!
Daheim im schönen Gefängnis angekommen, gibt es zum Ausgleich dann via ARD Mediathek "Watzmann ermittelt"Read more
TravelerWow your writing is so beautiful. Thank you for sharing your insights.