• Werkstatt und Sightseeing in Pretoria

    May 8 in South Africa ⋅ ☀️ 26 °C

    Die nächsten 2 Tage verbringe ich in der Werkstatt. Husky Pflege, Staukasten verstärken und neu sortieren und vor allem den Jungs auf die Finger schauen, was sie machen. Und gleich zu Anfang schon wieder ein erster Schock. Der rührige Schwarze, der das erste hintere Federpaket demontieren soll, hängt mit einer 2 m Verlängerung an der M16 Bridge um die Sicherheitsmuttern los zu schrauben. Dabei dreht er aber erst mal in die falsche Richtung! Gott sei Dank ertappe ich ihn sofort dabei und er dreht erst einmal ungläubig seine Hand in links Richtung und entschuldigt sich dann aber, sichtlich verlegen. In mir wirft sich da eine Frage auf: Können Schwarze eigentlich auch rot werden? Ansonsten machen die Jungs einen guten Eindruck, sie kennen den Magirus anscheinend wirklich gut und wissen wo und wie sie hin langen müssen. Der Ausbau der hinteren Feder wird zusätzlich erschwert durch meine verlängerten Radkästen, die als Gasflaschen Behälter fungieren. Es dauert doch bis um 16.00 bevor beide rechten Federpakete zum Abtransport zum Lieferanten bereitstehen. Für Montag ist es schon zu spät um sie weg zu bringen, aber Wally verspricht mir, sie gleich morgen früh weg zu bringen und etwas Dampf zu machen.
    Als ich am nächsten Tag gleich früh da bin, sind sie natürlich immer noch nicht weg. Dafür beschließe ich mit Wally die Federn um jeweils eine Federlage zu verstärken. Der Mehrpreis dafür von umgerechnet insgesamt 250 € ist das hoffentlich auch wert. Es arbeiten ca. 50 Mechaniker hier am Platz. Weiß und Schwarz, Männer und auch ein paar Frauen, die meist die Elektrik an den alten Kisten komplett neu aufbauen.
    Arbeitsbeginn ist 8,00, pünktlich um 10 Uhr fallen alle Schlüssel aus den Händen. Es ist eine halbe Stunde Brotzeit, dafür gibt's nur 15 Minuten Mittag um 13.00. Pünktlich um 17.00 ist dann Schluss und am Freitag um 14.00.
    Eine der jungen Mädchen findet sehr schnell den Fehler, warum die Kontrollleuchte für die Hinterachssperre nicht leuchtet. Wie ich schon vermutet habe, sind die Kabel dafür an der Hinterachse gleich Mehrfach gerissen. Auch die Flammstarteinrichtung, die ich ja bisher noch nie gebraucht habe, aber für die Höhenlagen in Südamerika unerlässlich ist, ist schnell repariert. Ich muss zwar zwei mal am Tag bei Wally Druck machen, aber nach und nach geht's vorwärts. Ursprünglich wollte ich die Ventile am Motor selber einstellen, aber die Jungs sind Profis und ich habe ja auch keine neue Ventildeckeldichtungen oder passende o- Ringe. Es dauert eine gute Stunde, dann sind die beiden fertig und der 6 Zylinder schnurrt wie Kätzchen, ohne im Standgas rum zu stottern oder wie vorher leicht zu klappern. Davon ermutigt beschließe ich auch die 6 Einspritzdüsen überprüfen zu lassen. Der Ausbau dauert keine halbe Stunde und bei der Überprüfung ob sie dicht sind oder noch ein gutes Sprühbild haben, bin ich natürlich dabei. Alle tropfen leicht nach und das Sprühbild von vieren ist auch nicht ganz sauber. Wally meint sie vom Bosch Dienst komplett überholen zu lassen, wäre besser als nachgebaute Neue. Die umgerechnet 375 € dafür werden wir im Verbrauch wieder einsparen, so meine Hoffnung. Dafür gibt es eine gute Nachricht vom Federbauer. Er hat unsere Federpakete vorrätig und sie müssen jeweils nur die von mir gewünschte Verstärkungslage einbauen. Also keine 10 Arbeitstage. Das freut besonders Julia und so kann ich ihr den Mehrpreis schön verpackt verkaufen.
    Am Donnerstag hat aber Julia in unserem schönen Domizil alles erledigt. Büroarbeit, alle Wäsche ist gewaschen und ihr raucht der Kopf vom Spanisch lernen (unsere Reisevorbereitung für Südamerika!) also reise ich mich Mittags von der Werkstatt los und wir fahren mit der Husky eine Sightseeing Tour nach Pretoria. Hier bekommen wir auch eine neue Batterie für die Husky. Die alte hat ja seit meinen Ausflug in Mosambik einen Wackelkontakt am Minuspool und darum funktioniert der Anlasser nicht immer.
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