• Besuch im lebenden Museum

    June 7 in Zambia ⋅ ☀️ 17 °C

    Nachdem der Tag nach dem Nationalpark zunächst mit ausschlafen und dann mit der Reparatur des Handgaszuges an der JuSe drauf geht, kommen wir erst spät los und übernachten schließlich irgendwo neben der Hauptstraße. Die Fahrt in der Dunkelheit mit den Riesen Schlaglöchern und den Kamikaze LKW Fahren ist einfach zu gefährlich. Am nächsten morgen geht's erst mal wieder zurück, wir wollen uns ein altes Haus, erbaut um 1900 von einem Engländer anschauen. Die breite Allee Zufahrt ist beeindruckend und wirkt nach wie vor majestätisch. Das Shiwa Ngandu house ist immer noch eine stattliche Villa und hat trotz Stahlverstärkung wegen der Erdbeben in der Gegend nichts von seinem Charm verloren. Hanna eine 25 Jährige Engländerin und Cousine der Familie macht mit uns eine Führung durch die noch original eingerichteten Räumlichkeiten, die auch immer noch benützt werden. Man fühlt sich zurückversetzt ins das Jahr 1920 beim Betrachten der Räume, Möbel und Bilder in Verbindung mit der Geschichte der Familie. So war der Erbauer, ein Lord aus England schwer verliebt in seine Jugendliebe Leone. welche aber seine Liebe nicht erwiderte. Enttäuscht zog es den Lord nach Afrika und als er ins Königreich zurückkehrt, heiratet er die Tochter von Leone, Leone II. Dass die erste gemeinsame Tochter dann auch Leone , Leone III heißt, ist ja wohl klar. So erzählt uns Hana noch einige interessante Geschichten aus dem Leben der Familie, welches der Urgroßvater und Begründer auch ausführlich in mehreren Büchern und Tagebüchern dokumentierte.
    Hanna meint auch, es wäre hier viel besser als in England " ...because of UK is going down the toilet!" Ich kann mir natürlich einen Kommentar dazu nicht verkneifen: "but you voted this!"
    20 Minuten von der Villa entfernt auf einer Anhöhe mit Sicht auf den See sind einige der Familienmitglieder begraben. Unter anderem auch der Onkel und Tante des derzeitigen Besitzers, die 1992 bei einem Aufstand getötet wurden.
    Heute betreibt der Enkel eine Viehzucht auf der 500 ha großen Farm mit eigener Schlachterei. Die Angestellten leben allesamt in ihren aus Ziegeln erbauten Häusern im weitern Umkreis um das Haupthaus und sitzen am heutigen arbeitsfreien Samstag vor ihren Häuser, waschen Wäsche und hören Musik.
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